[Bericht] 7. Mettbrötchen Fly-In 2025 - Hildesheim EDVM
Verfasst: Sa 4. Okt 2025, 18:00
von Uwe Bethke
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Bereits zum 7. Mal lockten die leckeren Mettbrötchen Flieger von nah und fern am 23. August zur Aviators Farm nach Hildesheim. Ursprünglich war das Fly-In im Mai geplant, musste dann aber auf den August verschoben werden. Aber das hat viele Liebhaber des kultigen Finger-Foods nicht davon abgehalten, sich auf den Weg nach Hildesheim zu machen. Eher sorgte das nicht ganz so ideale Flugwetter dafür, dass vielleicht der ein oder andere dieses Jahr nicht in den Genuss dieser ausgewählten Spezialität gekommen ist.
Dennoch waren an diesem Tag wieder viele schöne und interessante Flugzeuge versammelt.
Ein erster Überblick (man erahnt schon am Wolkenbild, dass das Wetter durchaus seine Tücken haben würde):

Die beiden Stearmans im Hintergrund sind schon oft gezeigte alte Bekannte von verschiedenen Veranstaltungen in der Region und in Bienenfarm: Die blaue N75010 und die graue N9051N, die hier in Hildesheim stationiert ist.
Im Vordergrund ein Trio von "American Beauties": Stinson 108 Voyager, Piper PA-18 Super Cub und Cessna 140.
Diese Stinson 108-3 Voyager, NC6323M (N6323M), in ihrer schönen Lackierung ist Baujahr 1948. Die 108-3 war die letzte Version der Voyager, von der im relativ kurzen Zeitraum von 1946 bis 1950 die erstaunliche Anzahl von 5.260 Maschinen produziert wurden. Bei dem Kennzeichen NC6323M handelt es sich um ein historisches Kennzeichen. Vor 1949 wurde bei u.s.-amerikanischen Registrierungen ein weiterer Buchstabe verwendet, der eine zusätzliche Information zu dem Flugzeug enthielt. Dieser Stand zwischen dem Nationalitätskennzeichen und dem Ziffernteil, im Fall dieser Voyager ist es das "C". "C" stand für eine kommerzielle (Commercial) Verwendung des Flugzeugs. Die offizielle Registrierung ist heute aber N6323M.

Diese Piper PA-18-95 Super Cub, D-ENLL, wurde 1951 als militärische Version Piper L-18 gebaut und an die französische Armee ausgeliefert, bevor sie in zivile Hände überging.

Eine Cessna 140 sieht man auch nicht mehr so häufig, obwohl zwischen 1945 und 1951 ca. 5.400 Stück gebaut wurden. Die NC2002N (N2002N) ist Baujahr 1947. Ganz interessant: Die blanke Aluminiumoberfläche hatte nicht unbedingt nur ästhetische Gründe, sondern war auch kostengünstiger. Die Lackierung einer Cessna 140 kostete in den 40er Jahre 200 Dollar Aufpreis (siehe auch: aerokurier: Cessna 140 - Der fast vergessene Urahn

Ganz im Gegensatz dazu kommt diese in Hildesheim beheimatet Stinson L-5G Sentinel (N2581B) daher: Mattes "Olive Drab" und das Hoheitsabzeichen weisen unverkennbar auf eine militärische Verwendung hin. Die "Little Five" wurde 1945 gebaut und kam bei der US Navy und den US Marines zum Einsatz. Später wurde sie auf dem zivilen Markt verkauft. Im Rahmen ihrer Restaurierung vor wenigen Jahren in Deutschland erhielt sie ihre neue Lackierung und repräsentiert heute eine Einheit des Air Rescue Service (ARS), der 1946 als Teil des Military Air Transport Service (MATS) innerhalb US Air Force gegründet wurde.

Passend dazu fand sich auch ein entsprechender Fuhrpark von historischen Militärfahrzeugen in Hildesheim ein.

