[Bericht] Goodbye Transall - Fly out beim LTG 63 in Hohn
Verfasst: Mo 4. Okt 2021, 10:55
von Uwe Bethke
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Eine Ära in der Geschichte der Luftwaffe geht zu Ende. Mit der Auflösung des Transportgeschwaders 63 im schleswig-holsteinischen Hohn bei Rendsburg zum Ende des Jahres endet nach über 50 Jahren auch die Einsatzzeit der Transall C-160D bei der Luftwaffe. Der offizielle Akt zur Verabschiedung der Transall fand am 23. September 2021 am Heimatstandort der letzten Transalls in Hohn statt.
Die Geschichte der Transall beginnt Ende der 50er Jahre, als in Frankreich und Deutschland Überlegungen für einen Nachfolger der französischen Noratlas angestellt werden, die in den Transportgeschwadern im Einsatz ist. Daraus entwickelte sich eine deutsch-französische Kooperation, die zum Entwurf der Transall (Transport Alliance) führte. Bereits am 25.02.1963 hob der erste Prototyp in Melun-Villaroche ab. Anschließend fand die Mustererprobung bei der Erprobungsstelle 61 der Luftwaffe in Manching statt.
Am 26.04.1968 wurde auf dem Fliegerhorst Ahlhorn die erste Transall offiziell der Luftwaffe übergeben. Die Luftwaffe orderte 110 Maschinen, 20 Maschinen davon wurden jedoch bereits 1972 an die Türkei abgegeben. Insgesamt wurden 178 Serienmaschinen produziert, von denen die Letzte am 26.10.1972 ausgeliefert wurde. Bei der Luftwaffe wurde die Transall bei den Lufttransportgeschwadern LTG 61, LTG 62 und LTG 63 eingesetzt.
Während ihrer über 50-jährigen Dienstzeit bei der Bundeswehr kam die Transall neben ihren originären Aufgaben als militärischer Material- und Truppentransporter auch im Rahmen verschiedener humanitärer Hilfsaktionen zum Einsatz, überwiegend in Afrika. So wurden vom LTG 63 1974/1975 solche Einsätze in Äthiopien, im Sudan und im Tschad geflogen. Mitte der 80er Jahre gab es weitere Einsätze in den Hungersnotgebieten in Nordafrika. Weitere internationale Hilfsflüge schlossen sich an. Diese Einsätze verliehen der Transall den Namen „Engel der Lüfte“.
Ihre militärische Feuertaufe erhielten die Transall der Bundeswehr Anfang der 90er Jahre im Bosnienkrieg. Bei ihren Versorgungsflügen gerieten sie häufig unter Beschuss von Bodentruppen, was zu zusätzlichen Schutzausrüstungen der Maschinen führte. So wurden der Cockpitbereich mit Kevlarplatten gesichert und Abwehrsysteme gegen radargelenkte und auf Hitze reagierende Raketen eingebaut. Auch ein spezielles Anflugverfahren, der sog. Sarajevo-Approach, wurde entwickelt, um die Maschinen beim Anflug auf die Flugplätze nur möglichst kurz der Gefahr von Bodenfeuer auszusetzen. Dabei gingen die Transall vor der Landung aus einer sicheren Höhe in einen sehr steilen Anflug und wurden erst kurz vor der Bahn abgefangen.
Während der militärischen Kampfeinsätze gab es keine Verluste an Maschinen, jedoch blieben die Transall der Luftwaffe auch von tragischen Unfällen nicht verschont. Vier von gingen im Laufe ihrer Dienstzeit durch Unfälle verloren. 59 Soldaten verloren dabei ihr Leben. Vom schlimmsten Unfall war das LTG 63 betroffen, als 1975 eine ihrer Transalls beim Landeanflug auf den Flughafen Chania auf Kreta bei dichtem Schneetreiben gegen einen Berg flog. Neben der Besatzung fanden 35 an Bord befindliche Angehörige eines Flugabwehrraketenbataillons den Tod.
In den 10er Jahren wurde die Flotte der Transall sukzessive verkleinert, da ihr Nachfolger, der Airbus A400, vor seiner Einführung stand. 2015 endete ihr Einsatz beim LTG 62 im niedersächsischen Wunstorf und 2017 beim LTG 61 im bayrischen Landsberg am Lech.
Nach 53 Dienstjahren, in denen die Transall zuverlässig ihre Aufgaben erfüllt hat, verabschiedet sie sich nun und überlässt ihrem Nachfolger, dem Airbus A400M, das Feld. Zum Abschluss kamen zu ihrer offiziellen Verabschiedung noch einmal viele ihrer „fliegenden Kameraden“ zum LTG 63 nach Hohn, das zu diesem Anlass auch einen Spotterday für die vielen Fans dieser Ikone der Luftwaffe organisierte.
