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Am 28.08.2024 feierte die Flugsportvereinigung Celle (FVC) auf dem Flugplatz Celle-Arloh ihr diesjähriges Sommerfest. Der Termin lag auf einem Mittwoch, also einem eher ungewöhnlichen Wochentag für solch eine Veranstaltung. Der Grund dafür war wohl das am Abend auf dem nahen Fliegerhorst Wietzenbruch stattfindende Sommerfest der Gemeinschaft der Heeresflieger Celle-Faßberg. Zu diesem hatten sich zwei alte Bell UH-1D angesagt, die laut Lokalpresse vorher nach Arloh kommen sollten. Eventuell sollten auch noch eine BO-105 und eine Alouette vorbeikommen. Das war schon ein guter Grund, an diesem Tag in Richtung Celle aufzubrechen. Außerdem war es eine gute Gelegenheit, sich mal den Heimatplatz der Stearman-Crew anzuschauen, die ja ihre Maschinen viele Jahre in Braunschweig stehen hatten. Denn den kannte ich bisher noch nicht. Also ging es vormittags noch Celle-Arloh bei Sonnenschein und angesagten 30° Lufttemperatur.
Vermutlich kein Gate Guard, was uns als Erstes auf dem Platz begegnete: Die D-EEVH, eine Cessna 150, machte einen etwas traurigen, weil unvollständigen Eindruck am Platz. Im Januar war sie noch komplett in Braunschweig zu sehen: LCBS-Bilderdatenbank D-EEVH.
Da macht diese Yakovlev Yak-52 schon einen ganz anderen Eindruck in ihrer silbernen Lackierung.
Passend dazu trägt die SP-YFG eine, wie ich finde, schöne "Nose Art" auf der Cowling.
Dierser kleine Exot wurde nur kurz aus dem Hangar geschoben und zum Glück gleich fotografiert: Eine Dyn'Aéro MCR-01 Club ist mir bisher noch nicht untergekommen. Diese trägt die französische Registrierung F-PFIM.
Platz machen musste sie für die beiden Boeing Stearman der Stearman-Crew. Sie sind wahrlich keine Unbekannten mehr, flogen sie doch jahrelang von Braunschweig aus und sind in der Saison auf unzähligen Flugplatzfesten zu sehen. Aber dennoch ist es immer wieder schön, sie vor die Kamera zu bekommen.
Die blaue N60HWmit dem "kleinen" Sternmotor, einem Continental R-670-5 Siebenzylinder-Sternmotor mit 220 PS ...
... und die knallrote D-EMDV mit ihren Neunzylinder-Sternmotor der Firma Pratt & Whitney, der 450 PS an die Schraube bringt.
Und noch so ein Schmuckstück hat seine Heimat auf dem Platz in Celle-Arloh: diese schöne Luscombe 8E Silvaire Deluxe, N1990B. Sie trägt den Namen "Chickadee" (Meise). Was es damit auf sich hat und vieles anderes Interessantes rund um dieses Flugzeug findet ihr hier: Discovering Eagle. Und wer wollte, konnte mit ihr auch in die Luft gehen.
Natürlich waren auch die Stearmans mit Paxen unterwegs ...
... aber auch einige der ortsansässigen Piloten mit ihren Flugzeugen. So wie diese Piper PA-28-151 Cherokee Warrior, D-EMCL, die mit einem begeisterten Gast abhebt.
Gegen Mittag hörte man dann aus der Ferne das prägnante "Flapp-Flapp-Flapp" des "Teppichklopfers". Diesen Spitznamen bekam die Bell UH-1D aufgrund der charakteristischen Geräusche ihrer kreisenden Rotorblätter. Und in Arloh gab es das Ganze in Stereo. Zwei Bell UH-1D, bei den Amerikanern als "Huey" bekannt geworden, steuerten den Platz an: die D-HUEY und die SP-YHH.
Vorweg die D-HUEY ...
... gefolgt von der SP-YHH, die uns in diesem Jahr schon auf dem Stearman & Friends Treffen der Quaxe begegnet ist.
