[Bericht] Jagel ETNS - Tag der Bundeswehr 2025
Verfasst: Fr 4. Jul 2025, 23:39
von Uwe Bethke
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Auch in diesem Jahr öffneten wieder verschiedene Bundeswehrstandorte ihre Tore zum jährlichen Tag der Bundeswehr, u. a. in Niedersachsen bei den Heeresfliegern in Bückeburg. Mich hat es aber am 28.06.2025 nach Jagel verschlagen, der Heimat des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann" (TaktLwG 51 "I").
Der Wetterbericht sagte durchwachsenes Spotter-Wetter voraus: Zwar nur vier Sonnenstunden, aber trocken bei moderaten 20 – 23° C. Es gibt schlimmeres, aber man musste seine Erwartungen an viele "schöne" Sonnenfotos im Vorfeld etwas dämpfen.
Rund 280.000 Besucher insgesamt zählte die Bundeswehr bei den Veranstaltungen zum Tag der Bundeswehr. Allein in Jagel waren es über 80.000. Gerechnet wurde dort mit 50.000 Besuchern.
Das konnte man natürlich nicht ahnen, dass der Andrang dort so groß werden würde. Aber aus Erfahrung war mir schon klar, dass rechtzeitiges Erscheinen bei solchen Großveranstaltungen mehr als empfehlenswert ist. Verknüpft mit einer Woche Urlaub an der Ostsee, sollte der Besuch in Jagel der schöne Abschluss der Reise werden. Aber, ohne Fleiß kein Preis oder frühes Erscheinen am Morgen vertreibt die Spottersorgen: Der Wecker klingelte zu einer unchristlichen Zeit um 4:30 Uhr, Fertigmachen, Proviant einpacken, Kamerarucksack schnappen; Abfahrt 5:30 Uhr und Ankunft in Jagel 7:30 Uhr. Zwar war ich nicht der Erste, aber noch rechtzeitig genug da, um ohne Stau auf den Zufahrtswegen einen guten Parkplatz in der Nähe der Haltestelle der Shuttle-Busse zu bekommen. Und für eine Pole-Position in einer der Schleusen für die obligatorischen Taschenkontrolle im Vorfeld hat's auch gereicht. Der Kontrollposten wurde um 8:00 Uhr geöffnet und um 8:15 Uhr saß ich im Shuttlebus in Richtung Flugplatz.
Das Gelände füllte sich schnell, denn es waren drei große PKW-Parkplätze rund um den Flugplatz ausgewiesen, sowie Shuttle-Busse für die Bahnanreisenden aus Schleswig im Einsatz. Wer später anreiste, musste sich trotz guter Organisation wegen des Besucheransturms mit wesentlich längeren Wartezeiten bei der Anfahrt, den Kontrollen und den Warteschlangen für den Shuttle-Bus herumschlagen.
Nun begann der entspannte Teil des Tages – sollte man meinen. Das Team in Jagel hatte ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Dabei ging es nicht nur um die Luftwaffe, sondern auch das Heer war beteiligt. An 69 Stationen, unterteilt in die Bereiche Luft, Boden und Technik, wurde ein großes Spektrum an Bundeswehraufgaben vorgestellt. Aber um die Erwartungen an diesen Bericht zu dämpfen: hier wird es nur um die Luftfahrzeuge gehen. Denn angesichts der Anzahl der Stationen, der Weite des Areals (der Besucherbereich soll sich über eine Länge von mehr als einem Kilometer erstreckt haben) und der Masse an Leuten musste man sich einen Schwerpunkt suchen. Und welcher wohl meiner war? Das könnt ihr hier sehen:
Hoher Besuch hatte sich angesagt: Der deutsche Außenminister Johann Wadephul besuchte den Tag der Bundeswehr in Jagel. Als Reisemaschine diente die 14+05, eine Bombardier BD-700-1A10 Global 6000

Es waren einige Maschinen im Static zu sehen. Allerdings waren sie schnell von den Besuchern so umlagert, dass keine, zumindest aus meiner Sicht, vernüftigen Fotos gemacht werden konnten. Deshalb habe auf einige Bilder verzichtet. Bei diesem Sikorsky CH-53GS, 85+05, ging es noch.