Ergänzend waren auch diesmal wieder Reenactors mit von der Partie, die an vergangene Zeiten erinnerten und sie zumindest visuell wieder aufleben ließen. Stellvertretend dafür steht dieser Pilot in der Fliegerkombination der Royal Air Force (RAF) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Weitere Besucher trudeln ein: Häufig bei Fly-Ins und anderen Veranstaltungen anzutreffen: Diese schöne Luscombe 8, D-EKUH, aus Wilsche (sie wird auch noch in späteren Berichten in diesem Jahr auftauchen).

Strahlend weiß: Piper PA-18-150 Super Cub, D-EDDA.

Da kann nur die elegante Aero 145, D-GABO, mithalten, der man allerdings nun einen Aufkleber des Propeller-Herstellers Avia auf dem Rumpf spendiert hat.


Das "Follow Me" beim Mettbrötchen-Fly-In unterscheidet sich schon ein wenig von den sonst so dafür eingesetzten Fahrzeugen. Hier weist es eine weitere Aero 145 ein.

Die D-GADA ist häufig auf Luftfahrt-Events anzutreffen, aber nichtsdestotrotz immer wieder ein schönes Fotomotiv.

Dann elektrisierte ein markantes Geräusch die Besucher und vor allen Dingen die Fotografen: Mit dem typischen "Teppichklopfer-Sound" seines Zweiblatt-Rotors schwebte das Highlight des Tages ein: der Bell UH-1D "Huey", D-HYUH (73+54), ...

... der vom "Chef" persönlich in Empfang genommen wurde.

Der Bell UH-1D Iroquois war schon während seiner Einsatzzeit eine Legende. 1959 wurden die ersten Maschinen in den USA in Dienst gestellt. Seine Feuertaufe erlebte er im Vietnam-Krieg, wo er in großen Stückzahlen für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt wurde. Ab 1968 wurde auch die Bundeswehr mit diesem Typ ausgerüstet, von dem im Laufe der Zeit 340 Maschinen beschafft wurden, die in Deutschland von der Firma Dornier in Lizenz gebaut wurden. Obwohl die offizielle Außerdienststellung des Musters bei der Bundeswehr bereits am 23. Juni 2021 stattfand, gebührt diesem heute zivil registrierten D-HYUH die Ehre, den tatsächlich letzten militärischen Flug eines deutschen "Hueys" absolviert zu haben. Er war der Letzte, der am 20. Juli 2022 mit seiner militärischen Kennung 73+54 nach Roth überführt wurde, wo alle verbliebenen Bell UH-1D nach der Außerdienststellung zur weiteren Verwertung zwischengelagert wurden.
Kleine Randnotiz: Die inoffizielle Bezeichnung "Huey" leitet dem sich dem Vernehmen nach aus der ursprünglichen, amerikanischen Typbezeichnung HU-1 ab, die ihn zum "HUey" werden ließ.
Bekannt geworden ist der Bell UH-1D auch durch Film und Fernsehen. Bei uns erinnern sich sicherlich viele (zumindest in meinem Alter) noch an die Fernsehserie "Die Rettungsflieger", in der "Anneliese" von Hamburg-Wandsbek aus SAR-Einsätze geflogen ist ("Florian Hamburg an SAR 71 - SAR 71 hört ...").
Der "zivile" 73+54 zeigt sich heute so, wie er 1970 an das Heeresfliegerbataillon 6 am Standort "Hungriger Wolf" bei Itzehoe ausgeliefert wurde.

Die Eule mit der Lupe auf blauem Schild war das Verbandswappen des Heeresfliegerbataillons 6 (später Heeresfliegerregiment 6).

Außerdem trägt die Maschine das Wappen der 6. Panzergrenadierdivision, der das Heeresfliegerbataillon 6 unterstellt war.