Der Bell UH-1D Iroquois ist sicherlich einer der bekanntesten Hubschraubertypen überhaupt. 1959 wurden die ersten Maschinen in den USA in Dienst gestellt. Im Vietnam-Krieg erlebte er seine Feuertaufe und erwarb sich seinen legendären Ruf. Er wurde dort in großen Stückzahlen für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt. Ab 1968 wurde auch die Bundeswehr mit diesem Typ ausgerüstet, von dem im Laufe der Zeit 340 Maschinen beschafft wurden. Der Letzte von ihnen ging 2021 auf Abschiedstour, unter u. a. auch in Braunschweig (siehe 18.05.2021: "Good bye Huey!" - Bell UH-1D 73+08).
Vielen Nicht-Aviatikern ist der Bell UH-1D aus Film und Fernsehen bekannt, so zum Beispiel durch die Sequenz im Film "Apocalyse now", wo der Angriff einer Hubschrauber-Einheit zu Wagner-Musik eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, oder in quasi gegenteiliger Rolle als SAR-Hubscharuber in der Fernsehserie "Die Rettungsflieger". Die inoffizielle Bezeichnung "Huey" leitet dem sich dem Vernehmen nach übrigens aus der ursprünglichen Typbezeichnung HU-1 ab, die ihn zum "HUey" werden ließ.
Der heute zivil registrierte D-HUEY wurde 1970 bei Dornier in Lizenz gebaut und 2021 außer Dienst gestellt. Er flog ursprünglich bei den Heeresfliegern, bis diese in die Luftwaffe integriert wurden. Seine militärische Kennung lautete 73+39. Am 2. August 2022 flog er in Mannheim zum ersten Mal unter seiner zivilen Kennung. Angetrieben wird der Heli von einer Wellenturbine vom Typ Lycoming T53 L-13-B mit 1.430 PS.
Der SP-YHH ist ebenfalls ein Dornier-Lizenzbau aus dem Jahr 1969. Er flog als 71+17 beim Hubschraubertransportgeschwader 64 (HTG64).
An dieser Stelle sei schon vorweggenommen: Die beiden blieben die einzigen Helis an diesem Tag, weder eine Bo-105, noch eine Alouette fanden den Weg zum Platz.
Den ganzen Tag über gab es regen Flugbetrieb am Platz, überwiegend Rundflüge. Hier ein paar Impressionen:
Reims-Cessna FR172H Reims Rocket, D-ECNJ.
Piper PA-28-140 Cherokee, D-EKZO.
Piper PA-28-151 Cherokee Warrior, D-EMCL.
Piper PA-28-181 Archer II, D-ECHQ.
Eingebettet in klassischer Heidelandschaft: Nadelbäume, Gras und blühende Erika.
Der kleine Prinz war auch da: Robin DR 315 Petit Prince, D-EEVS.
Bleiben wir beiden Flugzeugen aus dem Haus Robin: Diese durchaus edel aussehende Robin DR.500/200i President, D-EVOG trägt ihren Beinnamen wohl zurecht.
Bei der D-EEGC handelt es sich um eine Robin DR400/180R Remorqueur ...
... die ihren Paxen wohl viel Spaß bereitet hat.
Mit der D-ENWU war auch eine sportliche Mooney M20J-201 unterwegs. Irgenwie mag ich diesen Typ.
Und auch einer der Ultraleichtflieger des Vereins rollte noch an der Kamera vorbei: Pipistrell Alpha Rrainer, D-MIEN.
Am Ende gehört den Oldtimern noch einmal die Bühne:
die Boeing Stearman, D-EMDV ...
... und die Luscombe 8E Silvaire Deluxe, N1990B.
Auch wenn die erhoffte Bo 105 und die Alouette nicht vor Ort waren, hat sich der kleine Ausflug in die Heide gelohnt. Der Platz bot gute Fotomöglichkeiten, es wurde viel geflogen und natürlich waren die beiden Hueys ein absolutes Highlight. Alles in allem war es ein netter, entspannter Spottertag.
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