[Bericht] Barnstormers BBQ 2023 in Hirzenhain – Teil I

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[Bericht] Barnstormers BBQ 2023 in Hirzenhain – Teil I

Beitrag von Uwe » Mi 2. Aug 2023, 15:35

von Uwe Bethke
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Barnstormers BBQ in Hirzenhain – das klang vielversprechend, als die Veranstaltung angekündigt wurde. Aber wo zum Teufel liegt Hirzenhain?
Ein Segelflieger hätte womöglich keine Probleme gehabt, den Ort gleich zuordnen zu können, denn schließlich wird hier seit genau 100 Jahren Segelflug betrieben, nach der Wasserkuppe in der Rhön, die Heimat des zweitältesten Segelflugvereins der Welt. Und dieses Jubiläum lockte die "Barnstormers" vom 7. - 9. Juli 2023 nach Hirzenhain.
Hier trafen sich bereits 2006 einige Doppeldeckerfeunde zu einem spontanen Lagerfeuer-Treff. Daraus entwickelte sich die Idee von weiteren Fly-Ins einer Oldtimer- und Doppeldecker-Community unter dem Label "Biplanes.de", die in diesem Jahr wieder zu ihrer Wiege zurückgekehrt ist. Dieses Fly-In war sicherlich der Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltungen des Segelflieger-Clubs Hirzenhain oder kurz des "SFC HiHai".

Doch wo liegt Hirzenhain denn nun? Der 2.000 Einwohner zählende Ort liegt in Mittelhessen, im Gladenbacher Bergland an der Grenze zu NRW, ca. 330 Straßenkilometer von Wolfsburg entfernt. Also nicht gerade um die Ecke von uns. Die Liste der angemeldeten Flugzeuge zum Barnstormers BBQ versprach aber mal etwas Abwechslung und so ging es im Juli für drei "heiße" Tage nach Hessen, denn der Wetterbericht stellte für das Wochenende Temperaturen jenseits von 30° C in Aussicht.

In der Hoffnung, bereits am Freitag schon einige der Teilnehmer des Fly Ins ablichten zu können, ging es morgens um 7:30 Uhr von Wolfsburg via Braunschweig los. Nach einer entspannten Fahrt war der Sonderlandeplatz Hirzenhain gegen Mittag erreicht. Große Überraschung! Außer ein paar Vereinsmitgliedern, die mit Vorbereitungen zum Fly-In beschäftigt waren, war absolut nichts los am Platz. Und man machte uns auch nicht viel Hoffnung, dass sich daran viel ändern wird. Zumindest wusste niemand, ob sich für den Freitag schon Piloten angesagt haben.
Was nun? Warten, dass sich der ein oder andere schon noch einfindet? Oder nach einem alternativen Ziel in der Nähe Ausschau halten? Breitscheid oder Siegerlandflughafen? Die Entscheidung fiel letztendlich auf den Siegerlandflughafen mit der Option, am späten Nachmittag noch einmal zum Platz nach Hirzenhain zu fahren. Vielleicht würde ja bis dahin doch der ein oder andere Teilnehmer schon seinen Weg dorthin gefunden haben.

Am Flugplatz Siegerland tobte nun auch nicht gerade das Leben, aber es gab immerhin ein kleines Highlight. Und man dort hat ein Herz für Spotter: Ein erhöhter Unterstand beim Vorfeld, der den Blick über den Zaun ermöglicht und hervorragend vor der brennenden Sonne aus dem Süden schützt. Eine leichte Brise aus dem Osten gestalteten den Aufenthalt recht erträglich.
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Das Highlight: Eine zivile MBB Bo 105 im Tarnkleid mit ziviler Registrierung: D-HXBO.
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Nach einer leckeren Pizza im Toscana-Stübchen (was für eine nette italienisch-deutsche Wortsymbiose) ging es dann am späten Nachmittag wieder in Richtung Hirzenhain. Und tatsächlich, mittlerweile waren fünf Flieger eingetroffen – drei davon waren "alte Bekannte" aus dem Norden …