Viel schöner sieht dagegen dieser Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 ("Bavarian Tigers") aus Neuburg aus: die Sonne scheint, nicht eingezäunt, keine Leute drumherum. Die 31+11 war eine von zwei Maschinen dieses Verbandes, die an diesem Tag vor Ort waren. Zu der anderen kommen wir noch.

Einer der ersten Programmpunkte war für mich schon ein erstes Highlight: Man konnte bei den Startvorbereitungen eines Tornados in unmittelbarer Nähe dabei sein.
Dieser Panavia Tornado ECR gehört zu den Hausherren, dem Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann". Der 46+23 war der erste von 35 ECR-Tornados, die ab 1990 an die Truppe ausgeliefert wurden. Diese Maschine kam auch bei den ersten deutschen Auslandseinsätzen in den 90er Jahren auf dem Balkan zum Einsatz. ECR steht für Electronic Combat Reconnaissance (Elektronische Kampfaufklärung). Die zweite Version des Tornados, der von der Luftwaffe eingesetzt wird, trägt die Bezeichnung IDS für Interdiction Strike (Abriegelung/Angriff) und wurde 1980 bei der Truppe eingeführt. Insgesamt wurden 322 IDS an die Luftwaffe ausgeliefert.
Die Crew ist bereits an Bord, die Warte führen die letzten Checks durch.

Canopy closed: Bei einigen Maschinen finden sich unter dem Cockpit die Spitznamen / Rufnamen der Crew(s). Hier sind's nicht "Maverick" und "Goose", sondern "Schelle" und "Schnilli".

Dann geht's los. Rollen zum Start.

Bei einem kurzen Rollhalt wird die Maschine noch einmal von der Sonne geküsst.

Gleichzeitig machte sich die Flugplatzfeuerwehr auf den Weg. Ein untrügliches Zeichen, dass der Flugbetrieb demnächst beginnt.

Dann hörte man auch schon das Donnern der Triebwerke. Mit gezündeten Nachbrennern zogen die Tornados in den Himmel.
Die 46+51 ist mit ihrem abgerockten Lack wäre sicherlich eine Herausforderung für jeden Modellbauer.


Erste Demo: Überflug eines Airbus A400M, zweier Tornados und zweier Eurofighter in Betankungskonfiguration.

Dann wurde es wieder laut. Nächster Programmpunkt: Eine "SNAP"-Demonstration. SNAP steht für "Significance of National Air Power". In verschiedenen Szenarien zeigt die Luftwaffe ihre Fähigkeiten im Verbund mit verschiedenen Einheiten. In diesem Fall ging es, so wie ich es verstanden habe, um eine Geiselbefreiung und deren Abtransport unter Niederhaltung feindlicher Kräfte.
Ein Sikorsky CH-53GS, 84+30, schwebt ein.



Absicherung aus der Luft durch Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen" (TaktLwG 71 "R").
30+90

30+65

Derweil am Boden

Die Tornados greifen ein:
46+40

46+48

46+51

... und sichern die Landung der Lockheed C-130J.

Mission erfüllt: Die Lockheed C-130J, 55+01, ist wieder in der Luft (und ich habe endlich mal ein vernüftiges Foto von ihr im Kasten).

Rückkehr zur Basis: Tornado 46+51.

Der nächste Programmpunkt zum Entspannen:
Überflug Airbus A400M, 54+40, ...

... gefolgt von zwei Viererformationen:
Eurofighter: 30+65, 30+85, 30+90 und 31+49

Tornados: 46+23, 46+40, 46+48 und 46+51

Was nun folgte, wurde mit Spannung erwartet. Der zweite Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg, 31+36, bei den Startvorbereitungen. Mit dieser Maschine wollte das Eurofighter-Demo-Team den Besuchern zeigen, was in Maschine und Pilot steckt.

Fahrwerk-Check

Der Pilot des Eurofighters, Rufname "Noble", im Cockpit der Maschine (nicht durch die Namen unter dem Canopy verwirren lassen).

Auf geht's!