Leider passte sich das Wetter dem doch eher traurigen Anlass an. Der Himmel variierte von Hell- zu Dunkelgrau und ab Mittag kam dann noch Regen dazu. Und um das Ganze noch abzurunden, fegten Sturmböen mit bis zu 70 Km/h über den Platz. Das waren natürlich keine guten Voraussetzungen für schöne Bilder, sondern eher eine Herausforderung für Mensch und Material am Pistenrand. Morgens um 8:00 Uhr ging es los.
Sechs Transall des LTG 63 waren an der Flightline aufgestellt.
Es waren die:
50+36 / 50+40 ("Retro Brummel") / 50+51 / 50+79 / 50+83 / 50+88
Zur Begrüßung zogen zwei Eurofighter des Taktisches Luftwaffengeschwader (TaktLwG) 71 "Richthofen" aus Wittmund über die Bahn (30+23, 30+33).
Am Vormittag erfolgte der erste Check der Maschinen, die am Nachmittag fliegen sollten.
Nach und nach trudelten die Gäste ein. Den Auftakt machte der Nachfolger der Transall, der Airbus A400M. Er kam vom LTG 62 aus Wunstorf, dem einzigen verbleibenden Standort der Transportflieger.
Diese beiden Learjet 35A sind keine Gäste, sondern hier zu Hause. Die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) hat mehrere Learjets in Hohn stationiert, die den ganzen Tag ihre Einsätze geflogen sind.
D-CGFF und ...
... D-CGFG, die zusätzliche Pods unter den Tragflächen trägt.
Diesen doppelsitzigen Eurofighter vom TaktLwG 73 "Steinhoff" aus Laage (30+35) hätte ich beinahe verpasst.
Aus Büchel vom TaktLwG 31 "Bölcke" kam dieser Eurofighter (30+40)
Ein interessantes Duo erwies den Transalls seine Referenz:
Der doppelsitzige Eurofighter vom TaktLwG 71 "Richthofen" (30+67) und ein Dornier Alpha Jet der kanadischen Gesellschaft Top Aces (C-GJTA) zogen in Formation über die Bahn. Top Aces setzt den Alpha Jet unter anderem auch als Feinddarstellungsflugzeug im Rahmen der Ausbildung verschiedener Luftwaffen ein.
Ein ganz besonderer Gast reiste schon am Vortag an und zeigte sich mit einer Runde am Boden den vielen Zuschauern. Die Nord 2501 Noratlas gehörte zur Erstausstattung der Lufttransportgeschwader der Bundeswehr und war der Vorgänger der Transall. Die F-AZVM in französischen Farben ist die letzte flugfähige Noratlas der Welt.
Eines der Highlights des Tages war sicherlich der "Bavarian Tiger" (31+01) . Der Eurofighter mit seiner auffälligen Sonderlackierung kam aus dem bayrischen Neuburg an der Donau. Dort ist das TaktLwG 74 beheimatet.
Auch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung war in Hohn vertreten.
Den Anfang machte der Airbus A319, 15+02.
Später folgten ein Eurocopter AS532 Cougar, (82+03) ...
... und eine Bombardier Global 5000 (14+04).
Zwischendrin hatten die Tornados ihren Auftritt.
Low and loud: In Baumwipfelhöhe fegte dieser Tornado vom TaktLwG 33 aus Büchel (45+85) über die Bahn.
Der zweite Tornado (46+28) kam aus direkter Nachbarschaft, aus Jagel, dem Standort des TaktLwG 51. Unter den Tragflächen eine Menge "Gepäck".
Zu guter Letzt trafen fanden noch zwei Helis den Weg nach Hohn. Leider auch der Regen, der nun vermehrt einsetzte.
Vom Hubschraubergeschwader (HTG) 64 kam dieser Sikorsky CH-53G (84+49), immer wieder eine imposante Erscheinung.
Und auch die Bundesmarine war vertreten. Der Sea Lynx Mk. 88A (83+04) vom Marinefluggeschwader (MFG) 5 flog die Flightline mit den abgestellten Transalls ab.
Nachdem nun alle Gäste eingetroffen waren, konnte letzte Akt beginnen. Im Anschluss an den Festakt im Hangar richteten sich die Blicke auf die Hauptakteure.
Gegen 14:00 Uhr ließen die Transalls gleichzeitig ihre Triebwerke an.
Die Spannung stieg.
