[Bericht] Flugtage beim LSV Gifhorn in Wilsche 2018
Verfasst: So 7. Okt 2018, 23:05
von Uwe Bethke
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Es war wieder ein Flugplatzfest mit vielen Superlativen: Der größte fliegende, einmotorige Doppeldecker der Welt, das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt, das größte Segelflugzeug der Welt (ohne Motor), die älteste fliegende Cessna in Europa, die einzige Do-128-6 in Deutschland und das schönste Flugwetter im Spätsommer. Vieleicht habe ich noch das ein oder andere Superlativ vergessen, aber diese Liste finde ich auch so schon beeindruckend.
Der LSV Gifhorn hatte am 15. und 16.09.2018 wieder zu seinem alle zwei Jahre stattfindenden Flugplatzfest eingeladen und viele Flieger und Zuschauer sind seinem Ruf in die Heide gefolgt. Mich hatte es an zweiten Tag mit der Kamera dort hingezogen und hier sind die Bilder der Veranstaltung:
Fangen wir den Rundgang mit der Luscombe 8 F Silvaire an (D-EKUH). Als "Resident" ist sie regelmäßig vor Ort, aber deshalb nicht weniger schön anzusehen:
Ihr sieht man ein gewisses Alter an: Socata MS-893A Rallye Commodore 180 (D-EHSX)
Dann kam ein absolutes Highlight der Veranstaltung an: Die Cessna 145 Airmaster ist die älteste in Europa fliegende Cessna (D-EUCP) - Baujahr 1939. Wunderbar in Schuss, ist sie nicht nur eine Rarität (in Europa soll es nur eine weitere geben), sondern auch wirklich schön anzuschauen:
Einer der ersten Flugzeugtypen, der in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg die Musterzulassung bekommen hat, war die Stark Turbulent. Die D-EHIS gehört zur Fluggruppe des DLR in Braunschweig
Die Turbulent des DLR war aber nicht allein gekommen. Sie waren zu Dritt und flogen ein nettes, kleines Display: D-EFUF (sieht fast so aus wie ein Zwilling der D-EHIS), D-EDHT und die D-EHIS
Interessante Lackierung bei diesem Autogyro Calidus (D-MLEU): U. S. Coast Guard im Binnenland
Wer dachte, das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt, die Colomban Cri-Cri, wäre nicht mehr zu schrumpfen, der hat sich getäuscht: Hier in dreifacher Ausfertigung. Die D-GLUZ im Vordergrund ist das Original
"Familie" Hankers kam mit der Dornier Do-128 der TU Braunschweig (D-IBUF) und der Acro Laser (D-EKKY). Spektakulär der Low-Pass der beiden Maschinen vor der Landung. Leider ohne Ankündigung, deshalb auch ohne Bilder ...
Auch aus Braunschweig die Cessna 150 in der Spornradausführung, jetzt mit der Reg N69HG
Und noch so ein Schmuckstückchen: Piel Emeraude CP-301A (D-EEAD)
Sehen genauso schön aus wie Piper Cubs, sind aber zwei Zlin Savage
Savage Cub, D-MCUB ...
und Savage Cruiser D-MISG
Bleiben wir bei den Ultra-Leichtfliegern. Mutige konnten ein paar Runden mit dem Gyrocopter vom Typ Autogyro MTOsport drehen (D-MHLE).
Immer wieder ein Hingucker, diese Comco Ikarus C-22, D-MWCB.
Flott unterwegs: Tecnam P92 Echo, D-MSHM
Den Aeropro Eurofox gibt es in der Bugrad- und Spornradversion, wobei die Spornradversion irgendwie das gewisse Etwas hat ..., gute Aussicht inklusive (D-MBON)
Gleiche Konfiguration, andere Gewichtsklasse: wunderschöne Bellanca 7GCBC Citabria, Baujahr 1975 (D-EGPH)
Ganz andere Gewichtsklasse: Unermüdlich startete er den ganzen Tag zu Rundflügen: Der größte, fliegende, einmotorige Doppeldecker der Welt, der eigentlich ein Eineinhalbdecker ist: die Antonov AN-2 (D-FWJK) wird von einem 1.000 PS leistenden Sternmotor angetrieben.
Nicht ganz so stark motorisiert (450 PS), aber eine Ecke exotischer: Aus französicher Produktion Max Holste Broussard (D-FMCA) ...