"Noble" flog ein hervorragendes Display, naturgemäß in gebührenden Abstand zum Publikum, was ihn bei einigen spektakulären Manövern schon etwas aus dem qualitativ guten Brennweitenbereich des Teleobjektivs herausrückte. Aber dennoch, ein paar Bilder gibt es doch:



Wasserdampfablösungen (Vapors) über Rumpf und Tragflächen bei steilem Aufstieg mit gezündeten Nachbrenner: Dieses Bild fasst die Faszination der Vorführung vielleicht am besten zusammen.

Back on Earth

Stopp an der Abstellposition

Für die tolle Vorstellung gab es vom Publikum viel Applaus, wofür sich die Künstler mit einer tiefen Verbeugung bedankten.

Übrigens: So sieht der Shuttle bei den "Immelmännern" aus:

Damit endete das Vormittagsprogramm und leider auch weitestgehend der Sonnenschein. Wie es aussah, neigten sich die vier prognostizierten Sonnenstunden dem Ende zu.
In der Mittagspause ein kurzer Blick auf einige Luftfahrzeuge im Static. Mittlerweile hatte sich das Gelände sehr gut gefüllt und die ausgestellten Maschinen waren dementsprechend gut belagert. Fototechnisch war das natürlich weniger reizvoll, aber trotzdem hier ein paar Bilder.
Ein Hingucker war natürlich der Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" in seiner Sonderlackierung "Back Again" (31+07).



Ebenfalls mit Sonderlackierung: Der "Tiger"-Tornado der Immelmänner, 46+38.


Etwas weniger umlagert war die Dornier Do 27, D-EAJC. Sie wurde 1958 gebaut und zeigt in ihrer historischen Lackierung den Schriftzug und das Wappen der Marineflieger.

Ein Blick ins Cockpit

Ganz modern dagegen die jüngste Generation der Drohnen der Bundeswehr: die German Heron TP.

Ich war im letzten Jahr zufällig im Norden unterwegs, als sie in Jagel offiziell vorgestellt wurde:
15.05.2024: Jagel (ETNS) - Einführung neue Drohne German Heron TP 92+52
Die Heeresflieger waren mit einem NH90 vertreten, 90+10.

Außerdem waren noch ein Airbus A400M, eine Lockheed KC-130J Hercules, ein Airbus H145 und ein Eurocopter EC 665 Tiger ausgestellt.
In einem günstigen Moment ist es mir dann tatsächlich auch gelungen, das Luftabwehrsystem Patriot ohne Leute im Vordergrund zu fotografieren. Ein kleiner Beleg dafür, dass auch Fahrzeuge in Jagel vertreten waren. Die anderen Fahrzeuge des Heeres habe ich mir allerdings gespart, denn weite Wege und die Menschenmassen waren dann doch abschreckend.

Am Nachmittag wiederholte sich das Programm vom Vormittag, allerdings nun bei wesentlich schlechteren Lichtverhältnissen. Ergänzt wurde das Programm zum Auftakt allerdings durch eine schöne Formation dreier Airbus A400M.

Und dieser Airbus A330MMU (T-056) der Königlich Niederländischen Luftwaffe zog ebenfalls noch über den Platz.

Mit dem Gruß von "Noble" an sein Team endet hier meine Bildstrecke vom Tag der Bundeswehr 2025 in Jagel.