Die Culver Cadet LCA, eine von zwei in Deutschland fliegenden Cadets, kam aus Uelzen und war für uns schon in Bienenfarm und Hildesheim ein begehrtes Fotomotiv.
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Die NC32482 ist Baujahr 1941. Sie präsentiert sich in einer zeitgenössischen Firmenlackierung und den Kennzeichen der Civil Air Patrol (CAP). Die CAP wurde im Dezember 1941 in den USA gegründet und ermöglichte es, zivile Flugzeuge militärisch einzusetzen. Im Hoheitsabzeichen wurde der fünfzackige Stern durch einen Dreiblatt-Propeller ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg übernahm die CAP unter anderem Aufgaben bei der U-Boot-Aufklärung vor der heimischen Küste, der Durchführung von Grenzpatrouillen und Kurierdiensten. Die CAP existiert heute noch als zivile Einheit der USAF, die aber gemäß Statut nicht mehr im Kampf, sondern nur zu wohltätigen Zwecken eingesetzt werden darf.

Auch von verschiedenen Veranstaltungen in Bienenfarm bekannt, ist diese Piper PA-18-95 Super Cub. Die D-ESMW ist Baujahr 1952.
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Na ja, und die D-EMDV der Stearman Crew ist ein Dauerbrenner bei Veranstaltungen in unserer Region, aber immer wieder ein Hingucker.
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Diese schöne Great Lakes 2T-1A-2, D-EBGL "Golf Lima", hatte ich allerdings noch nicht vor der Linse. Der Entwurf der Great Lakes geht auf die 20er Jahre zurück. In den 70er Jahren wurde die Serie überarbeitet wieder aufgelegt. Die D-EBGL ist Baujahr 1976 und wurde als erste Maschine dieses Typs in Deutschland 1977 vom Luftfahrtbundesamt (LBA) zugelassen.
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Die Abendsonne setzte die Maschinen in ein schönes Licht, sodass es die ersten hübschen Bilder gab. Und da die Anzahl der Motive überschaubar war, hatten wir Zeit und Gelegenheit, ein wenig mit Vereinsmitgliedern zu plaudern, die uns einiges über die Geschichte des Vereins und die Entstehung der "Barnstormers BBQs" erzählten, als die Flieger beim ersten zwanglosen Treffen in Hirzenhain ihr Picknick mit den spontan am Platz erschienenen Besuchern geteilt haben und die Idee von regelmäßigen Fly-Ins in der Region entstand.

Der nächste Morgen begann noch sehr überschaubar: Eine Stearman aus Bienenfarm, die N3972U, hatte sich dazugesellt und einige historischen Segelflugzeuge waren nun an der Flightline ausgestellt.
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Von der Wasserkuppe kam der seltene Rhönbussard, D-7059 "D-Rhönvater". Zwischen 1933 und 1940 wurden ca. 220 Exemplare gebaut. Die D-7059 ist Baujahr 1937 und wird vom Rhönflug Oldtimer-Segelflugclub Wasserkuppe e. V. betrieben. 1993 erhob er sich nach vielen Jahren das erste Mal wieder in die Luft und wurde 1997 vom Luftfahrtbundesamt wieder zugelassen. 2011 wurde er vom hessischen Landesamt zum beweglichen, technischen Denkmal erklärt. Er ist eines der ältesten, noch fliegenden Segelflugzeuge.
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Ebenfalls vom Rhönflug Oldtimer-Segelflugclub Wasserkuppe e. V. betrieben wird dieses Grunau Bay IIb, D-3856.
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Doch dann ging die Post ab und er Platz füllte sich kontinuierlich.

