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Das Taktische Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff" (TaktLwG 73 "S") mit Standort in Rostock-Laage ist für die Ausbildung aller Eurofighter-Piloten der Luftwaffe sowie der des österreichischen Bundesheeres auf dem Kampfjet zuständig. In diesem Zusammenhang steht auch die Luftwaffen-Übung "Baltic Hunter", die letzte Woche begonnen hat und noch bis zum 27.10.2023 läuft. Diese Übung ist der Abschluss eines siebenmonatigen Lehrganges zur Ausbildung von Waffenlehrern und gehört gemäß einem Presseartikel zu den anspruchsvollsten Lehrgängen der Bundeswehr. Bei diesem Lehrgang werden die Absolventen mit den neuesten militärischen Taktiken und Techniken vertraut gemacht und kehren dann in ihre Einheiten zurück, um das Wissen dort weiterzuvermitteln.
Die Übung setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: Luftangriff, Luftverteidigung, taktischer Lufttransport, Luftbetankung sowie elektronische Kampfführung.
Von Laage aus sollen 20 Eurofighter, 10 Tornados, 2 Airbus A400M, 2 Sikorsky CH-53 und ein NH90 zum Einsatz kommen. Insgesamt sind ca. 50 Flugzeuge an der Übung beteiligt.
Am ersten und dritten Tag der Übung war ich vor Ort in Laage und habe mir das Geschehen am Flugplatz angeschaut. Hier ein paar Impressionen der beiden Tage.
Einer der eingesetzten Airbus A400M war der 54+29 vom Lufttransportgeschwader 62 (LTG 62) aus Wunstorf, ...

... der freundlicherweise an der Besucherterrasse vorbei ...

... auf dem Vorfeld beim zivilen Abfertigungsgebäude abgestellt wurde, zusammen mit den beteiligten Hubschraubern.

Die beiden Sikorsky CH-53 waren bereits am Freitag vor Übungsbeginn eingeflogen, während der NH90 am Montag anreiste.
Der 79+21 gehört zum Transporthubschrauber-Regiment 30 aus Niederstetten.


Die eingesetzten Sikorsky CH-53 kommen vom Hubschraubergeschwader 64 (HSG 64) in Laupheim. Leider hatten zwei von Ihnen an den beiden Tagen technische Probleme und konnten nicht starten. Dazu gehörte der Sikorsky CH-53GS, 84+25, ...

... und der in ersetzende Sikorsky CH-53GS, 85+12, der hier auffällige Vorsätze vor dem Triebwerkseinlauf trägt. Dabei handelt es sich um Partikelluftfilter, die aber normalerweise eher in sandigen, staubigen Regionen zum Einsatz kommen

Zwar wurden bei Beiden die Triebwerke angelassen, aber danach wieder abgeschaltet.
So verblieb nur der 85+01, ebenfalls ein Sikorsky CH-53GS, der an den beiden Tagen zuverlässig zu seinen Missionen aufgebrochen ist.

Gut zu erkennen, die Bewaffnung des Helis mit den schweren Maschinengewehren vom Typ Browning M3M, bzw. MG50-1, Kaliber 12,7 mm. Hier das Heck-MG noch einmal im Detail.

Aber nun zu den Hauptakteuren der Übung. Zu sehen waren die Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff (TaktLwG 73 "S") und dem Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen" (TaktLwG 71 "R"). Dazu sollen noch zwei Maschinen vom Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke" (TaktLwG 31 "B") von Laage aus im Einsatz sein. Die Tornados kommen vom Taktischen Luftwaffengeschwader 33 und haben ihre Homebase in Büchel in der Eifel.
Das Steinhoff-Geschwader hat seinen Heimatstandort in Laage. Das Richthofen-Geschwader hat seine Homebase auf dem Fliegerhorst Wittmundhafen, wurde aber aufgrund umfangreicher Umbauarbeiten auf dem Fliegerhorst 2021 vorübergehend nach Laage ausgelagert. 2024 soll es wieder nach Wittmundhafen zurückkehren.
Zuerst ging die QRA-Rotte des Richthofen-Geschwaders raus (QRA = Quick Reaction Alert = Alarmrotte), zu der die 30+06 gehörte.

Weitere Eurofighter nehmen Aufstellung: 30+60 und 30+73.

Die 30+73 trägt auf dem Leitwerk das Porträt von Johannes "Mäcki" Steinhoff, dem Namensgeber des Geschwaders. Steinhoff war Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg und diente ab 1956 als Berufssoldat in der Luftwaffe der Bundeswehr. Er bekleidete verschiedene hohe Funktionen, u. a. als Inspekteur der Luftwaffe und als Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.

Weitere Eurofighter beim Start:
30+56

Einer der doppelsitzigen Eurofighter: 30+02

Vor wenigen Wochen nahm dieser Eurofighter mit einer Delegation an den Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Gründung des Staates Israel teil. Dazu erhielt die 31+14 diese Sonderfolierung.

Dann gingen auch die Tornados an den Start mit ihren unterschiedlichen Konfigurationen.
44+79

44+29

43+48

44+61, ...

... wie alle Tornados mit Nachbrenner am Start. Das war schon beeindruckend.

Top Aces war mit einem Alpha Jet als Zieldarsteller vor Ort vertreten. Als ziviles Unternehmen sind ihre Maschinen auch zivil registriert, so wie dieser Alpha Jet mit der kanadischen Kennung C-GVTA.


Am frühen Nachmittag kamen die ersten Maschinen von ihren Missionen zurück.
30+56

Gleich das nächste Highlight: Auch das Richthofen-Geschwader hatte eine Maschine mit Sonderfolierung im Einsatz. Die 31+45 trägt auf der linken Seite des Leitwerks das Motto "Living the Spirit" (of Richthofen).

Einer meiner Favoriten unter den Bildern des Tages. Bei dieser Aufnahme der 31+14 hat alles gepasst: besonderer Flieger, Licht, Hintergrund und als kleiner Goodie, die nasse Bahn.

Hier kann man schön die ausgefahrene Luftbremse beim Eurofighter erkennen. Die 31+24 war aber an diesen Tagen die einzige Maschine, sie bei der Landung benutzt hat.

Zur Abwechselung mal eine Bewegung von links nach rechts: 31+24 beim Zurückrollen über die Bahn.

Den gleichen Weg nahm die 31+48, übrigens einer der beiden Eurofighter des Boelcke-Geschwaders.

Der Vollständigkeit halber noch zwei Tornados bei der Ankunft:
46+15

Bei der 44+90 kann man gut die Klappen für die Schubumkehr hinter den Düsen erkennen.

Die 30+17 im Schlepp an der Feuerwache vorbei.

Auch die anderen Protagonisten kehrten am Nachmittag zurück.
Sikorsky CH-53, 85+01

Airbus A400M, 54+29

NH90, 79+21, mit einer kleinen Bildfolge, weil auch bei diesen Bildern das Licht perfekt gepasst hat und erstaunlicherweise kaum Hitzeflimmern zu bemerken ist.



Das Abschlussfoto der beiden Tage zeigt noch einmal den A400M und den NH90 im Größenvergleich.

Es waren zwei spannende Tage in Rostock-Laage, die zu keiner Zeit Langeweile aufkommen ließen. Mit der Bildausbeute war ich zufrieden:
- 27 Eurofighter, davon 6 Doppelsitzer und 3 Maschinen mit Sonderfolierung
- 10 Tornados
- 3 Sikorsky CH-53
- 1 NH90
- 1 Airbus A-400M
- 1 Alpha Jet
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