von Revilo » Sa 3. Nov 2012, 00:37
Unabhängig von dem Vorfall - keine Ahnung, was da war - ein paar Infos für die technisch Interessierten:
Der Propeller sitzt direkt auf der Kurbelwelle des Motors. Die Kurbelwelle und ihre Lagerung sind für die im Flug auftretenden Lasten ausgelegt - aber nicht für die Lasten, die bei einem Gewaltstopp des Propellers auftreten können. Die Kurbelwelle könnte einen Riss bekommen haben oder leicht verbogen sein, was irgendwann später zu einem gravierenden Vorfall führen könnte - beispielsweise Bruch der Kurbelwelle im Flug.
Der Motorenhersteller Lycoming schreibt zum Beispiel vor, dass bei jedem "prop strike" eine spezielle Inspektion durchzuführen ist. Vorher darf der Motor nicht mehr in Betrieb genommen werden. Die Kurbelwelle wird ausgebaut und auf Risse und Rundlauf geprüft. Auch die Zahnräder für den Antrieb der Nebenaggregate müssen geprüft werden. Da der Motor dafür wirklich komplett zerlegt werden muss, entspricht diese Inspektion vom Arbeitsaufwand her fast einer kompletten Grundüberholung. Selbst wenn alles in Ordnung ist und keine Neuteile benötigt werden, kostet diese Inspektion schon mehr als ein fabrikneuer Propeller. Je nachdem wie viele Rest-Stunden der Motor noch hat, wird oft auch gleich eine Grundüberholung in Auftrag gegeben, weil die Mehrkosten überschaubar sind und dann die Betriebszeit wieder auf Null gesetzt wird.
Lycoming als Hersteller vertritt die Meinung, dass ein "prop strike" vorliegt, wenn:
- der Propeller so beschädigt wird, dass leichtes Ausfeilen von Kratzern oder Dellen in den Propellerblättern nicht mehr ausreicht - egal ob das Triebwerk bei dem Vorfall in Betrieb war oder stillstand;
- der Propeller im Betrieb etwas berührt, so dass die Motordrehzahl merklich abfällt; das kann der Boden sein, aber auch Wasser, hohes Gras etc. - der Propeller muss dabei nicht unbedingt beschädigt werden;
- der Propeller im Stillstand verbogen wird, beispielsweise durch ein einklappendes Fahrwerk oder eine Hangartür - sprich seitliche Lasten abbekommt, für die er nicht ausgelegt wurde.
Mindestens im Falle eines Ausbildungsflugzeugs ist die Meinung des Herstellers Gesetz.
Unabhängig von dem Vorfall - keine Ahnung, was da war - ein paar Infos für die technisch Interessierten:
Der Propeller sitzt direkt auf der Kurbelwelle des Motors. Die Kurbelwelle und ihre Lagerung sind für die im Flug auftretenden Lasten ausgelegt - aber nicht für die Lasten, die bei einem Gewaltstopp des Propellers auftreten können. Die Kurbelwelle könnte einen Riss bekommen haben oder leicht verbogen sein, was irgendwann später zu einem gravierenden Vorfall führen könnte - beispielsweise Bruch der Kurbelwelle im Flug.
Der Motorenhersteller Lycoming schreibt zum Beispiel vor, dass bei jedem "prop strike" eine spezielle Inspektion durchzuführen ist. Vorher darf der Motor nicht mehr in Betrieb genommen werden. Die Kurbelwelle wird ausgebaut und auf Risse und Rundlauf geprüft. Auch die Zahnräder für den Antrieb der Nebenaggregate müssen geprüft werden. Da der Motor dafür wirklich komplett zerlegt werden muss, entspricht diese Inspektion vom Arbeitsaufwand her fast einer kompletten Grundüberholung. Selbst wenn alles in Ordnung ist und keine Neuteile benötigt werden, kostet diese Inspektion schon mehr als ein fabrikneuer Propeller. Je nachdem wie viele Rest-Stunden der Motor noch hat, wird oft auch gleich eine Grundüberholung in Auftrag gegeben, weil die Mehrkosten überschaubar sind und dann die Betriebszeit wieder auf Null gesetzt wird.
Lycoming als Hersteller vertritt die Meinung, dass ein "prop strike" vorliegt, wenn:
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[*]der Propeller so beschädigt wird, dass leichtes Ausfeilen von Kratzern oder Dellen in den Propellerblättern nicht mehr ausreicht - egal ob das Triebwerk bei dem Vorfall in Betrieb war oder stillstand;
[*]der Propeller im Betrieb etwas berührt, so dass die Motordrehzahl merklich abfällt; das kann der Boden sein, aber auch Wasser, hohes Gras etc. - der Propeller muss dabei nicht unbedingt beschädigt werden;
[*]der Propeller im Stillstand verbogen wird, beispielsweise durch ein einklappendes Fahrwerk oder eine Hangartür - sprich seitliche Lasten abbekommt, für die er nicht ausgelegt wurde.[/list]
Mindestens im Falle eines Ausbildungsflugzeugs ist die Meinung des Herstellers Gesetz.