Den Anfang machte diese doch recht seltene und ungewöhnlich lackierte Piper J-5A Cup Cruiser, D-EJFA (N35021), vom Flugsportclub Aschaffenburg-Großostheim. Die Cub Cruiser ist eine dreisitzige, größere und leistungsstärkere Version der Piper J-3 Cub und wurde ab 1939 gebaut. Insgesamt wurden nur ca. 1.500 Maschinen produziert. Die D-EJFA ist Baujahr 1941.
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Noch ein Klassiker aus den USA: Diese schöne Cessna 140, NC2154N, ist Baujahr 1947. Von der Cessna 140 wurden von 1945 bis 1951 ca. 5.000 Maschinen gebaut.
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Ein weiteres Highlight: Die spanische Firma CASA baute bis Anfang der 60er Jahre rund 500 Maschinen der Bücker Bü 131 Jungmann unter der Bezeichnung CASA 1.131 in Lizenz. Diese Maschine trägt erfreulicherweise die authentische Lackierung der spanischen Luftwaffe der Nachkriegszeit, die diesen Flugzeugtyp bis 1968 als Schulungsflugzeug einsetzte. Heute ist diese Maschine zivil unter der Kennung EC-DKX registriert.
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Auch diese Maschine sieht aus wie eine Bücker Bü 131 Jungmann und dies ist kein Zufall, wie der Schriftzug auf der Motorabdeckung verrät. Es handelt sich jedoch um eine B&F Technik FK-131 Jungmann, angetrieben von einem Walter Micron IIIC mit 82 PS Leistung. Zugelassen ist FK-131 als Ultra-Leichtflugzeug, was seine Registrierung D-MRUD verrät. Die D-MRUD war die erste Maschine dieses Typs und hatte 2012 ihren Erstflug. Siehe auch: Aerokurier: FK131 Jungmann - Die ultraleichte Zeitmaschine
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Da geht die Sonne auf! Die Farben machen ihren Namen alle Ehre: Eine Dallach D3 Sunwheel.
Die Sunwheel ist eine Konstruktion von Wolfgang Dallach, der mit seinem ersten Entwurf, der Dallach Diabolo, eine viel beachtete Kunstflugmaschine baute, mit der er zweimal deutscher Vizemeister und einmal Europa-Vizemeister im Kunstflug wurde. Nach seiner aktiven Zeit im Kunstflug entwickelte er ab 1982 Ultraleichtflugzeuge, die als Bausätze vertrieben wurden. Von der Sunwheel wurden seit 1992 ca. 50 Maschinen gebaut. Die D-MYXA zeigt auf beiden Seiten des Rumpfes interessante "Nose-Arts": Eine Nixe mit roter Rose im Haar und Poseidon oder Neptun, je nachdem, ob man es mit den alten Griechen oder Römern hält.
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Ein Klassiker in der deutschen Doppeldecker-Szene: der Platzer Kiebitz. An diesem Tag sollten wir noch einige sehen. Den Anfang machte die D-MRBJ "Braunfels".
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Was hier so vertraut aussieht, ist in Wirklichkeit eher ein Exot. Wer denkt nicht zuerst an eine Piper? Aber es ist eine Let-Mont TUL-02 Tandem Tulak, die ihr Vorbild allerdings nicht verheimlichen kann. Nur wenige sollen von diesem Typ von der tschechische Firma Let-Mont als Bausatz vertrieben worden sein, die D-MKJT ist eine davon.
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Aber vom Original haben auch einige den Weg nach Hirzenhain gefunden. So wie diese Piper J-3C des Aero-Clubs Bad Nauheim. Die D-EDUT begann ihre Karriere beim Militär als Piper L-4 "Grashopper" und nahm nach Vereinsangaben 1944 an der Landung in der Normandie teil. 1947 begann ihre zivile Laufbahn in der Schweiz, gefolgt von verschieden Standorten in Deutschland.