... ein echter Buschflieger
Ein paar weitere Impressionen
Wer es eher filigran mochte (wenn auch nicht leiser) kaufte sich ein Ticket für einen Heli-Rundflug mit "Pilotina": Robinson R-44 Raven (D-HHAG)
Das Gegenprogramm: Auf leisen Schwingen sind die Segelflugzeuge unterwegs, z. B. das größte Segelflugzeug der Welt ohne Motor: Die SB 10 der Akaflieg Braunschweig aus den 70er Jahren. Mit 29 Metern Spannweite wird sie auch nach so vielen Jahren nur von einem Motorsegler übertroffen. Allerdings fliegt sie in dieser Konfiguration nur im Ein-Mann-Betrieb. Wenn sie als Zweisitzer genutzt wird, kommt eine Tragfläche mit einer Spannweite von immerhin noch 26 Metern zum Tragen.
Aufgrund der Größe ist die bevorzugte Startvariante der sog. F-Schlepp mit einem Flugzeug.
Zum Einsatz kam hier die Dornier Do-27, die noch die Farben des DLR trägt (D-EDFL):
Auch aus der Schmiede der Aka-Flieger Braunschweig: SB 5E, D-8026
Ohne Schlepp-System kommt dagegen der Motorsegler Schempp-Hirth Arcus M (D-KKGF) zurecht.
Was in so einem Segelflugzeug steckt, zeigte die PZL Bielsko SZD-59 Acro (D-4570) mit einem schönen Kunstflugprogramm und Live-Kommentierung aus dem Cockpit.
Und auch Forschungsflugzeuge können flott unterwegs sein: Rolf Hankers präsentierte die Dornier Do-128-6 der TU Braunschweig (D-IBUF) wieder einmal in einem schönen Display
Apropos Display: Das Spielen mit den Gesetzen der Physik wurde in zwei weiteren Acts schön demonstriert:
Die Basics des Kunstflugs demonstrierte eine Zlin Z.526 (D-EEED). Diese Sportmaschine des tschechischen Herstellers wurde bis Mitte der 70er produziert, ein echter Oldie also, der aber ein tolles Kunstflugprogramm absolvierte.
Die hohe Schule des Kunstflugs demonstrierte Theo Hankers mit der Stephens Acro Laser 230, D-EKKY.
Konzentration vor dem Start ...
Dann das Programm. Premiere in der Öffentlichkeit hatte übrigens der Smoker an der EKKY, mit dessen Hilfe die fantastische Kür vom Boden aus wesentlich besser zu verfolgen war. Chapeau!
Nach so viel Action am Himmel mal wieder den Blick auf den Boden gerichtet. Jedenfalls gleich. Vorher zogen noch zwei Klemm Kl.107 über den Himmel, Die D-ECAH (Klemm Kl. 107B, Baujahr 1959) und die D-EKEK (Klemm Kl. 107C, Baujahr 1960).
Während die D-EKEK weiter zog, landete die D-ECAH
Ein weiteres Highlight war diese Oberlerchner Job 15 (D-ESTW). Zwischen 1960 und 1966 wurden nur 24 Exemplare gebaut. Ich habe diesen Typ hier auch zum ersten Mal vor die Linse bekommen.
Motorsegler Scheibe SF-25 Falke
Diese martialisch aussehende Cessna 182M (G-CINF) der Fallschirmspringergruppe war auch unterwegs ...
... um u. a. die todesmutigen Passagiere der Tandemspringer zu befördern.
Gegen Abend wurden dann die historischen Segelflieger noch einmal aktiv:
Schleicher Ka 4 Rhönlerche II, D-4312, ...
Schleicher Ka 7 Rhönadler, D-4076, ...
... und dieses wunderschöne Grunau Baby IIb, D-0036
Traffic im Endanflug:
Und mit dem Bild des schönen Low Passes der zweiten Cri-Cri des Tages (D-GCPA) ...
... schließe ich mich zum Schluß dem Abschiedswinken des tollkühnen Mannes in seiner fliegenden Kiste an.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch die Modellflieger ihr Können demonstriert haben und einen Einblick in ihr Hobby gegeben haben.
Es war wieder ein toller Tag in Wilsche. Danke an die Organisatoren, die es immer wieder schaffen, eine so sehenswerte Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
Ach so, ein Superlativ habe ich noch vergessen: die längste Schlange an einem Bratwurststand bei einem Flugplatzfest ... aber das Warten hat sich gelohnt!
