von Revilo » Do 3. Dez 2009, 23:43
Ein Segelflugzeug oberhalb von 150 Metern ist am Boden akustisch nicht mehr wahrzunehmen. Ein Segelflugzeug, das über Waggum in der Thermik kreist, oder sich auf einem mehrstündigen Überlandflug durch die Lüneburger Heide befindet, kann selbst mit viel Mühe keinen Menschen am Boden belästigen. Es gibt keine Abgase und keine Motorengeräusche. Dazu kommt noch, daß wir in den üblichen Überlandflughöhen für das ungeübte Auge quasi unsichtbar sind. Es ist, als wären wir nicht da.
Einzig der Startbetrieb ist mit gewissen Lärm- und Abgasemissionen verbunden. Man muß sich aber vor Augen halten, über was für Größenordnungen wir hier reden. Für einen neunstündigen Flug brauchen wir einen Windenstart von 90 Sekunden Dauer, bei dem noch nicht einmal ein halber Liter Diesel verbraucht wird. Die Braunschweiger Winden sind mit guten Schalldämpfern ausgerüstet, die Abgasanlagen wurden vor einigen Jahren auf Wunsch der Anwohner umgebaut, so daß bei Startrichtung 08 kein Auspuff mehr Richtung Waggum zeigt.
Die drei Schleppmaschinen, die in Braunschweig zum Einsatz kommen, sind mit teuren, nachgerüsteten Schalldämpfern und Propellern ausgerüstet. Sie vermindern die Flugleistung und bringen den Nutzern nur Nachteile. Daß die Halter hier trotzdem freiwillig investieren, zeigt den guten Willen ziemlich deutlich. Wenn wir - es ist selten genug - Flugzeugschlepp durchführen, fliegen wir möglichst bei jedem Flug verschiedene Flugwege, wechseln von der Nord- in die Südplatzrunde und meiden Ortschaften, so gut das möglich ist. So wird uns ein und derselbe Anwohner auch bei mehreren Schleppflügen hintereinander im Idealfall nur einmal hören können.
In Braunschweig gibt es eine freiwillig vereinbarte Mittagspause am Wochenende, in der auf Platzrunden und Flugzeugschlepp verzichtet wird.
Jedem GA-Piloten ist die Rücksicht auf Anwohner in Fleisch und Blut übergegangen. Unnötiger Lärm wird so gut wie möglich vermieden. Ich behaupte, daß ein Großteil der bei Start und Landung von den Piloten zu treffenden Entscheidungen heutzutage mit Lärmschutz zu tun hat. Obwohl Braunschweig ein kontrollierter Platz ohne offiziell festgelegte Platzrunde ist, gibt es eine Vereinbarung über den einzuhaltenden Flugweg, die im GAT aushängt und allen in Braunschweig stationierten Piloten bekannt ist. Dieser Flugweg ist darauf abgestimmt, möglichst wenige Anwohner mit Fluglärm zu belästigen.
Ein Problem ist das Vorurteil, das den GA-Piloten entgegengebracht wird. Das Bild vom elitären Bonzen, der sein 200.000-Euro Spielzeug aus Langeweile sinnlos über die Ortschaften knattern lässt, ist allgegenwärtig und hat trotzdem nichts mit der Realität zu tun. Wenn ich Bekannten von meinem Hobby erzähle, verbringe ich regelmäßig die ersten 15 Minuten mit dem Ausräumen von Vorurteilen.
Viele sind erstaunt, daß Segelfliegen nicht teurer ist als die meisten Breitensportarten, daß bereits 14-jährige Schüler ihre Flugausbildung anfangen, daß man mit 16 Jahren die Segelfluglizenz machen kann, und vor allem, daß es kaum eine Sportart gibt, in der Verantwortungsbewußtsein, Teamgeist, technisches Verständnis und Sicherheitsbewusstsein so intensiv gefördert wird. Segelfliegen (mit Fluglehrer) eignet sich sogar als Therapie für "schwererziehbare" oder "verhaltensauffällige" Jugendliche und Erwachsene.
Es ist auch von der Öffentlichkeit komplett falsch verstanden worden, warum einige Platzhalter jetzt Anträge auf Erweiterung der Genehmigung stellen. Ein Segelfluggelände, so wie "Am Salzgittersee", ist per se nicht für Motorflugzeuge zugelassen. Will man dort landen, beispielsweise für einen Flugzeugschlepp oder einen Flugtag, braucht man eine Ausnahmegenehmigung. Die ist für den Platzhalter aus vielen Gründen sinnvoll. Zum Beispiel für eine eigene Schleppmaschine, die den Flugbetrieb ziemlich erleichtert. Bisher wurden die Genehmigungen für moderate Gebühren und einen längeren Zeitraum erteilt. Jetzt allerdings nicht mehr. Das heißt, die Vereine sind durch die Genehmigungsbehörde gezwungen, einen Erweiterungsantrag zu stellen, wenn sie ihren Status Quo erhalten wollen. Es geht nicht um mehr Motorflugzeugstarts, sonden darum, diese überhaupt noch durchführen zu können.
