CFK-Bauteil im Infusionsverfahren

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Revilo

CFK-Bauteil im Infusionsverfahren

Beitrag von Revilo » So 19. Jan 2014, 20:21



Zu sehen ist die Infusion eines Rumpfröhrensegments für die SB 15. Die Rumpfröhre wird in Halbschalenbauweise hergestellt, wobei die beiden Halbschalen später miteinander verschäftet werden.

Das Segment ist 1,8m lang und hat einen Umfang von 48cm an der dicksten und 35cm an der dünnsten Stelle. Es ist ein Probestück, um das Bauverfahren zu testen.

Zur Infusion wird das MTI-Verfahren eingesetzt. Hierzu wird das fertig angerührte und entgaste Harz durch einen Spiralschlauch längs eingeleitet. Das Durchströmen des Spiralschlauches dauert ca. 45s. Die Abnahme der Lauflänge aufgrund der Konizität führt zu einer geraden Fließfront des Harzes. Es wird die gesamte Zeit über die auf der gegenüberliegenden Seite angebrachten MTI-Leitung Vakuum gezogen. Hierdurch werden die vor der Fließfront laufendenen Luftblasen beim Erreichen der Leitung abgesaugt. Für das Harz bildet sie dennoch eine Sperre.

Wir erreichen mit diesem Verfahren hervorragende Oberflächengüten und ohne Probleme Faservolumenanteile von ca. 50%. Auch Topfzeitprobleme wie beim sonst üblichen Handlaminatverfahren werden vermieden. Um das Verfahren nutzen zu können, waren einige Versuche nötig. Beispielsweise muss das Harz-Härter-Gemisch aufgewärmt werden, um die Viskosität herabzusetzen.

Für Liebhaber:

Nach etwas mehr als acht Minuten sieht man einen schwarzen Faden im Zuführschlauch des Harz-Härter-Gemisches. Dieser kommt daher, dass wir aus mehreren Bechern Harz gezogen haben. Um die Fließgeschwindigkeit sichtbar zu machen, haben wir in einen der Becher schwarze Pigmente hinzugefügt.

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