Alle Bilder der Veranstaltung auf meiner Homepage: Flugplatzfeste - Wilsche 2018
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Es war wieder ein Flugplatzfest mit vielen Superlativen: Der größte fliegende, einmotorige Doppeldecker der Welt, das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt, das größte Segelflugzeug der Welt (ohne Motor), die älteste fliegende Cessna in Europa, die einzige Do-128-6 in Deutschland und das schönste Flugwetter im Spätsommer. Vieleicht habe ich noch das ein oder andere Superlativ vergessen, aber diese Liste finde ich auch so schon beeindruckend.
Der LSV Gifhorn hatte am 15. und 16.09.2018 wieder zu seinem alle zwei Jahre stattfindenden Flugplatzfest eingeladen und viele Flieger und Zuschauer sind seinem Ruf in die Heide gefolgt. Mich hatte es an zweiten Tag mit der Kamera dort hingezogen und hier sind die Bilder der Veranstaltung:
Fangen wir den Rundgang mit der Luscombe 8 F Silvaire an (D-EKUH). Als "Resident" ist sie regelmäßig vor Ort, aber deshalb nicht weniger schön anzusehen:
Ihr sieht man ein gewisses Alter an: Socata MS-893A Rallye Commodore 180 (D-EHSX)
Dann kam ein absolutes Highlight der Veranstaltung an: Die Cessna 145 Airmaster ist die älteste in Europa fliegende Cessna (D-EUCP) - Baujahr 1939. Wunderbar in Schuss, ist sie nicht nur eine Rarität (in Europa soll es nur eine weitere geben), sondern auch wirklich schön anzuschauen:
Einer der ersten Flugzeugtypen, der in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg die Musterzulassung bekommen hat, war die Stark Turbulent. Die D-EHIS gehört zur Fluggruppe des DLR in Braunschweig
Die Turbulent des DLR war aber nicht allein gekommen. Sie waren zu Dritt und flogen ein nettes, kleines Display: D-EFUF (sieht fast so aus wie ein Zwilling der D-EHIS), D-EDHT und die D-EHIS
Interessante Lackierung bei diesem Autogyro Calidus (D-MLEU): U. S. Coast Guard im Binnenland
Wer dachte, das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt, die Colomban Cri-Cri, wäre nicht mehr zu schrumpfen, der hat sich getäuscht: Hier in dreifacher Ausfertigung. Die D-GLUZ im Vordergrund ist das Original
"Familie" Hankers kam mit der Dornier Do-128 der TU Braunschweig (D-IBUF) und der Acro Laser (D-EKKY). Spektakulär der Low-Pass der beiden Maschinen vor der Landung. Leider ohne Ankündigung, deshalb auch ohne Bilder ...
Auch aus Braunschweig die Cessna 150 in der Spornradausführung, jetzt mit der Reg N69HG
Und noch so ein Schmuckstückchen: Piel Emeraude CP-301A (D-EEAD)
Sehen genauso schön aus wie Piper Cubs, sind aber zwei Zlin Savage
Savage Cub, D-MCUB ...
und Savage Cruiser D-MISG
Bleiben wir bei den Ultra-Leichtfliegern. Mutige konnten ein paar Runden mit dem Gyrocopter vom Typ Autogyro MTOsport drehen (D-MHLE).
Immer wieder ein Hingucker, diese Comco Ikarus C-22, D-MWCB.
Flott unterwegs: Tecnam P92 Echo, D-MSHM
Den Aeropro Eurofox gibt es in der Bugrad- und Spornradversion, wobei die Spornradversion irgendwie das gewisse Etwas hat ..., gute Aussicht inklusive (D-MBON)
Gleiche Konfiguration, andere Gewichtsklasse: wunderschöne Bellanca 7GCBC Citabria, Baujahr 1975 (D-EGPH)
Ganz andere Gewichtsklasse: Unermüdlich startete er den ganzen Tag zu Rundflügen: Der größte, fliegende, einmotorige Doppeldecker der Welt, der eigentlich ein Eineinhalbdecker ist: die Antonov AN-2 (D-FWJK) wird von einem 1.000 PS leistenden Sternmotor angetrieben.
Nicht ganz so stark motorisiert (450 PS), aber eine Ecke exotischer: Aus französicher Produktion Max Holste Broussard (D-FMCA) ...