Synchron setzten sich alle sechs Maschinen in Bewegung. Vorweg die Fünf im Standardsichtschutz ...
... gefolgt vom "Retro Brummel" in seiner Sonderlackierung.
Dann nahmen sie Aufstellung zum Start. Das Brummen von 12 Turboprop-Triebwerken erfüllte den Platz.
Kurz hintereinander rollten die Maschinen an.
Hier die 50+79, ...
... die 50+88 ...
... und der "Retro Brummel", die 50+40.
Nach einer knappen halben Stunde, in der die sechs Transalls im Westen Schleswig-Holsteins kreisten, tauchten sie von Süd-West aus auf. Und tatsächlich - trotz der widrigen Wetterbedingungen - flogen sie in einer perfekten Six-Ship-Formation über den Platz. Alle Zweifel, ob sich das das Ausharren bei Wind und Wetter gelohnt hat, waren verflogen.
Nach der Platzrunde setzten sie in zwei 3er-Gruppen zur Landung an.
Hier die 50+83, ...
... die 50+51, ...
...die 50+36 und ...
...zum Schluß der "Retro Brummel" (50+40)
Nun konnte der Himmel seine Tränen nicht mehr zurückhalten und heulte richtig los. Ein heftiger Regenschauer begleitete das Rollen zu den Parkpositionen.
Damit endete der offizielle Teil des Fly outs für die Besucher. Durchnässt und durchgefroren ging es zum Parkplatz und nach Hause, aber auch dankbar, den Abschied der Legende miterleben zu dürfen.
Nicht nur die Piloten und Angehörigen der Lufttransportgeschwader werden die Transall vermissen. Den Kommentaren in den sozialen Netzwerken ist zu entnehmen, dass viele, die ihr einmal begegnet sind, ihren Abschied mit Wehmut begleiten. Seien es die Soldaten, die sie bei ihren Einsätzen in Krisengebiete begleitet hat, die Fallschirmjäger, die aus ihr absprangen, die Anwohner der Fliegerhorste, bei denen das "Brummeln" der Triebwerke zum vertrauten Alltag gehörte oder die vielen, die sie auf verschieden Luftfahrtveranstaltungen live erleben durften. Allen bleibt nun nur noch ein leises: "Goodbye Transall!"
Die Transall beim LCBS:
Good bye Transall - Der "Retro-Brummel" auf Abschiedstour
Die Transall in der LCBS-Bilderdatenbank
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Eine Ära in der Geschichte der Luftwaffe geht zu Ende. Mit der Auflösung des Transportgeschwaders 63 im schleswig-holsteinischen Hohn bei Rendsburg zum Ende des Jahres endet nach über 50 Jahren auch die Einsatzzeit der Transall C-160D bei der Luftwaffe. Der offizielle Akt zur Verabschiedung der Transall fand am 23. September 2021 am Heimatstandort der letzten Transalls in Hohn statt.
Die Geschichte der Transall beginnt Ende der 50er Jahre, als in Frankreich und Deutschland Überlegungen für einen Nachfolger der französischen Noratlas angestellt werden, die in den Transportgeschwadern im Einsatz ist. Daraus entwickelte sich eine deutsch-französische Kooperation, die zum Entwurf der Transall (Transport Alliance) führte. Bereits am 25.02.1963 hob der erste Prototyp in Melun-Villaroche ab. Anschließend fand die Mustererprobung bei der Erprobungsstelle 61 der Luftwaffe in Manching statt.
Am 26.04.1968 wurde auf dem Fliegerhorst Ahlhorn die erste Transall offiziell der Luftwaffe übergeben. Die Luftwaffe orderte 110 Maschinen, 20 Maschinen davon wurden jedoch bereits 1972 an die Türkei abgegeben. Insgesamt wurden 178 Serienmaschinen produziert, von denen die Letzte am 26.10.1972 ausgeliefert wurde. Bei der Luftwaffe wurde die Transall bei den Lufttransportgeschwadern LTG 61, LTG 62 und LTG 63 eingesetzt.
Während ihrer über 50-jährigen Dienstzeit bei der Bundeswehr kam die Transall neben ihren originären Aufgaben als militärischer Material- und Truppentransporter auch im Rahmen verschiedener humanitärer Hilfsaktionen zum Einsatz, überwiegend in Afrika. So wurden vom LTG 63 1974/1975 solche Einsätze in Äthiopien, im Sudan und im Tschad geflogen. Mitte der 80er Jahre gab es weitere Einsätze in den Hungersnotgebieten in Nordafrika. Weitere internationale Hilfsflüge schlossen sich an. Diese Einsätze verliehen der Transall den Namen „Engel der Lüfte“.