Ein Blick ins Innere:
Der klassische "Uhrenladen" im Cockpit mit dem Schalterpanel ...

... und die recht spartanische Inneneinrichtung der Kabine.

Zwischendrin ein kleiner Ausflug zum Abstellbereich der "kleinen" Besucher. Das Wetter hatte schon so seine fotografischen Reize, sofern die dunklen Wolken noch nicht über einem waren und der Sonne noch eine Chance boten.
Fuji FA-200-180 Aero Subaru, PH-OVH. Vielleicht ganz interessant: Von der FA-200 sind zwischen 1965 und 1986 nur knapp 300 Maschinen gebaut worden und der Hersteller ist aus der Firma Nakajima Hikoki hervorgegangen, die im Zweiten Weltkrieg einer der führenden Flugzeugbauer in Japan war.

Nando Groppo G70, D-MPLE. Bei dieser aus Italien stammenden Konstruktion lassen sich die Tragflächen in nur wenigen Minuten an den Rumpf anklappen. In Hildesheim hatte sie allerdings genügend Platz ...

Schnittige Breezer B400, D-MREY, in auffallender Lackierung.

Kitfox 4-1050, D-EMLZ. Hier mochten es die Wolken besonders dramatisch.

Etwas nostalgischer: Platzer Kiebitz, D-MBSC.

Und noch mal etwas für die Oldtimer-Fans:
Piper PA-18-95 Super Cub, D-EOPA, aus dem Jahre 1951.

Bolkow Bo 209C Monsun 160 RV, D-EEFF. Bei ihr soll es sich um die letzte von den ab 1967 rund 100 produzierten Maschinen handeln (Baujahr 1974).

Ein weiterer Besucher im Anmarsch: Diese Bücker 131 Jungmann (CASA1.131), D-EQXA, ist eine Bekannte aus Bienenfarm und gehört zu den Quaxfliegern.

Ihr ging es hinterher und wieder zurück zur Aviators Farm, ...

... wo mittlerweile weitere schöne Flieger zu sehen waren.
Kleiner Flieger ganz groß: Pitts S-2A Special, D-EIAB.

3 x Ruschmeyer R90-230 RG. Sieht man auch nicht alle Tage auf einem Haufen, zumal nur 29 Maschinen gebaut wurden. Also hier mal 10% der Produktion: v. l. n. r. D-EEJR, D-EUMR und D-EEHY.

Was fasziniert hier mehr: Die aufziehende Regenfront oder die Zlin 43, D-EKMJ?

Nach dem Regenschauer gab es noch ein Kommen und Gehen.
Beeindruckende Cub Crafters Carbon Cub EX CC 340, LY-LLY, mit ihren massigen Bush-Wheels.

Und noch so ein seltenes Schmuckstück: eine Oberlerchner Job 15-150, OE-DOE. Von der Job 15 wurden zwischen 1960 und 1966 nur 24 Maschinen gebaut, davon 10 von der Version 15-150.

Klein, kompakt und durch das Doppelleitwerk mit außergewöhnlicher Konfiguration: Bei der N99224 handelt es sich um eine Erco 415C Ercoupe aus dem Jahr 1946. Der Prototyp der Ercoupe flog bereits 1937. Mit dem Entwurf verfolgte man das Ziel, ein einfach zu fliegendes und vor allem einfach zu steuerndes Flugzeug zu entwickeln. Interessant ist auch, dass die Maschine sowohl mit geschlossener sowie offener Kabine geflogen werden kann. Insgesamt wurden ca. 5.800 Maschinen in den USA gebaut, bei uns sieht man sie aber eher selten. Die N99224 kam erst im Frühjahr 2025 nach Deutschland.


Tja, dann kam unwillkürlich die Zeit des Aufbruchs:
Die D-EQXA der Quaxe bei der Startvorbereitung.

