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von Revilo » Fr 28. Feb 2014, 01:56
Die Static Ports sind die Druckabnahmen, an denen der statische Luftdruck gemessen wird. Das Flugzeug selbst soll den möglichst nicht beeinflussen, er muss also unabhängig von Anstellwinkel, Schiebewinkel, Klappenposition und Einflüssen durch das Triebwerk etc. sein. Deshalb ist es eine kleine Wissenschaft für sich, wo am Rumpf der am besten angeordnet wird. Bei der Flugerprobung eines neuen Musters gehören die Fehler der Druckabnahmen zu den ersten Sachen, die ausführlich getestet werden. Denn alles weitere hängt von einer korrekt anzeigenden Instrumentierung ab.
Bei elektronischer Instrumentierung sitzt hinter dem Loch ein Drucksensor. Bei mechanischer Instrumentierung geht von dem Static Port ein Schlauch zu den angeschlossenen Instrumenten. Natürlich geht auch eine Kombination von beidem. Die Static Ports sind beheizbar, damit nicht durch Vereisung falsche Drücke gemessen werden.
Bei Verkehrsflugzeugen befinden sich die Static Ports in der Regel vorne, bei Kleinflugzeugen meist hinten am Rumpf. Um die Druckabnahmen unabhängig vom Schiebewinkel zu machen, haben viele Flugzeuge auf beiden Seiten Ports, die miteinander verbunden sind.
Da das Pitotrohr nur den Gesamtdruck liefern kann, sprich Staudruck plus statischen Luftdruck, brauchen alle drei pneumatischen Fluginstrumente die Information aus dem Static Port: Fahrtmesser, Höhenmesser und Variometer. Wenn der verstopft ist, zeigen alle drei Instrumente falsch an. Deshalb die mehrfache Redundanz bei Verkehrsflugzeugen. Wer den Luxus der Redundanz nicht hat, übt besser ab und zu mal, ohne Fahrtmesser zu fliegen.
Die Dichtigkeit des Pitot-/Static-Systems und die Genauigkeit der angeschlossenen Instrumente wird in regelmäßigen Abständen mit einem Tester überprüft.