Ihre militärische Feuertaufe erhielten die Transall der Bundeswehr Anfang der 90er Jahre im Bosnienkrieg. Bei ihren Versorgungsflügen gerieten sie häufig unter Beschuss von Bodentruppen, was zu zusätzlichen Schutzausrüstungen der Maschinen führte. So wurden der Cockpitbereich mit Kevlarplatten gesichert und Abwehrsysteme gegen radargelenkte und auf Hitze reagierende Raketen eingebaut. Auch ein spezielles Anflugverfahren, der sog. Sarajevo-Approach, wurde entwickelt, um die Maschinen beim Anflug auf die Flugplätze nur möglichst kurz der Gefahr von Bodenfeuer auszusetzen. Dabei gingen die Transall vor der Landung aus einer sicheren Höhe in einen sehr steilen Anflug und wurden erst kurz vor der Bahn abgefangen.
Während der militärischen Kampfeinsätze gab es keine Verluste an Maschinen, jedoch blieben die Transall der Luftwaffe auch von tragischen Unfällen nicht verschont. Vier von gingen im Laufe ihrer Dienstzeit durch Unfälle verloren. 59 Soldaten verloren dabei ihr Leben. Vom schlimmsten Unfall war das LTG 63 betroffen, als 1975 eine ihrer Transalls beim Landeanflug auf den Flughafen Chania auf Kreta bei dichtem Schneetreiben gegen einen Berg flog. Neben der Besatzung fanden 35 an Bord befindliche Angehörige eines Flugabwehrraketenbataillons den Tod.
In den 10er Jahren wurde die Flotte der Transall sukzessive verkleinert, da ihr Nachfolger, der Airbus A400, vor seiner Einführung stand. 2015 endete ihr Einsatz beim LTG 62 im niedersächsischen Wunstorf und 2017 beim LTG 61 im bayrischen Landsberg am Lech.
Nach 53 Dienstjahren, in denen die Transall zuverlässig ihre Aufgaben erfüllt hat, verabschiedet sie sich nun und überlässt ihrem Nachfolger, dem Airbus A400M, das Feld. Zum Abschluss kamen zu ihrer offiziellen Verabschiedung noch einmal viele ihrer „fliegenden Kameraden“ zum LTG 63 nach Hohn, das zu diesem Anlass auch einen Spotterday für die vielen Fans dieser Ikone der Luftwaffe organisierte.
Leider passte sich das Wetter dem doch eher traurigen Anlass an. Der Himmel variierte von Hell- zu Dunkelgrau und ab Mittag kam dann noch Regen dazu. Und um das Ganze noch abzurunden, fegten Sturmböen mit bis zu 70 Km/h über den Platz. Das waren natürlich keine guten Voraussetzungen für schöne Bilder, sondern eher eine Herausforderung für Mensch und Material am Pistenrand. Morgens um 8:00 Uhr ging es los.
Sechs Transall des LTG 63 waren an der Flightline aufgestellt.
Es waren die:
50+36 / 50+40 ("Retro Brummel") / 50+51 / 50+79 / 50+83 / 50+88
Zur Begrüßung zogen zwei Eurofighter des Taktisches Luftwaffengeschwader (TaktLwG) 71 "Richthofen" aus Wittmund über die Bahn (30+23, 30+33).
Am Vormittag erfolgte der erste Check der Maschinen, die am Nachmittag fliegen sollten.
Nach und nach trudelten die Gäste ein. Den Auftakt machte der Nachfolger der Transall, der Airbus A400M. Er kam vom LTG 62 aus Wunstorf, dem einzigen verbleibenden Standort der Transportflieger.
Diese beiden Learjet 35A sind keine Gäste, sondern hier zu Hause. Die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) hat mehrere Learjets in Hohn stationiert, die den ganzen Tag ihre Einsätze geflogen sind.
D-CGFF und ...
... D-CGFG, die zusätzliche Pods unter den Tragflächen trägt.
Diesen doppelsitzigen Eurofighter vom TaktLwG 73 "Steinhoff" aus Laage (30+35) hätte ich beinahe verpasst.
Aus Büchel vom TaktLwG 31 "Bölcke" kam dieser Eurofighter (30+40)
Ein interessantes Duo erwies den Transalls seine Referenz:
Der doppelsitzige Eurofighter vom TaktLwG 71 "Richthofen" (30+67) und ein Dornier Alpha Jet der kanadischen Gesellschaft Top Aces (C-GJTA) zogen in Formation über die Bahn. Top Aces setzt den Alpha Jet unter anderem auch als Feinddarstellungsflugzeug im Rahmen der Ausbildung verschiedener Luftwaffen ein.