Und auch dieser bunte Vogel trat den Heimweg an: Die Mylius My-103 Mistral, D-ETMY, ist nicht nur hübsch bunt, sondern auch äußerst selten: Nur vier Maschinen wurden von diesem mit einem 200 PS leistenden Lycoming AEIO-360 ausgerüsteten Zweisitzer gebaut. Die D-ETMY ist der Prototyp dieses kunstflugtauglichen Flugzeugs und flog 1998 das erste Mal. Der Schriftzug "Spirit of Bitburg" weist auf den Geburtsort dieses Musters hin.

Aber den krönenden Abschluss dieser Fotostrecke soll noch einmal der "Huey", alias D-HYUH oder 73+54, bilden.
Die Crew präsentierte noch einmal schön ihren "Teppichklopfer" vor der Fotografenschar ...


... bevor sie zum Start abdrehte, aber ...

... nicht ohne sich mit einem Überflug zu verabschieden.

Das Mettbrötchen-Fly-In war wieder eine gelungene Veranstaltung, auch wenn das unstete Wetter sicherlich den einen oder anderen am Kommen gehindert hat. So verdient das Treffen bei der Aviators Farm vielleicht diesmal eher das Prädikat "klein, aber fein", denn es waren wieder einige Schätze aus den verschiedenen Epochen der Luftfahrt zu sehen. Und natürlich geht ein dickes Dankeschön an Thomas und Philipp, dass wir wieder hautnah dabei sein durften.
Freuen wir uns auf das nächste, das 8. Mettbrötchen-Fly-In ...

Rückblick auf vergangene Veranstaltungen:
Oldtimer der Lüfte in Hildesheim - Mai 2023
5. Mettbrötchen-Fly-In 2022 - Hildesheim EDVM (Teil II)
5. Mettbrötchen-Fly-In 2022 - Hildesheim EDVM (Teil I)
EDVM – Keine Mettbrötchen und andere Leckerbissen
3. Mettbrötchen Fly-in, Schäferstuhl (2)
3. Mettbrötchen Fly-in, Schäferstuhl
2. Mettbrötchen-Fly-In auf dem Schäferstuhl
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Bereits zum 7. Mal lockten die leckeren Mettbrötchen Flieger von nah und fern am 23. August zur Aviators Farm nach Hildesheim. Ursprünglich war das Fly-In im Mai geplant, musste dann aber auf den August verschoben werden. Aber das hat viele Liebhaber des kultigen Finger-Foods nicht davon abgehalten, sich auf den Weg nach Hildesheim zu machen. Eher sorgte das nicht ganz so ideale Flugwetter dafür, dass vielleicht der ein oder andere dieses Jahr nicht in den Genuss dieser ausgewählten Spezialität gekommen ist.
Dennoch waren an diesem Tag wieder viele schöne und interessante Flugzeuge versammelt.
Ein erster Überblick (man erahnt schon am Wolkenbild, dass das Wetter durchaus seine Tücken haben würde):

Die beiden Stearmans im Hintergrund sind schon oft gezeigte alte Bekannte von verschiedenen Veranstaltungen in der Region und in Bienenfarm: Die blaue N75010 und die graue N9051N, die hier in Hildesheim stationiert ist.
Im Vordergrund ein Trio von "American Beauties": Stinson 108 Voyager, Piper PA-18 Super Cub und Cessna 140.
Diese Stinson 108-3 Voyager, NC6323M (N6323M), in ihrer schönen Lackierung ist Baujahr 1948. Die 108-3 war die letzte Version der Voyager, von der im relativ kurzen Zeitraum von 1946 bis 1950 die erstaunliche Anzahl von 5.260 Maschinen produziert wurden. Bei dem Kennzeichen NC6323M handelt es sich um ein historisches Kennzeichen. Vor 1949 wurde bei u.s.-amerikanischen Registrierungen ein weiterer Buchstabe verwendet, der eine zusätzliche Information zu dem Flugzeug enthielt. Dieser Stand zwischen dem Nationalitätskennzeichen und dem Ziffernteil, im Fall dieser Voyager ist es das "C". "C" stand für eine kommerzielle (Commercial) Verwendung des Flugzeugs. Die offizielle Registrierung ist heute aber N6323M.

