[Bericht] Faßberg Spotterday 2019

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Uwe
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[Bericht] Faßberg Spotterday 2019

Beitrag von Uwe » So 23. Jun 2019, 23:42

von Uwe Bethke
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Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. Im Vorfeld des Tages der Bundeswehr hatte der Standort Faßberg 500 Spotter zu einem Spotterday am 13.06.2019 eingeladen. Anlässlich der Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag der Beendigung der Berliner Luftbrücke („Berlin Airlift“) sollten zusätzlich zum normalen Programm knapp 20 „Rosinenbomber“ von Fassberg aus die Standorte Jagel (ehemals Schleswigland) und Nordholz anfliegen. Diese Anzahl alter Douglas DC-3/C-47 war für viele Spotter DAS Highlight der Veranstaltung und Einigen eine Anreise von mehreren hundert Kilometern wert. Nun, so weit hatten wir es an diese Tag nicht, als wir uns am frühen Donnerstagmorgen zu viert auf den Weg nach Faßberg machten.
Einen ersten Dämpfer bekam die Euphorie jedoch bereits am Vortag: Wegen der schlechten Wetterbedingungen sagten die meisten DC-3-Piloten den Verlegungsflug von Wiesbaden-Erbenheim nach Faßberg ab, der am Mittwoch stattfinden sollte. Sicherheit geht vor. Nur drei Maschinen machten sich auf den Weg Norden: Zwei gingen nach Nordholz und eine nach Faßberg. Mit an Bord, aber wohl nicht an den Controls, war der mit fast 99 Jahren wohl älteste Luftbrückenveteran, Gail Halvorsen, der mit seiner Idee, Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen für die Kinder im Anflug auf Berlin abzuwerfen, das vermutlich populärste Kapitel rund um die Berliner Luftbrücke geschrieben hat.
Gut, eine Maschine war in Faßberg, aber was passierte mit den anderen? Welche würden denn zum Spotterday zu sehen, bzw. zu fotografieren sein? Dem Hoffen auf ein paar schöne Bilder von den Rosinenbomber folgte schnell die Ernüchterung: Alle Maschinen, wirklich alle, fliegen direkt nach Jagel und Nordholz, in Faßberg wird, bis auf die "Miss Virgina" am Morgen, keine als Static Display zu sehen sein, und die Verbliebene zog dann gegen 10:00 Uhr auch „planmäßig" von Dannen. Den langen Gesichtern der Besucher folgte kurz danach auch ein gewisses Unverständnis für die Entscheidung, keine Maschinen morgens nach Faßberg fliegen zu lassen. Zumal die Maschinen aus Jagel und Nordholz erst gegen 16:00 Uhr nach Faßberg kommen sollten, zeitgleich mit dem Ende der Veranstaltung, also womöglich ohne Chance auf Bilder.

How ever, wenigstens das Rest-Programm der Bundeswehr lief weitestgehend nach Plan, ausser, dass die angekündigte Noratlas nicht kam und damit ein weiteres Highlight, zumindest für die Freunde historischer Flugzeuge, entfiel.
Nun aber zum Programm:

Quasi zur Begrüßung noch am Parkplatz vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung, drehten eine Transall und ein Airbus A400 ein paar Runden über den Platz. Die Vorfreude, von diesem Duo noch ein paar Bilder während der Veranstaltung zu machen, war leider die einzige Freude an dieser Formation. Sie flog so nicht mehr an diesem Tag.
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Erster Tagesordnungspunkt und durchaus ein Highlight: Die Douglas C-47 mit der Reg. N47E und dem schönen Namen „Miss Virginia“ beim Aufbruch.
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Danach hatte der Eurofighter Typhoon EF2000 seinen Auftritt: In sehenswerten Displays am Vormittag und am Nachmittag zeigten zwei Piloten, was in ihm steckt. Zusammen mit einer weiteren Maschine für das Static Display am Tage der Bundeswehr waren drei Eurofighter zu sehen:
Kennung 30+45: Da brannte die Luft. Nachbrenner gezündet ...
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... und aus der Höhe abgefangen.
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Nachmittags die Kennung 30+74:
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Nachbrenner ...
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... und Zwei-Seiten-Ansicht
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Auf dem Weg zum Abstellplatz für den Tag der Bundeswehr die Kennung 31+18
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Die Lichtverhältnisse waren den ganzen Tag über eine Herausforderung oder besser gesagt, ein ewiger Kampf mit den Kontrasten, den Schatten, der Sonne, weißen Wolken, dunklen Wolken, blauem Himmel, dem Gegenlicht und das oft innerhalb weniger Sekunden.
Der Airbus A400M (54+23) wollte gefühlt gar nicht mehr aufhören:
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Weiteres "Großfluggerät":
Die Boeing E-3A Sentry AWACS (LX-N90454) machte ein paar Anflüge.
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Die Lockheed P-3C Orion (60+07) zeigte sich bei etlichen hohen Überflügen. Es wurde mehrfach angekündigt, dass sie landen und am Taxiway direkt vor den Spottern zum Vorfeld rollen würde. Bei der Ankündigung ist es dann auch geblieben und sie machte sich aus dem Staub. Irgendwie muss es wohl zwei unterschiedliche Ablaufpläne gegeben haben ...
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Die Royal Air Force schickte eine Lockheed C-130 Hercules (ZH889) mit Sechs-Blatt-Prop
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Dann lag im wahrsten Sinne des Wortes ein Tornado in der Luft: Panavia Tornado IDS (45+69):
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Präsentieren fürs geneigte Publikum.
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Natürlich dürfen in Fassberg die Helis nicht fehlen: Diese zeigten verschiedene Einsatzszenarien und das Zusammenspiel mit den Bodentruppen:

Die Koordination übernahm ein Airbus Helicopters H-145M (76+14)

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Der Tiger sichert aus der Luft: Eurocopter EC-665 UHT Tiger (74+40)
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Dann kommt die Kavallerie mit NH90, genauer gesagt: NH Industries NH-90TTH (78+27 und 78+28)
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Versorgung aus der Luft durch eine Transall C-160D (50+77) ...
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... NH90 ...
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... und Sikorsky CH-53G (84+44)
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Abrücken nach erfolgreicher Mission: NH90 (78+28)
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Sikorsky CH-53G (84+44)
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Und er darf natürlich auch nicht fehlen: Eurocopter EC-135T1 (82+54)
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Und was machten die Rosinenbomber? Mit knapp einer Stunde Verspätung haben sie die Plätze Jagel und Nordholz in Richtung Faßberg verlassen. Die Organisatoren haben kurzerhand das Ende des Spotterdays auf 17:00 Uhr verschoben und mehrfach angekündigt, dass die Maschinen nach der Landung aufgetankt werden und zumindest 4 bis 5 Maschinen noch auf dem Taxiway für die Spotter abgestellt werden würden. Die Hoffnung auf ein paar Nahaufnahmen wuchs auch wenn sich viele schon gefragt haben, wann der Spotterday dann enden soll. Gegen 17:00 Uhr waren dann am Horizont kleine Punkte auszumachen, die auf den Platz einschwenkten. Beide Verbände hatten sich vorher getroffen und flogen nun in zwei Wellen den Platz an. Ein einmaliger Überflug war angekündigt, und wie es so ist, stellten sich auch die Wolken vor die Sonne:
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Aber das war schon ein beeindruckender Moment, als sich die Luft mit dem unverwechselbaren Klang der Sternmotoren füllte und die die 15 Maschinen über den Platz flogen. Stellvertretend mal zwei Maschinen des Verbandes …

N47TB "That's all Brother"
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N150D "Rendezvous with Destiny"
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Und alle Maschinen in der Übersicht
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1. Reihe v. l. n. r.: OH-LCH "Airveteran", SE-CFP "Fridjof Viking", N431HM "Swiss Air", N8336C "The Spirit of Benovia", N877MG PAA
2. Reihe v. l. n. r.: NC24320 "Miss Montana", N25641 "Liberty", N341A, N47E "Miss Virginia", F-AZOX Chalair Aviation
3. Reihe v. l. n. r.: N150D "Rendezvous with Destiny", N47TB "That's all Brother", N45366 "D-Day Doll", N74589 "Placid Lassie", N62CC "Virginia Ann",


Das war es dann auch mit den Fotos von den Rosinenbombern, denn entgegen der mehrfachen Ankündigung wurden doch keine Maschinen mehr präsentiert. „Schade“ ist da noch die vornehme Variante vom dem, was sich die meisten gedacht haben. Aber, da war nichts mehr zu machen, ausser die Kamera einzupacken und den Heimweg anzutreten.

Was bleibt von diesem Tag? Wer sich schöne Bilder von den Rosinenbombern erhofft hat - und das waren sicherlich die meisten, wurde enttäuscht. Die Freunde des Fluggeräts der Bundeswehr kamen durchaus auf ihre Kosten. Die Organisation durch die Bundeswehr war sehr gut, die Soldaten sehr freundlich und auskunftsbereit. Auch erfreulich, dass in Faßberg keine Anmeldegebühr genommen wurde. Also ein Tag mit Licht und Schatten, und dies nicht nur des Wetters wegen.


Diese und weitere Bilder der Veranstaltung auf meiner Homepage: Fliegerhorst Fassberg - Spotterday 2019

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Re: [Bericht] Faßberg Spotterday 2019

Beitrag von Swen » Mo 24. Jun 2019, 15:41

Hallo Uwe! Der Wahnsinn! Da steckt mit Sicherheit eine mega Arbeit dahinter. Vielen Dank dafür.

Schade das es nichts so mit den Rosinenbomber geklappt hat. Ist echt bitter. :(
Bis denn der Swen

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Re: [Bericht] Faßberg Spotterday 2019

Beitrag von Heino » Di 25. Jun 2019, 18:12

Vielen Dank, Uwe, für den ausführlichen Bericht. Ich habe hier mal einen zweiten Teil erstellt:

Fassberg Spotterday 2019 - Teil 2
Horrido!

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Re: [Bericht] Fassberg Spotterday 2019

Beitrag von Uwe » Di 25. Jun 2019, 22:31

Hallo Heino,

danke für deine Ergänzung. Unterm Strich ist doch einiges zusammengekommen.
Gruß Uwe :hi:


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Re: [Bericht] Faßberg Spotterday 2019

Beitrag von Karsten » Fr 5. Jul 2019, 14:21

der ganz normale "Spotterwahnsinn" fiel so zuerst ein... :good:

Toller Bericht und noch bessere Bilder! :good:

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