Kiev 02.-05.07.2021

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Johannes01
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Kiev 02.-05.07.2021

Beitrag von Johannes01 » Fr 6. Aug 2021, 14:10

Hallo zusammen,

Zu Beginn der Sommerferien hat es mich für vier Tage nach Kiev verschlagen, einerseits wollte ich endlich mal am Stadtflughafen "Zhuliany" (IEV) spotten, sowie das dortige "Ukraine Aviation State Museum" besuchen, andererseits hat mich auch die Kultur und Lebensweise fasziniert. Gebucht habe ich das ganze relativ spontan zwei Wochen vorher. Falls es am Ende noch irgendwelche unbeantwortete Fragen oä. gibt, werde ich diese gerne beantworten, vielleicht kann ich ja jemanden inspirieren, mal selbst ein paar Tage in der Ukraine zu verbringen. :D

DTM-IEV - 02.07.2021:

Los ging es am Freitag den 02.07. in Dortmund, mit Flug W6 7302 beförderte mich HA-PLX pünktlich nach Kiev. Insgesamt empfand ich den Flug als sehr angenehm, die Auslastung war sehr gut, und die Kabine in einem ebenso guten Zustand. Ein paar Impressionen:

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Gegen 19 Uhr begann dann der Sinkflug auf Kiev mit einem schönen Anflug über den nördlichen Teil von Kiev und der Dnepr:

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Herzlich Willkommen in Kiev!

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Nach der problemlosen Einreise (die Ukraine war zu dem Zeitpunkt kein Risikogebiet) nahm ich mir für völlig überteuerte 26 Euro bei knapp 5km Streck ein Taxi zum Hotel und bereitete den nächsten Tag vor: Geplant war nämlich, morgens etwas zu spotten, und dann abens das Museum zu besuchen. Das Hotel war übrigens völlig in Ordnung, nur gab es wie fast überall in Kiev viele große Sprachbarrieren: Während die meisten Ukrainer Russich und Ukrainisch problemlos beherrschen, ist englisch dort Mangelware. Subjektiv empfunden würde ich das Russische als leichter zu lernen bezeichnen, aber das ist wie gesagt eine subjektive Einschätzung nach vier Tagen Aufenthalt.

Kiev - 03.07.2021:

Mit dem sehr gut ausgebauten ÖPNV-Netz in Kiev war es vergleichsweise leicht, zu den Spottingplätzen zu kommen. Der Guide für IEV (->https://www.spotterguide.net/planespott ... -iev-ukkk/ ) ist dabei ziemlich hilfreich und (zumindest was die Positionen angeht) ganz aktuell. Der Verkehr in Zhuliany ist recht gleichmäßig über den Tag verteilt, jeweils morgens und abends gibt es innerukrainische Verbindungen von der dort ansässigen Motor Sich Airlines, ebenso kann man mit bis zu sechs Flüge der neuen "Bees Airlines" einplanen. Neben Wizzair und einigen unregelmäßigen Militärbesuchern, sowie LOT und Belavia, welche leider nachts fliegen, geht in IEV auch nicht viel mehr. Um kurz nach sieben betrat ich die Metro-Station und kaufte mir ein Ticket, welches man dort so lange benutzen kann, wie man in der Metro ist. Der Kostenpunkt liegt bei 25 "Hriwna", was umgerechnet etwas weniger als 1 Euro sind. Der Bus ist noch günstiger; dort kostet ein Ticket 8 "Hrwina", was ca 25 Cent entspricht.