Diese Piper PA-18-95 Super Cub, D-ENLL, wurde 1951 als militärische Version Piper L-18 gebaut und an die französische Armee ausgeliefert, bevor sie in zivile Hände überging.

Eine Cessna 140 sieht man auch nicht mehr so häufig, obwohl zwischen 1945 und 1951 ca. 5.400 Stück gebaut wurden. Die NC2002N (N2002N) ist Baujahr 1947. Ganz interessant: Die blanke Aluminiumoberfläche hatte nicht unbedingt nur ästhetische Gründe, sondern war auch kostengünstiger. Die Lackierung einer Cessna 140 kostete in den 40er Jahre 200 Dollar Aufpreis (siehe auch: aerokurier: Cessna 140 - Der fast vergessene Urahn

Ganz im Gegensatz dazu kommt diese in Hildesheim beheimatet Stinson L-5G Sentinel (N2581B) daher: Mattes "Olive Drab" und das Hoheitsabzeichen weisen unverkennbar auf eine militärische Verwendung hin. Die "Little Five" wurde 1945 gebaut und kam bei der US Navy und den US Marines zum Einsatz. Später wurde sie auf dem zivilen Markt verkauft. Im Rahmen ihrer Restaurierung vor wenigen Jahren in Deutschland erhielt sie ihre neue Lackierung und repräsentiert heute eine Einheit des Air Rescue Service (ARS), der 1946 als Teil des Military Air Transport Service (MATS) innerhalb US Air Force gegründet wurde.

Passend dazu fand sich auch ein entsprechender Fuhrpark von historischen Militärfahrzeugen in Hildesheim ein.

Ergänzend waren auch diesmal wieder Reenactors mit von der Partie, die an vergangene Zeiten erinnerten und sie zumindest visuell wieder aufleben ließen. Stellvertretend dafür steht dieser Pilot in der Fliegerkombination der Royal Air Force (RAF) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Weitere Besucher trudeln ein: Häufig bei Fly-Ins und anderen Veranstaltungen anzutreffen: Diese schöne Luscombe 8, D-EKUH, aus Wilsche (sie wird auch noch in späteren Berichten in diesem Jahr auftauchen).

Strahlend weiß: Piper PA-18-150 Super Cub, D-EDDA.

Da kann nur die elegante Aero 145, D-GABO, mithalten, der man allerdings nun einen Aufkleber des Propeller-Herstellers Avia auf dem Rumpf spendiert hat.


Das "Follow Me" beim Mettbrötchen-Fly-In unterscheidet sich schon ein wenig von den sonst so dafür eingesetzten Fahrzeugen. Hier weist es eine weitere Aero 145 ein.

Die D-GADA ist häufig auf Luftfahrt-Events anzutreffen, aber nichtsdestotrotz immer wieder ein schönes Fotomotiv.

Dann elektrisierte ein markantes Geräusch die Besucher und vor allen Dingen die Fotografen: Mit dem typischen "Teppichklopfer-Sound" seines Zweiblatt-Rotors schwebte das Highlight des Tages ein: der Bell UH-1D "Huey", D-HYUH (73+54), ...

... der vom "Chef" persönlich in Empfang genommen wurde.