Es war eine Veranstaltung, die für die Besucher viel geboten hat und sehr gut organisiert war. Natürlich führt eine so hohe Besucheranzahl irgendwann zwangsläufig zu längeren Wartezeiten, wenn man nicht früh anreist. Allerdings trifft es einen dann spätestens bei der Abreise. So habe ich eine Stunde gebraucht, bis ich vom Parkplatz runter war - aber immerhin, ich habe nichts verpasst und war deshalb recht entspannt. Auch die Mitnahme eigener Verpflegung ist ratsam, denn es gab zwar viele Getränkestände und Imbissbuden, aber bei dem Andrang haben nach Aussagen in den sozialen Medien wohl einige bis zu einer Stunde auf ihr Essen oder ihr Getränk warten müssen.
Persönlich war ich sehr zufrieden mit der Fotoausbeute, zumal ich die Veranstaltung auch dazu genutzt habe, neues Kamera-Equipment auszuprobieren. Und na ja, ich hoffe man sieht, dass es gut damit geklappt hat.
Mehr Bilder aus Jagel im LCBS-Magazin:
Jet Noise! NATO Tiger Meet 2024 in Jagel (ETNS)
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Auch in diesem Jahr öffneten wieder verschiedene Bundeswehrstandorte ihre Tore zum jährlichen Tag der Bundeswehr, u. a. in Niedersachsen bei den Heeresfliegern in Bückeburg. Mich hat es aber am 28.06.2025 nach Jagel verschlagen, der Heimat des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann" (TaktLwG 51 "I").
Der Wetterbericht sagte durchwachsenes Spotter-Wetter voraus: Zwar nur vier Sonnenstunden, aber trocken bei moderaten 20 – 23° C. Es gibt schlimmeres, aber man musste seine Erwartungen an viele "schöne" Sonnenfotos im Vorfeld etwas dämpfen.
Rund 280.000 Besucher insgesamt zählte die Bundeswehr bei den Veranstaltungen zum Tag der Bundeswehr. Allein in Jagel waren es über 80.000. Gerechnet wurde dort mit 50.000 Besuchern.
Das konnte man natürlich nicht ahnen, dass der Andrang dort so groß werden würde. Aber aus Erfahrung war mir schon klar, dass rechtzeitiges Erscheinen bei solchen Großveranstaltungen mehr als empfehlenswert ist. Verknüpft mit einer Woche Urlaub an der Ostsee, sollte der Besuch in Jagel der schöne Abschluss der Reise werden. Aber, ohne Fleiß kein Preis oder frühes Erscheinen am Morgen vertreibt die Spottersorgen: Der Wecker klingelte zu einer unchristlichen Zeit um 4:30 Uhr, Fertigmachen, Proviant einpacken, Kamerarucksack schnappen; Abfahrt 5:30 Uhr und Ankunft in Jagel 7:30 Uhr. Zwar war ich nicht der Erste, aber noch rechtzeitig genug da, um ohne Stau auf den Zufahrtswegen einen guten Parkplatz in der Nähe der Haltestelle der Shuttle-Busse zu bekommen. Und für eine Pole-Position in einer der Schleusen für die obligatorischen Taschenkontrolle im Vorfeld hat's auch gereicht. Der Kontrollposten wurde um 8:00 Uhr geöffnet und um 8:15 Uhr saß ich im Shuttlebus in Richtung Flugplatz.
Das Gelände füllte sich schnell, denn es waren drei große PKW-Parkplätze rund um den Flugplatz ausgewiesen, sowie Shuttle-Busse für die Bahnanreisenden aus Schleswig im Einsatz. Wer später anreiste, musste sich trotz guter Organisation wegen des Besucheransturms mit wesentlich längeren Wartezeiten bei der Anfahrt, den Kontrollen und den Warteschlangen für den Shuttle-Bus herumschlagen.
Nun begann der entspannte Teil des Tages – sollte man meinen. Das Team in Jagel hatte ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Dabei ging es nicht nur um die Luftwaffe, sondern auch das Heer war beteiligt. An 69 Stationen, unterteilt in die Bereiche Luft, Boden und Technik, wurde ein großes Spektrum an Bundeswehraufgaben vorgestellt. Aber um die Erwartungen an diesen Bericht zu dämpfen: hier wird es nur um die Luftfahrzeuge gehen. Denn angesichts der Anzahl der Stationen, der Weite des Areals (der Besucherbereich soll sich über eine Länge von mehr als einem Kilometer erstreckt haben) und der Masse an Leuten musste man sich einen Schwerpunkt suchen. Und welcher wohl meiner war? Das könnt ihr hier sehen:
Hoher Besuch hatte sich angesagt: Der deutsche Außenminister Johann Wadephul besuchte den Tag der Bundeswehr in Jagel. Als Reisemaschine diente die 14+05, eine Bombardier BD-700-1A10 Global 6000

Es waren einige Maschinen im Static zu sehen. Allerdings waren sie schnell von den Besuchern so umlagert, dass keine, zumindest aus meiner Sicht, vernüftigen Fotos gemacht werden konnten. Deshalb habe auf einige Bilder verzichtet. Bei diesem Sikorsky CH-53GS, 85+05, ging es noch.