... ein echter Buschflieger
Ein paar weitere Impressionen
Wer es eher filigran mochte (wenn auch nicht leiser) kaufte sich ein Ticket für einen Heli-Rundflug mit "Pilotina": Robinson R-44 Raven (D-HHAG)
Das Gegenprogramm: Auf leisen Schwingen sind die Segelflugzeuge unterwegs, z. B. das größte Segelflugzeug der Welt ohne Motor: Die SB 10 der Akaflieg Braunschweig aus den 70er Jahren. Mit 29 Metern Spannweite wird sie auch nach so vielen Jahren nur von einem Motorsegler übertroffen. Allerdings fliegt sie in dieser Konfiguration nur im Ein-Mann-Betrieb. Wenn sie als Zweisitzer genutzt wird, kommt eine Tragfläche mit einer Spannweite von immerhin noch 26 Metern zum Tragen.
Aufgrund der Größe ist die bevorzugte Startvariante der sog. F-Schlepp mit einem Flugzeug.
Zum Einsatz kam hier die Dornier Do-27, die noch die Farben des DLR trägt (D-EDFL):
Auch aus der Schmiede der Aka-Flieger Braunschweig: SB 5E, D-8026
Ohne Schlepp-System kommt dagegen der Motorsegler Schempp-Hirth Arcus M (D-KKGF) zurecht.
Was in so einem Segelflugzeug steckt, zeigte die PZL Bielsko SZD-59 Acro (D-4570) mit einem schönen Kunstflugprogramm und Live-Kommentierung aus dem Cockpit.
Und auch Forschungsflugzeuge können flott unterwegs sein: Rolf Hankers präsentierte die Dornier Do-128-6 der TU Braunschweig (D-IBUF) wieder einmal in einem schönen Display
Apropos Display: Das Spielen mit den Gesetzen der Physik wurde in zwei weiteren Acts schön demonstriert:
Die Basics des Kunstflugs demonstrierte eine Zlin Z.526 (D-EEED). Diese Sportmaschine des tschechischen Herstellers wurde bis Mitte der 70er produziert, ein echter Oldie also, der aber ein tolles Kunstflugprogramm absolvierte.
Die hohe Schule des Kunstflugs demonstrierte Theo Hankers mit der Stephens Acro Laser 230, D-EKKY.
Konzentration vor dem Start ...
Dann das Programm. Premiere in der Öffentlichkeit hatte übrigens der Smoker an der EKKY, mit dessen Hilfe die fantastische Kür vom Boden aus wesentlich besser zu verfolgen war. Chapeau!
Nach so viel Action am Himmel mal wieder den Blick auf den Boden gerichtet. Jedenfalls gleich. Vorher zogen noch zwei Klemm Kl.107 über den Himmel, Die D-ECAH (Klemm Kl. 107B, Baujahr 1959) und die D-EKEK (Klemm Kl. 107C, Baujahr 1960).
Während die D-EKEK weiter zog, landete die D-ECAH
Ein weiteres Highlight war diese Oberlerchner Job 15 (D-ESTW). Zwischen 1960 und 1966 wurden nur 24 Exemplare gebaut. Ich habe diesen Typ hier auch zum ersten Mal vor die Linse bekommen.
Motorsegler Scheibe SF-25 Falke
Diese martialisch aussehende Cessna 182M (G-CINF) der Fallschirmspringergruppe war auch unterwegs ...
... um u. a. die todesmutigen Passagiere der Tandemspringer zu befördern.
Gegen Abend wurden dann die historischen Segelflieger noch einmal aktiv:
Schleicher Ka 4 Rhönlerche II, D-4312, ...
Schleicher Ka 7 Rhönadler, D-4076, ...
... und dieses wunderschöne Grunau Baby IIb, D-0036
Traffic im Endanflug:
Und mit dem Bild des schönen Low Passes der zweiten Cri-Cri des Tages (D-GCPA) ...
... schließe ich mich zum Schluß dem Abschiedswinken des tollkühnen Mannes in seiner fliegenden Kiste an.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch die Modellflieger ihr Können demonstriert haben und einen Einblick in ihr Hobby gegeben haben.
Es war wieder ein toller Tag in Wilsche. Danke an die Organisatoren, die es immer wieder schaffen, eine so sehenswerte Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
Ach so, ein Superlativ habe ich noch vergessen: die längste Schlange an einem Bratwurststand bei einem Flugplatzfest ... aber das Warten hat sich gelohnt!
Alle Bilder der Veranstaltung auf meiner Homepage: Flugplatzfeste - Wilsche 2018
Zum Inhaltsverzeichnis des LCBS-Magazins - Berichte