Nachdem ich durch einen Kiever Vorort gelaufen war, in dem sich die Bewohner zum Teil mit Wasserflaschen draußen wuschen, erreichte ich den Südzaun im Ostteil des Airports. das Licht dreht gegen 08.30 Uhr, sodass man praktisch bis 17 Uhr auf der Südseite spotten muss. Ohne die vielen (Geröll-)Hügel wäre das übrigens ein sehr schwieriges Unterfangen geworden, da der Flughafen von einem durchgehenden Betonzaun umgeben ist:

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UR-BXC und UR-MSI gingen kurz nacheinander nach Zaphorizhia und Odessa raus:

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Nach einem Mittagsschlaf im Hotel fuhr ich in Richtung Nordseite, um mir endlich das berühmte "Ukraine Aviation State Museum" anzugucken. Viele Exponate sind echt schön hergerichtet, einige sehen leider sehr ungepflegt und verkommen aus. Fotografisch ist ein kurzes Objektiv (oder noch besser ein Weitwinkel) zu empfehlen, ich hatte ein 24-105mm Objektiv von Sigma, welches meistens noch gepasst hat. Direkt am Eingang wird man von einer Menge sowjetischer Jäger/Aufklärer usw. empfangen, diese waren für mich aber nicht wirklich interessant. Auf der linken Seite wurde jedoch der Traum eines jeden Flugzeugliebhabers war:

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Dieses Ungetüm von Hubschrauber hat insgesamt eine größere Fläche eingenommen, als die TU-134:

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Neben der TU5 meine beiden Lieblingsobjekte:

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Diese Tupolev Tu134 steht ein wenig abseits vom Gesamtgeschehen:

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Während man bei der Tu134 noch von einem richtigen Exponat sprechen kann, lässt sich von dieser MD82 leider nur das Gegenteil behaupten. Diese hatte übrigens 2018 die "runway excursion". Scheinbar hatte man keinen Platz mehr auf dem Remote Apron, sodass UR-CPK einfach in die Ecke des Museums abgestellt wurde:^^

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Ein kreatives Motiv der vielen Hubschrauber:

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Ein nettes Gadget des Museums ist der kleine Hügel, welcher einen wunderschönen Hintergrund bei den von Osten landenen Flugzeugen bietet:

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Der absolute Knaller meines Kiev-Trips, eine Antonov An26 des "Ukrainian Ministry of Emergency situations":

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Auf der anderen Seite des Museums begrüßt einen diese ausgeblichene Yakovlev Yak40:

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Diese YK40 mit ukrainischer Registrierung sieht bedeutend besser aus:

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In einem ebenso bemitleidenswerten Zustand wie der ersten gezeigten YK40 ist diese Antonov An26 der tansanischen "Uhuru Airlines" in Aeroflot-Basic c/s:

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Um diese beiden Riesen komplett aufzunehmen, musste die Sonne einmal komplett verschwinden:

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Alle Exponate kann ich hier nicht zeigen, viele habe ich auch gar nicht aufgenommen; mir ging es nämlich viel eher darum, die ganzen Dinger mal zu erleben: Leider waren die meisten IL96/TU5er usw. schon Mangelware an den dt. Flughäfen, als meine Zeit begann. Für den neuen Kram interessiere ich mich auch nicht so recht, weswegen ich mich ganz bewusst gegen das typische Ziel (LHR/CDG/MAD usw...) entschieden habe...

Abends habe ich dann einen Rundgang durch die Innenstadt von Kiev unternommen, hier einige unkommentierte Impressionen vom Nachtleben:

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Einer der vielen O-Busse, aber dazu kommt zum nächsten Tag noch ein detaillierterer Teil:

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Die Aussicht aus meinem Hotel-Fenster:

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Kiev - 04.07.2021:

Am nächsten Tag habe ich leicht verkatert bemerkt, dass ich mir noch einen Antigen-Test für die Rückreise besorgen muss, weswegen ich dafür gegen Mittag zum Flughafen gefahren bin. Vor dem Terminal steht eine Antonov An24 als "Gate-Guard", welche sich in den Vormittagsstunden aufnehmen lässt:

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Danach habe ich mir die Kiever Höhlenkloster angeschaut, und dabei auf dem Weg endlich Fotos vom ÖPNV gemacht. Hier ein paar Eindrücke aus der Metro mit ihren zum Teil über 100 Meter unter der Erde liegenden Stationen:

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Neben den bereits oben gezeigten O-Bussen verehren auch diese Mini-Busse zum Teil im 3-Minuten Takt:

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Im "Park of eternal Glory" hat man einen wunderbaren Blick auf die Dnepr, und den östlichen Teil von Kiev:

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Eigentlich war ich jedoch deswegen hier: Wegen den Kiever Höhlenklostern, welche sich über eine recht große Fläche am hügeligen Westufer der Dnepr erstrecken. Diese Anlagen eignen sich perfekt zum Entspannen und Ausruhen, deswegen ein paar unkommentierte Impressionen:

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Die gezeigten Bilder stellen natürlich nur einen kleinen Teil der gesamten Anlage, nämlich die "Uspenski-Kathedrale", dar.

​Kiev - 05.07.2021:

​Ganz aus Kiev verschwinden, ohne vorher nochmal richtig spotten in IEV gewesen zu sein, konnte ich natürlich nicht, sodass ich das Hotel am Tag der Abreise schon um 6 Uhr verließ, um um kurz vor 8 Uhr auf dem "Spotters'ky Maydachnik" zu stehen. Das ist so ein ähnlich ominöser Platz wie bei meinem ersten Spotterbesuch. Als erstes fuhr ich mit der Metro zur "Fizkultury Street", und dann mit einem Bus durch einen Vorort. Durch diesen musste ich dann noch 2km laufen, hier einige Handybilder vom "echten Leben":

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Und hier der "Spotters'ky Maydachnik", gut, dass diese Betonblöcke da standen:

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​​Ein Übersichtsbild (jetzt mit der Nikon D500):

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Lange währte die Ruhe allerdings nicht, denn die einzige zivil registrierte Antonov A140 kam aus Zaphorizhia:

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Zehn Minuten später kam diese An24 aus Odessa:

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Storage:

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Träumchen::P​

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Überraschung aus Athen:

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Gegen 10 Uhr ging die A140 wieder nach OZH raus:

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Diese Bees 738 verabschiedete sich nach AYT mit sonnenhungrigen Urlaubern:

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Da mein Flug um 13.25 Uhr ging, war gegen 10.30 Uhr Schluss, und ich ging wieder in Richtung Haltestelle. An der Haltestelle ließ sich noch diese Sprint Air AT72 und ein WIZZ Air A320 einfangen:

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Aus dem Warteraum:

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Nach einem sehr entspannten und gut organisierten Check-In konnte pünktlich geboardet werden:

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Während des Rollvorgangs konnte ich noch ein richtiges Schmuckstück einfangen, eine MD-83 der nigerianischen Dana Air:

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Auf Wiedersehen, Kiev!

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Nach einem sehr entspannten Flug hatte mich die Bundesrepublik wieder; für mich steht jedoch definitiv fest, dass ich wiederkommen werde! Vorraussichtlich um Ostern, dann werde ich mir aber einen An24-Flug von Kiev nach Odessa gönnen, stilecht natürlich mit Motor Sich Airlines:D

Ich hoffe, dass der Tripreport Gefalen findet, und würde mich sehr über Rückmeldungen freuen, schließlich war das Bearbeiten und Schreiben eine Menge Arbeit:D

Bleibt gesund,

-Johannes
Zuletzt geändert von Johannes01 am Fr 6. Aug 2021, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kiev 02.-05.07.2021

Beitrag von falcon » Fr 6. Aug 2021, 16:01

Hallo Johannes,
vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe ihn - wie auch schon deine vielen anderen Berichte - mit sehr viel Interesse gelesen und habe immer wieder die tollen Bilder angeschaut. Und zwar auch die "ohne Flugzeuge".
Und nun noch ein kleiner lächelnder Hinweis. Deine Beschreibung: Rampoverwiev (jetzt mit Nikon D500) - habe ich in der ersten sehr kurzen Ansicht als ein russisches Wort verstanden. Dann kam der Gedankenblitz "Rampoverview". Aha!!
Auch das hat zum sehr guten Gelingen deines Berichtes beigetragen. Danke nochmals.