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Auch die Dornier Do 27 A-4, D-EOGI, begann ihren Lebenslauf beim Militär, wie sich unschwer erkennen lässt. 1960 gebaut, kam sie zuerst als EA+385 zum Aufklärungsgeschwader AG 51. Mit Einführung der neuen Kennzeichnungssystematik 1967 erhielt sie das Kennzeichen 57+42. 1972 kam sie zum leichten Kampfgeschwader 43. Bereits 1973 wurde sie dann "ausgemustert" und zivil als D-EOGI registriert. Sie war die einzige Do 27 an diesem Tag.
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Ein wahrer Leckerbissen für alle Oldtimer-Fans, eine Focke-Wulf Fw44 Stieglitz. Die D-EMIL trägt die Farben des Hanseatischer Flieger Clubs, der seine Heimat in Egelsbach-Frankfurt hat. Die D-EMIL ist Baujahr 1938 und wird von einem luftgekühlten Siebenzylinder-Sternmotor des Typs Siemens-Halske Sh 14 angetrieben, der eine Leistung von 160 PS an die Schraube bringt.
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Allerdings lassen auch sie die Herzen höher schlagen. Zwei weitere Boeing Stearman trafen am Platz ein. Georg Raab in der N5527N, "Princess Belle", meldet sich dabei eindrucksvoll mit dem Einsatz des Smokers an ...
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... gefolgt von "Captain America", N67193.
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Und noch ein amerikanischer Sternmotor-Klassiker: Eine wunderschöne und in Deutschland eher seltene Cessna 195B. Von der Cessna 190/195 wurden 1945 und 1954 knapp 1.200 Maschinen produziert. Die NC3081B wurde 1952 gebaut.
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Nicht nur die Freunde des Segelflugs freuten sich auf die Demo des Rhönbussards (D-7059), der im F-Schlepp von einer Piper PA-18-150 Super Cub, D-EVLO, in die Luft gebracht wurde.
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Ankunft des "dicksten Brockens" des Fly-Ins: die beeindruckende North American AT-6 Texan, D-FAME.
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Ein paar weitere Ankünfte, die wir später noch wiedersehen werden.
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Die Kiebitze stellten die größte Gruppe der Doppeldecker des Tages. Neben der "Braunfels", die oben schon zu sehen war, trudelten auch noch diese Kiebitze ein:
Im Anflug die schöne, zitronengelbe D-MKBB.
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Die D-MJAM, Werknummer 20, Baujahr 1988, ziert ein Zitat aus Senecas Tragödie "Hercules furens" (Der wild gewordene Herkules): "Non est ad astra mollis e terris via". Übersetzt heißt es: Es ist kein weicher (= bequemer) Weg von der Erde zu den Sternen. Etwas profaner dagegen schaut Snoopy in seiner Paraderolle als englisches Fliegerass über die Tragfläche.
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Die D-MCSK trägt den passenden Namen "Silver Lady" mit einer hübschen Solchigen auf dem Rumpf.
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In schöner, klassischer Retro-Lackierung rollt die D-MUFY zum Abstellplatz.
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Die D-MFUP kommt dagegen im Wüstentarnkleid daher und erinnert mit dem weißen Rumpfband und dem Emblem auf der Motorabdeckung an das Jagdgeschwader 27, das im zweiten Weltkrieg Rommels Afrika-Korps unterstützte.
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Ein' hab' ich noch: Der "Flying Möckmann". Dieser bunte Kiebitz ist passend zum Namen als D-MOEK registriert. Oder wurde sie nach der Registrierung benannt?
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Sehr interessant und auf den Bildern gut zu erkennen, die verschiedenen Motorausstattungen der einzelnen Kiebitze.