Viel schöner sieht dagegen dieser Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 ("Bavarian Tigers") aus Neuburg aus: die Sonne scheint, nicht eingezäunt, keine Leute drumherum. Die 31+11 war eine von zwei Maschinen dieses Verbandes, die an diesem Tag vor Ort waren. Zu der anderen kommen wir noch.

Einer der ersten Programmpunkte war für mich schon ein erstes Highlight: Man konnte bei den Startvorbereitungen eines Tornados in unmittelbarer Nähe dabei sein.
Dieser Panavia Tornado ECR gehört zu den Hausherren, dem Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann". Der 46+23 war der erste von 35 ECR-Tornados, die ab 1990 an die Truppe ausgeliefert wurden. Diese Maschine kam auch bei den ersten deutschen Auslandseinsätzen in den 90er Jahren auf dem Balkan zum Einsatz. ECR steht für Electronic Combat Reconnaissance (Elektronische Kampfaufklärung). Die zweite Version des Tornados, der von der Luftwaffe eingesetzt wird, trägt die Bezeichnung IDS für Interdiction Strike (Abriegelung/Angriff) und wurde 1980 bei der Truppe eingeführt. Insgesamt wurden 322 IDS an die Luftwaffe ausgeliefert.
Die Crew ist bereits an Bord, die Warte führen die letzten Checks durch.

Canopy closed: Bei einigen Maschinen finden sich unter dem Cockpit die Spitznamen / Rufnamen der Crew(s). Hier sind's nicht "Maverick" und "Goose", sondern "Schelle" und "Schnilli".

Dann geht's los. Rollen zum Start.

Bei einem kurzen Rollhalt wird die Maschine noch einmal von der Sonne geküsst.

Gleichzeitig machte sich die Flugplatzfeuerwehr auf den Weg. Ein untrügliches Zeichen, dass der Flugbetrieb demnächst beginnt.

Dann hörte man auch schon das Donnern der Triebwerke. Mit gezündeten Nachbrennern zogen die Tornados in den Himmel.
Die 46+51 ist mit ihrem abgerockten Lack wäre sicherlich eine Herausforderung für jeden Modellbauer.


Erste Demo: Überflug eines Airbus A400M, zweier Tornados und zweier Eurofighter in Betankungskonfiguration.

Dann wurde es wieder laut. Nächster Programmpunkt: Eine "SNAP"-Demonstration. SNAP steht für "Significance of National Air Power". In verschiedenen Szenarien zeigt die Luftwaffe ihre Fähigkeiten im Verbund mit verschiedenen Einheiten. In diesem Fall ging es, so wie ich es verstanden habe, um eine Geiselbefreiung und deren Abtransport unter Niederhaltung feindlicher Kräfte.
Ein Sikorsky CH-53GS, 84+30, schwebt ein.



Absicherung aus der Luft durch Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen" (TaktLwG 71 "R").
30+90

30+65

Derweil am Boden

Die Tornados greifen ein:
46+40

46+48

46+51

... und sichern die Landung der Lockheed C-130J.

Mission erfüllt: Die Lockheed C-130J, 55+01, ist wieder in der Luft (und ich habe endlich mal ein vernüftiges Foto von ihr im Kasten).

Rückkehr zur Basis: Tornado 46+51.

Der nächste Programmpunkt zum Entspannen:
Überflug Airbus A400M, 54+40, ...

... gefolgt von zwei Viererformationen:
Eurofighter: 30+65, 30+85, 30+90 und 31+49

Tornados: 46+23, 46+40, 46+48 und 46+51

Was nun folgte, wurde mit Spannung erwartet. Der zweite Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg, 31+36, bei den Startvorbereitungen. Mit dieser Maschine wollte das Eurofighter-Demo-Team den Besuchern zeigen, was in Maschine und Pilot steckt.

Fahrwerk-Check

Der Pilot des Eurofighters, Rufname "Noble", im Cockpit der Maschine (nicht durch die Namen unter dem Canopy verwirren lassen).

Auf geht's!