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Re: Kiev 02.-05.07.2021

Beitrag von Uwe » Fr 6. Aug 2021, 17:13

Johannes01 hat geschrieben: Fr 6. Aug 2021, 14:10 ... und würde mich sehr über Rückmeldungen freuen, schließlich war das Bearbeiten und Schreiben eine Menge Arbeit:D
Dafür hast du dir mehr als ein "gefällt mir" verdient! :grin:

Ein schöner Trip-Report, unterhaltsam geschrieben, sehr informativ mit tollen Bildern. Da hast du ja durchaus einiges auf dich genommen, um an die entsprechenden Spotter-Orte zu kommen. Und das in einem Land, wo nicht einen nicht nur die Sprache vor Herausforderungen stellt, sondern auch die Schrift. Wie bist du denn damit zurechtgekommen, ich denke da so an Busfahrpläne?
Spannend finde ich natürlich die aus unserer Sicht "Exoten der Lüfte" des ehemaligen Ostblocks, die man bei uns gar nicht oder nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Sehr schön auch die Fotos aus dem Museum, wobei mich die Militärflieger, wie die TU-95 noch mehr ansprechen, als die zivilen. Auch die Infos und Bilder abseits der "Piste" finde ich prima, da schließe ich mich falcon an. Also rundum ein Trip-Report, der seinen Namen mehr als verdient hat! Danke dafür. :good:

Und - mit deiner neuen Kamera scheinst du dich ja jetzt bestens angefreundet zu haben ;).
Gruß Uwe :hi:


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Re: Kiev 02.-05.07.2021

Beitrag von Johannes01 » Fr 6. Aug 2021, 21:16

Vielen Dank Euch!

Ja, mit der Wahl der neuen Kamera bin ich sehr zufrieden. Freut mich, dass der Tripreport gefält:D

In der Metro-Station steht alles weitesgehend auf Kyrillisch, das war in der Tat eine Herrausforderung. Allerdings fährt an jeder Station nur eine einzige Linie (nur muss man halt gucken, dass man nicht in die falsche Richtung fährt), außerdem fährt die Metro alle fünf Minuten. Navigation und so habe ich per Google-Maps gemacht (das ÖPNV-System ist im Kiever Bereich sehr detailliert und stimmt mit dem echten weitesgehend überein), ansonsten hab ich einfach die "Offline-Standort Funktion" genutzt. Ein wichtiger Bestandteil davon war natürlich vernünftige Vorbereitung im Hotel, sowohl, was ÖPNV anbelangt, als auch die Spottingmöglichkeiten.

Liebe Grüße,
-Johannes

Edit: @falcon:

Danke für den Hinweis, das klingt tatsächlich ein wenig sperrig, ich habs mal geändert:D Das kommt halt davon, wenn man für Spotterguide arbeitet...

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Re: Kiev 02.-05.07.2021

Beitrag von Karsten » Fr 13. Aug 2021, 21:43

Echt schöner und kompletter Bericht mit etwas "mehr" als nur die 90°-Grad Ansichten. :good:

Trip genau nach meinem Geschmack. :friends:
Nachdem ich durch einen Kiever Vorort gelaufen war, in dem sich die Bewohner zum Teil mit Wasserflaschen draußen wuschen, erreichte ich den Südzaun im Ostteil des Airports.
und Hunde und was nicht alles. Auch schon einige so besondere und manchmal etwas Gänsehaut (beängstiegende) bereitende Momente bei unserem Hobby erlebt.
Aber oft auch schon große Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft erlebt.

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Hier mal ein Vorteil etwas Älter zu sein... :"": Zu meiner aktivsten Spotter-Zeit in Hannover waren die regelmäßig zu erleben.

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Oh! Ein F2000 Evo :herz:
Das war 1999 mein begehrtestes Top-LKW-Modell von Herpa.
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