Dann waren die Segelflieger wieder unterwegs, diesmal mit dem historischen Musger Mg 19a Steinadler aus den 50er Jahren. Die OE-5440 wurde 1959 gebaut. Schön zu erkennen, der filigrane Aufbau und die Knickflügel, auch Möwenflügel genannt. Die B-Version dagegen hatte gerade Flügel.
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Immer wieder eine interessante Demonstration: Segelflugausbildung vor über 80 Jahren.
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Der Schulgleiter SG 38, D-7055, erhob sich durch die Muskelkraft einiger Helfer und mit ein Gummiseil kurzzeitig in die Luft.
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Am späten Nachmittag machte sich die Culver Cadet, NC32482, auf den Weg ...
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...zu einem schönen Display.
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Zwischendrin ein Blick auf die Flightline:
Bei der D-EEXE handelt es sich um einen ägyptischen Lizenzbau der Bücker Bü 181 Bestmann, die dort unter der Bezeichnung Heliopolis Gomhouria Mk.6 produziert wurde. Die Bücker Bü 181 wurde ab 1940 in Deutschland gebaut und war auch im Ausland erfolgreich. Sie wurde in den 40er Jahren u. a. in der Schweiz und in Schweden in Lizenz gebaut.
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Die zweite Focke-Wulf Fw 44 Stieglitz des Tages. Die D-EMMI ist Baujahr 1941 und wurde von 1978 bis 1980 in Deutschland neu aufgebaut. Sie präsentiert sich hier in einer schönen Lackierung, allerdings mit ein wenig störender Werbung. Aber wenn sie hilft, den Flieger zu erhalten, dient sie zumindest einem guten Zweck.
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Bei der D-EDWD handelt es sich wieder um einen spanischen Lizenzbau der Bücker Bü 131 Jungmann, es ist also eine CASA 1.131.
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Noch einmal die Piper PA-18-150 Super Cub, D-EVLO, eingebettet von der grünen Natur.
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Bei der D-EFCY handelt es sich ebenfalls um eine Piper PA-18-150 Super Cub.
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Dann machten sich die ersten Tagesgäste auch wieder auf den Heimweg:
Dornier Do 27 A-4, D-EOGI.
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Und noch mal was ganz Besonderes: eine, bzw. die Fournier RF7. Bei der D-EJRF dürfte es sich um den Prototyp handeln, der 1970 seinen Erstflug hatte (Werknummer 7001). Ursprünglich war geplant, diesen Typ über die Firma Sportavia-Pützer zu bauen und zu vertreiben, aber Probleme mit dem Antrieb ließen das Projekt scheitern. Letztendlich wurden nur der Prototyp fertiggestellt und ein paar wenige "Homebuilts". Ursprünglich hatte die RF7 eine geschlossene Haube, aktuell wurde diese durch ein offenes Cockpit ersetzt. Unter dem neu gestalteten Cockpit findet sich eine Einordnung des Fliegers: "Poor man's Messerschmitt".
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Auch die Gelnhauser Stearmans machten sich auf den Weg ...
... aber nicht ohne sich zünftig zu verabschieden!
Die "Princess Belle" (N5527N) wie sie gekommen ist: mit ordentlich Rauch ...
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... und die "Captain America" (N57193) mit einem freundlichen Gruß des Piloteurs.
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Danach war Zeit, sich einem Flugzeugtyp zu widmen, der auch neben den schon gezeigten EC-DKX und D-EDWD mit einigen Vertretern in Hirzenhain war: der Bücker Bü 131 Jungman, bzw. deren Lizenzbauten und Neuauflagen.
Fangen wir mit einem schweizer Lizenzbau an. Die D-ETHO wurde von Dornier 1939 als Bücker Bü 131B in Altenrhein gebaut und trägt die Werknummer 60. Sie war bei der schweizer Luftwaffe mit dem Kennzeichen A-48 als Schulungsflugzeug eingesetzt, bevor sie später zivil als HB-URM registriert wurde. Heute ist sie immer noch in der Lackierung ihrer schweizer Militärzeit zu sehen.
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Bei der D-EFQP handelt es sich um einen spanischen Lizenzbau der Bücker Bü 131 Jungmann, einer CASA 1.131. Sie ist Baujahr 1954 und fliegt mit einem spanischen ENMA Tigre G-IVB als Antrieb.
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Bei der D-EIJL handelt es sich ebenfalls um eine CASA 1.131, Baujahr 1951.
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Wesentlich jünger ist die in Polen gebaute Neuauflage der Jungmann, die als Tatra T-131PA vertrieben wird. Die OE-AWG ist Baujahr 2004.
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Bevor es langsam zum Höhepunkt des Abendprogramms geht, noch mal die zwei Klassiker aus dem Hause Focke-Wulf: die D-EMMI ...
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... und die D-EMIL.
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Vorher brummte noch eine Kiebitzformation über den Platz.
Der "Flying Möckmann", D-MOEK und ...
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... die D-MFUP ...
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... gefolgt von der D-MUFY.
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Und zu guter Letzt die D-MCSK "Silver Lady" mit "Smoker on".
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Danach kam sicherlich eines der Highlights des Tages und für uns gleichzeitig der Abschluss:
Michael Göst zeigte mit der Lo 100A, D-8254, ein tolles, absolut sehenswertes Kunstflugprogramm. Die Rauchpatronen an den Tragflächen ließen für die Zuschauer die Figuren am Himmel gut verfolgen. Und viele werden sich verwundert gefragt haben, wie das alles ohne Motor möglich ist ...
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Zu später Stunde folgte noch eine weitere Kunstflug-Demonstration in der Dämmerung und die Vorführung der Modellflieger, die in der Dunkelheit mit Pyrotechnik ihre Zeichen am Himmel setzten. Das große Feuerwerk beendete den offiziellen Teil des Abends.
Beides haben wir aber nicht mehr mitgenommen, denn über 10 Stunden bei über 30°C Lufttemperatur hatten ihren Tribut gefordert. Nach der Kunstflugvorführung der Lo 100 ging es zurück ins Hotel. Und morgen war schließlich auch noch ein Tag am Platz angesagt ...