"Noble" flog ein hervorragendes Display, naturgemäß in gebührenden Abstand zum Publikum, was ihn bei einigen spektakulären Manövern schon etwas aus dem qualitativ guten Brennweitenbereich des Teleobjektivs herausrückte. Aber dennoch, ein paar Bilder gibt es doch:



Wasserdampfablösungen (Vapors) über Rumpf und Tragflächen bei steilem Aufstieg mit gezündeten Nachbrenner: Dieses Bild fasst die Faszination der Vorführung vielleicht am besten zusammen.

Back on Earth

Stopp an der Abstellposition

Für die tolle Vorstellung gab es vom Publikum viel Applaus, wofür sich die Künstler mit einer tiefen Verbeugung bedankten.

Übrigens: So sieht der Shuttle bei den "Immelmännern" aus:

Damit endete das Vormittagsprogramm und leider auch weitestgehend der Sonnenschein. Wie es aussah, neigten sich die vier prognostizierten Sonnenstunden dem Ende zu.
In der Mittagspause ein kurzer Blick auf einige Luftfahrzeuge im Static. Mittlerweile hatte sich das Gelände sehr gut gefüllt und die ausgestellten Maschinen waren dementsprechend gut belagert. Fototechnisch war das natürlich weniger reizvoll, aber trotzdem hier ein paar Bilder.
Ein Hingucker war natürlich der Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" in seiner Sonderlackierung "Back Again" (31+07).



Ebenfalls mit Sonderlackierung: Der "Tiger"-Tornado der Immelmänner, 46+38.


Etwas weniger umlagert war die Dornier Do 27, D-EAJC. Sie wurde 1958 gebaut und zeigt in ihrer historischen Lackierung den Schriftzug und das Wappen der Marineflieger.

Ein Blick ins Cockpit

Ganz modern dagegen die jüngste Generation der Drohnen der Bundeswehr: die German Heron TP.

Ich war im letzten Jahr zufällig im Norden unterwegs, als sie in Jagel offiziell vorgestellt wurde:
15.05.2024: Jagel (ETNS) - Einführung neue Drohne German Heron TP 92+52
Die Heeresflieger waren mit einem NH90 vertreten, 90+10.

Außerdem waren noch ein Airbus A400M, eine Lockheed KC-130J Hercules, ein Airbus H145 und ein Eurocopter EC 665 Tiger ausgestellt.
In einem günstigen Moment ist es mir dann tatsächlich auch gelungen, das Luftabwehrsystem Patriot ohne Leute im Vordergrund zu fotografieren. Ein kleiner Beleg dafür, dass auch Fahrzeuge in Jagel vertreten waren. Die anderen Fahrzeuge des Heeres habe ich mir allerdings gespart, denn weite Wege und die Menschenmassen waren dann doch abschreckend.

Am Nachmittag wiederholte sich das Programm vom Vormittag, allerdings nun bei wesentlich schlechteren Lichtverhältnissen. Ergänzt wurde das Programm zum Auftakt allerdings durch eine schöne Formation dreier Airbus A400M.

Und dieser Airbus A330MMU (T-056) der Königlich Niederländischen Luftwaffe zog ebenfalls noch über den Platz.

Mit dem Gruß von "Noble" an sein Team endet hier meine Bildstrecke vom Tag der Bundeswehr 2025 in Jagel.

Es war eine Veranstaltung, die für die Besucher viel geboten hat und sehr gut organisiert war. Natürlich führt eine so hohe Besucheranzahl irgendwann zwangsläufig zu längeren Wartezeiten, wenn man nicht früh anreist. Allerdings trifft es einen dann spätestens bei der Abreise. So habe ich eine Stunde gebraucht, bis ich vom Parkplatz runter war - aber immerhin, ich habe nichts verpasst und war deshalb recht entspannt. Auch die Mitnahme eigener Verpflegung ist ratsam, denn es gab zwar viele Getränkestände und Imbissbuden, aber bei dem Andrang haben nach Aussagen in den sozialen Medien wohl einige bis zu einer Stunde auf ihr Essen oder ihr Getränk warten müssen.
Persönlich war ich sehr zufrieden mit der Fotoausbeute, zumal ich die Veranstaltung auch dazu genutzt habe, neues Kamera-Equipment auszuprobieren. Und na ja, ich hoffe man sieht, dass es gut damit geklappt hat.
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