Der Bell UH-1D Iroquois war schon während seiner Einsatzzeit eine Legende. 1959 wurden die ersten Maschinen in den USA in Dienst gestellt. Seine Feuertaufe erlebte er im Vietnam-Krieg, wo er in großen Stückzahlen für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt wurde. Ab 1968 wurde auch die Bundeswehr mit diesem Typ ausgerüstet, von dem im Laufe der Zeit 340 Maschinen beschafft wurden, die in Deutschland von der Firma Dornier in Lizenz gebaut wurden. Obwohl die offizielle Außerdienststellung des Musters bei der Bundeswehr bereits am 23. Juni 2021 stattfand, gebührt diesem heute zivil registrierten D-HYUH die Ehre, den tatsächlich letzten militärischen Flug eines deutschen "Hueys" absolviert zu haben. Er war der Letzte, der am 20. Juli 2022 mit seiner militärischen Kennung 73+54 nach Roth überführt wurde, wo alle verbliebenen Bell UH-1D nach der Außerdienststellung zur weiteren Verwertung zwischengelagert wurden.
Kleine Randnotiz: Die inoffizielle Bezeichnung "Huey" leitet dem sich dem Vernehmen nach aus der ursprünglichen, amerikanischen Typbezeichnung HU-1 ab, die ihn zum "HUey" werden ließ.
Bekannt geworden ist der Bell UH-1D auch durch Film und Fernsehen. Bei uns erinnern sich sicherlich viele (zumindest in meinem Alter) noch an die Fernsehserie "Die Rettungsflieger", in der "Anneliese" von Hamburg-Wandsbek aus SAR-Einsätze geflogen ist ("Florian Hamburg an SAR 71 - SAR 71 hört ...").
Der "zivile" 73+54 zeigt sich heute so, wie er 1970 an das Heeresfliegerbataillon 6 am Standort "Hungriger Wolf" bei Itzehoe ausgeliefert wurde.

Die Eule mit der Lupe auf blauem Schild war das Verbandswappen des Heeresfliegerbataillons 6 (später Heeresfliegerregiment 6).

Außerdem trägt die Maschine das Wappen der 6. Panzergrenadierdivision, der das Heeresfliegerbataillon 6 unterstellt war.

Ein Blick ins Innere:
Der klassische "Uhrenladen" im Cockpit mit dem Schalterpanel ...

... und die recht spartanische Inneneinrichtung der Kabine.

Zwischendrin ein kleiner Ausflug zum Abstellbereich der "kleinen" Besucher. Das Wetter hatte schon so seine fotografischen Reize, sofern die dunklen Wolken noch nicht über einem waren und der Sonne noch eine Chance boten.
Fuji FA-200-180 Aero Subaru, PH-OVH. Vielleicht ganz interessant: Von der FA-200 sind zwischen 1965 und 1986 nur knapp 300 Maschinen gebaut worden und der Hersteller ist aus der Firma Nakajima Hikoki hervorgegangen, die im Zweiten Weltkrieg einer der führenden Flugzeugbauer in Japan war.

Nando Groppo G70, D-MPLE. Bei dieser aus Italien stammenden Konstruktion lassen sich die Tragflächen in nur wenigen Minuten an den Rumpf anklappen. In Hildesheim hatte sie allerdings genügend Platz ...

Schnittige Breezer B400, D-MREY, in auffallender Lackierung.

Kitfox 4-1050, D-EMLZ. Hier mochten es die Wolken besonders dramatisch.

Etwas nostalgischer: Platzer Kiebitz, D-MBSC.

Und noch mal etwas für die Oldtimer-Fans:
Piper PA-18-95 Super Cub, D-EOPA, aus dem Jahre 1951.

Bolkow Bo 209C Monsun 160 RV, D-EEFF. Bei ihr soll es sich um die letzte von den ab 1967 rund 100 produzierten Maschinen handeln (Baujahr 1974).

Ein weiterer Besucher im Anmarsch: Diese Bücker 131 Jungmann (CASA1.131), D-EQXA, ist eine Bekannte aus Bienenfarm und gehört zu den Quaxfliegern.

Ihr ging es hinterher und wieder zurück zur Aviators Farm, ...

... wo mittlerweile weitere schöne Flieger zu sehen waren.
Kleiner Flieger ganz groß: Pitts S-2A Special, D-EIAB.