Ein Segelflugzeug oberhalb von 150 Metern ist am Boden akustisch nicht mehr wahrzunehmen. Ein Segelflugzeug, das über Waggum in der Thermik kreist, oder sich auf einem mehrstündigen Überlandflug durch die Lüneburger Heide befindet, kann selbst mit viel Mühe keinen Menschen am Boden belästigen. Es gibt keine Abgase und keine Motorengeräusche. Dazu kommt noch, daß wir in den üblichen Überlandflughöhen für das ungeübte Auge quasi unsichtbar sind. Es ist, als wären wir nicht da.
Einzig der Startbetrieb ist mit gewissen Lärm- und Abgasemissionen verbunden. Man muß sich aber vor Augen halten, über was für Größenordnungen wir hier reden. Für einen neunstündigen Flug brauchen wir einen Windenstart von 90 Sekunden Dauer, bei dem noch nicht einmal ein halber Liter Diesel verbraucht wird. Die Braunschweiger Winden sind mit guten Schalldämpfern ausgerüstet, die Abgasanlagen wurden vor einigen Jahren auf Wunsch der Anwohner umgebaut, so daß bei Startrichtung 08 kein Auspuff mehr Richtung Waggum zeigt.
Die drei Schleppmaschinen, die in Braunschweig zum Einsatz kommen, sind mit teuren, nachgerüsteten Schalldämpfern und Propellern ausgerüstet. Sie vermindern die Flugleistung und bringen den Nutzern nur Nachteile. Daß die Halter hier trotzdem freiwillig investieren, zeigt den guten Willen ziemlich deutlich. Wenn wir - es ist selten genug - Flugzeugschlepp durchführen, fliegen wir möglichst bei jedem Flug verschiedene Flugwege, wechseln von der Nord- in die Südplatzrunde und meiden Ortschaften, so gut das möglich ist. So wird uns ein und derselbe Anwohner auch bei mehreren Schleppflügen hintereinander im Idealfall nur einmal hören können.
In Braunschweig gibt es eine freiwillig vereinbarte Mittagspause am Wochenende, in der auf Platzrunden und Flugzeugschlepp verzichtet wird.
Jedem GA-Piloten ist die Rücksicht auf Anwohner in Fleisch und Blut übergegangen. Unnötiger Lärm wird so gut wie möglich vermieden. Ich behaupte, daß ein Großteil der bei Start und Landung von den Piloten zu treffenden Entscheidungen heutzutage mit Lärmschutz zu tun hat. Obwohl Braunschweig ein kontrollierter Platz ohne offiziell festgelegte Platzrunde ist, gibt es eine Vereinbarung über den einzuhaltenden Flugweg, die im GAT aushängt und allen in Braunschweig stationierten Piloten bekannt ist. Dieser Flugweg ist darauf abgestimmt, möglichst wenige Anwohner mit Fluglärm zu belästigen.
Ein Problem ist das Vorurteil, das den GA-Piloten entgegengebracht wird. Das Bild vom elitären Bonzen, der sein 200.000-Euro Spielzeug aus Langeweile sinnlos über die Ortschaften knattern lässt, ist allgegenwärtig und hat trotzdem nichts mit der Realität zu tun. Wenn ich Bekannten von meinem Hobby erzähle, verbringe ich regelmäßig die ersten 15 Minuten mit dem Ausräumen von Vorurteilen.
Viele sind erstaunt, daß Segelfliegen nicht teurer ist als die meisten Breitensportarten, daß bereits 14-jährige Schüler ihre Flugausbildung anfangen, daß man mit 16 Jahren die Segelfluglizenz machen kann, und vor allem, daß es kaum eine Sportart gibt, in der Verantwortungsbewußtsein, Teamgeist, technisches Verständnis und Sicherheitsbewusstsein so intensiv gefördert wird. Segelfliegen (mit Fluglehrer) eignet sich sogar als Therapie für "schwererziehbare" oder "verhaltensauffällige" Jugendliche und Erwachsene.
Es ist auch von der Öffentlichkeit komplett falsch verstanden worden, warum einige Platzhalter jetzt Anträge auf Erweiterung der Genehmigung stellen. Ein Segelfluggelände, so wie "Am Salzgittersee", ist per se nicht für Motorflugzeuge zugelassen. Will man dort landen, beispielsweise für einen Flugzeugschlepp oder einen Flugtag, braucht man eine Ausnahmegenehmigung. Die ist für den Platzhalter aus vielen Gründen sinnvoll. Zum Beispiel für eine eigene Schleppmaschine, die den Flugbetrieb ziemlich erleichtert. Bisher wurden die Genehmigungen für moderate Gebühren und einen längeren Zeitraum erteilt. Jetzt allerdings nicht mehr. Das heißt, die Vereine sind durch die Genehmigungsbehörde gezwungen, einen Erweiterungsantrag zu stellen, wenn sie ihren Status Quo erhalten wollen. Es geht nicht um mehr Motorflugzeugstarts, sonden darum, diese überhaupt noch durchführen zu können.