Ein ganz besonderer Gast reiste schon am Vortag an und zeigte sich mit einer Runde am Boden den vielen Zuschauern. Die Nord 2501 Noratlas gehörte zur Erstausstattung der Lufttransportgeschwader der Bundeswehr und war der Vorgänger der Transall. Die F-AZVM in französischen Farben ist die letzte flugfähige Noratlas der Welt.
Eines der Highlights des Tages war sicherlich der "Bavarian Tiger" (31+01) . Der Eurofighter mit seiner auffälligen Sonderlackierung kam aus dem bayrischen Neuburg an der Donau. Dort ist das TaktLwG 74 beheimatet.
Auch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung war in Hohn vertreten.
Den Anfang machte der Airbus A319, 15+02.
Später folgten ein Eurocopter AS532 Cougar, (82+03) ...
... und eine Bombardier Global 5000 (14+04).
Zwischendrin hatten die Tornados ihren Auftritt.
Low and loud: In Baumwipfelhöhe fegte dieser Tornado vom TaktLwG 33 aus Büchel (45+85) über die Bahn.
Der zweite Tornado (46+28) kam aus direkter Nachbarschaft, aus Jagel, dem Standort des TaktLwG 51. Unter den Tragflächen eine Menge "Gepäck".
Zu guter Letzt trafen fanden noch zwei Helis den Weg nach Hohn. Leider auch der Regen, der nun vermehrt einsetzte.
Vom Hubschraubergeschwader (HTG) 64 kam dieser Sikorsky CH-53G (84+49), immer wieder eine imposante Erscheinung.
Und auch die Bundesmarine war vertreten. Der Sea Lynx Mk. 88A (83+04) vom Marinefluggeschwader (MFG) 5 flog die Flightline mit den abgestellten Transalls ab.
Nachdem nun alle Gäste eingetroffen waren, konnte letzte Akt beginnen. Im Anschluss an den Festakt im Hangar richteten sich die Blicke auf die Hauptakteure.
Gegen 14:00 Uhr ließen die Transalls gleichzeitig ihre Triebwerke an.
Die Spannung stieg.
Synchron setzten sich alle sechs Maschinen in Bewegung. Vorweg die Fünf im Standardsichtschutz ...
... gefolgt vom "Retro Brummel" in seiner Sonderlackierung.
Dann nahmen sie Aufstellung zum Start. Das Brummen von 12 Turboprop-Triebwerken erfüllte den Platz.
Kurz hintereinander rollten die Maschinen an.
Hier die 50+79, ...
... die 50+88 ...
... und der "Retro Brummel", die 50+40.
Nach einer knappen halben Stunde, in der die sechs Transalls im Westen Schleswig-Holsteins kreisten, tauchten sie von Süd-West aus auf. Und tatsächlich - trotz der widrigen Wetterbedingungen - flogen sie in einer perfekten Six-Ship-Formation über den Platz. Alle Zweifel, ob sich das das Ausharren bei Wind und Wetter gelohnt hat, waren verflogen.
Nach der Platzrunde setzten sie in zwei 3er-Gruppen zur Landung an.
Hier die 50+83, ...
... die 50+51, ...
...die 50+36 und ...
...zum Schluß der "Retro Brummel" (50+40)
Nun konnte der Himmel seine Tränen nicht mehr zurückhalten und heulte richtig los. Ein heftiger Regenschauer begleitete das Rollen zu den Parkpositionen.
Damit endete der offizielle Teil des Fly outs für die Besucher. Durchnässt und durchgefroren ging es zum Parkplatz und nach Hause, aber auch dankbar, den Abschied der Legende miterleben zu dürfen.
Nicht nur die Piloten und Angehörigen der Lufttransportgeschwader werden die Transall vermissen. Den Kommentaren in den sozialen Netzwerken ist zu entnehmen, dass viele, die ihr einmal begegnet sind, ihren Abschied mit Wehmut begleiten. Seien es die Soldaten, die sie bei ihren Einsätzen in Krisengebiete begleitet hat, die Fallschirmjäger, die aus ihr absprangen, die Anwohner der Fliegerhorste, bei denen das "Brummeln" der Triebwerke zum vertrauten Alltag gehörte oder die vielen, die sie auf verschieden Luftfahrtveranstaltungen live erleben durften. Allen bleibt nun nur noch ein leises: "Goodbye Transall!"
Die Transall beim LCBS:
Good bye Transall - Der "Retro-Brummel" auf Abschiedstour
Die Transall in der LCBS-Bilderdatenbank
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