... aber - die Hirzenhainer waren natürlich bis zum Schluß dabei. Weitere Bilder von dem Fly-In, vor allem vom Abend, sowie Infos zu dem Barnstormers BBQ findet ihr auf der Internetseite des SFC Hihai: Segelflieger-Club Hirzenhain: Es war heiß und wunderschön!!!

Und was am zweiten Tag los war, findet ihr hier: Barnstormers BBQ 2023 in Hirzenhain – Teil II

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Re: [Bericht] Barnstormers BBQ 2023 in Hirzenhain – Teil I

Beitrag von Swen » Mo 7. Aug 2023, 11:29

Finde das immer wieder faszinierend, wie man mit einem Segelflugzeug Kunstflug macht, ohne den eigentlichen nötigen Lärm vorne... :)

BO105 Privat zu betreiben, ist bestimmt extrem günstig. ;) Aber ich denke von da wo die kam, wurde sie auch gut gewartet.

Schöne Bilder und tolle Impressionen.
Bis denn der Swen

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Re: [Bericht] Barnstormers BBQ 2023 in Hirzenhain – Teil I

Beitrag von Uwe » Mo 7. Aug 2023, 21:26

Danke.
Swen hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 11:29 Finde das immer wieder faszinierend, wie man mit einem Segelflugzeug Kunstflug macht, ohne den eigentlichen nötigen Lärm vorne... :)
Spannend finde ich auch, wenn man mit dem Schulgleiter SG 38, diesem zerbrechlingen Ding im Winden- oder F-Schlepp in die Luft gehen kann. Hat schon was "von den tollkühnen Männern mit ihren fliegenden Kisten ..." :grin:
Swen hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 11:29 BO105 Privat zu betreiben, ist bestimmt extrem günstig. ;) Aber ich denke von da wo die kam, wurde sie auch gut gewartet.
Hat sich der Betreiber wohl auch gedacht. Sie steht zum Verkauf ...
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