3 x Ruschmeyer R90-230 RG. Sieht man auch nicht alle Tage auf einem Haufen, zumal nur 29 Maschinen gebaut wurden. Also hier mal 10% der Produktion: v. l. n. r. D-EEJR, D-EUMR und D-EEHY.

Was fasziniert hier mehr: Die aufziehende Regenfront oder die Zlin 43, D-EKMJ?

Nach dem Regenschauer gab es noch ein Kommen und Gehen.
Beeindruckende Cub Crafters Carbon Cub EX CC 340, LY-LLY, mit ihren massigen Bush-Wheels.

Und noch so ein seltenes Schmuckstück: eine Oberlerchner Job 15-150, OE-DOE. Von der Job 15 wurden zwischen 1960 und 1966 nur 24 Maschinen gebaut, davon 10 von der Version 15-150.

Klein, kompakt und durch das Doppelleitwerk mit außergewöhnlicher Konfiguration: Bei der N99224 handelt es sich um eine Erco 415C Ercoupe aus dem Jahr 1946. Der Prototyp der Ercoupe flog bereits 1937. Mit dem Entwurf verfolgte man das Ziel, ein einfach zu fliegendes und vor allem einfach zu steuerndes Flugzeug zu entwickeln. Interessant ist auch, dass die Maschine sowohl mit geschlossener sowie offener Kabine geflogen werden kann. Insgesamt wurden ca. 5.800 Maschinen in den USA gebaut, bei uns sieht man sie aber eher selten. Die N99224 kam erst im Frühjahr 2025 nach Deutschland.


Tja, dann kam unwillkürlich die Zeit des Aufbruchs:
Die D-EQXA der Quaxe bei der Startvorbereitung.

Und auch dieser bunte Vogel trat den Heimweg an: Die Mylius My-103 Mistral, D-ETMY, ist nicht nur hübsch bunt, sondern auch äußerst selten: Nur vier Maschinen wurden von diesem mit einem 200 PS leistenden Lycoming AEIO-360 ausgerüsteten Zweisitzer gebaut. Die D-ETMY ist der Prototyp dieses kunstflugtauglichen Flugzeugs und flog 1998 das erste Mal. Der Schriftzug "Spirit of Bitburg" weist auf den Geburtsort dieses Musters hin.

Aber den krönenden Abschluss dieser Fotostrecke soll noch einmal der "Huey", alias D-HYUH oder 73+54, bilden.
Die Crew präsentierte noch einmal schön ihren "Teppichklopfer" vor der Fotografenschar ...


... bevor sie zum Start abdrehte, aber ...

... nicht ohne sich mit einem Überflug zu verabschieden.

Das Mettbrötchen-Fly-In war wieder eine gelungene Veranstaltung, auch wenn das unstete Wetter sicherlich den einen oder anderen am Kommen gehindert hat. So verdient das Treffen bei der Aviators Farm vielleicht diesmal eher das Prädikat "klein, aber fein", denn es waren wieder einige Schätze aus den verschiedenen Epochen der Luftfahrt zu sehen. Und natürlich geht ein dickes Dankeschön an Thomas und Philipp, dass wir wieder hautnah dabei sein durften.
Freuen wir uns auf das nächste, das 8. Mettbrötchen-Fly-In ...

Rückblick auf vergangene Veranstaltungen:
Oldtimer der Lüfte in Hildesheim - Mai 2023
5. Mettbrötchen-Fly-In 2022 - Hildesheim EDVM (Teil II)
5. Mettbrötchen-Fly-In 2022 - Hildesheim EDVM (Teil I)
EDVM – Keine Mettbrötchen und andere Leckerbissen
3. Mettbrötchen Fly-in, Schäferstuhl (2)
3. Mettbrötchen Fly-in, Schäferstuhl
2. Mettbrötchen-Fly-In auf dem Schäferstuhl
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