Also ging es morgens los in Richtung Hamburg. Die Sonne zierte sich anfangs noch etwas und versteckte sich hinter leichten Nebel und einigen hoch liegenden Schleierwolken. Aber es war windstill, was zwar den Dunst nicht vertrieb, aber zumindest die Null Grad Lufttemperatur nicht ganz so garstig empfinden ließ. Als sich die Sonne dann zunehmend durchsetzte, konnte man es auf dem Besucherhügel auch gut aushalten.
Das letzte Mal war ich vor knapp sechs Jahren dort, als noch der Airbus A380 in Finki anzutreffen war und die "alten" Belugas auf Basis des Airbus A300 regelmäßig ihren Dienst versahen. Nun, der A380 ist Geschichte und mittlerweile fliegt auch der "neue" XL-Beluga auf Basis des Airbus A330. Und genau dieser hat mich hauptsächlich gereizt (deshalb auch ein paar Bilder mehr dazu, sorry), natürlich neben dem bunten Strauß an Maschinen der für uns "exotischen" Airlines, die man dort normalerweise auch antrifft. Kleine Besonderheit: Bis zur Auslieferung an den Endkunden sind die Maschinen mit einer temporären, deutschen Registrierung versehen, zusätzlich wird die Produktionsnummer (MSN) am Rumpf ausgewiesen.
Den Anfang macht eine Airline aus Südamerika, genauer in Kolumbien: Dieser Airbus A320neo (D-AUBC, MSN 11226) ist für die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca produziert worden. Avianca wurde 1919 gegründet und ist die zweitälteste Fluggesellschaft vom Gründungsdatum her und die älteste mit ununterbrochenem Flugdienst.
Weiter geht es nach Asien: ein Airbus A321neo für die Korean Air (D-AZWQ, MSN 11191)
Bleiben wir in Asien: VietJet Air aus Vietnam, Airbus A321neo (D-AVWQ, MSN 10380)
Zwischendrin ein wenig "Airline-Raten". Wer erkennt die Airline anhand des Logos auf dem Seitenleitwerk dieses Airbus A319 (MSN 11202)?
Die Auflösung gibt es am Ende des Berichts.
Dann war es so weit, ein Beluga XL, oder offiziell Airbus A330-743L, im Anflug aus Süd-West. Optisch unterscheidet er sich auf den ersten Blick kaum von seinem Vorgänger. Am signifikantesten ist wohl das "Happy-Beluga-Gesicht", das den Bug ziert. Beide Modelle folgen dem gleichen Konstruktionsprinzip, jedoch ist der Beluga XL, wie der Name schon vermuten lässt, größer in seinen Abmessungen. Er ist insgesamt ca. 7 m länger, hat einen ca. 1,10 m größeren Rumpfdurchmesser und eine fast 9 m längere Ladefläche. Die Nutzlast hat sich um 3,5 t erhöht.
Im Juli 2018 fand der Erstflug des Beluga XL in Toulouse statt und im Januar 2020 nahm die erste Maschine ihre Transportflüge zwischen den Airbuswerken auf. Fünf Maschinen sind zurzeit im Einsatz.
Bei der anfliegenden Maschine handelt es sich um die Nummer 4, die F-GXLJ.
Nach dem Einparken wird der Beluga gleich wieder betankt. Ein interessanter Größenvergleich.
Kurz danach kehrte von der anderen Seite ein A321neo (D-AVYI, MSN 10317) der VietJet Air von einem Testflug zurück.
Noch mal ein Abstecher nach Südamerika: Es muss nicht immer ein Beluga sein. Die in Chile beheimatete JetSmart trägt einen Delfin auf dem Seitenleitwerk, wie hier bei dem Airbus A321neo zu sehen ist (D-AZAK, MSN 11209)
Xiamen Air aus China dürfte einer der jüngsten Kunden von Airbus sein. Bisher bestand die Flotte der Gesellschaft ausschließlich aus Flugzeugen des Herstellers Boeing. Im Januar wurde der erste Airbus A321neo an die Gesellschaft geliefert. Hier tritt die B-32CY ihren Flug nach China an.
Und wieder ein Rätselbild: Welcher Airline verbirgt sich hinter diesem Airbus A321neo (MSN 11253)?
Und noch einmal China: Die Maschine im Hintergrund gibt den Hinweis auf Fluggesellschaft der unbeschrifteten Maschine im Vordergrund. Der Airbus A321neo (D-AZYC, MSN 10928) geht an Sichuan Airlines.
Am frühen Nachmittag kam dann noch ein zweiter Beluga XL herein. Die Nummer 5 trägt die Registrierung F-GXLN.
Zwischenzeitlich hatte der erste Beluga den Platz freigemacht und rollte zum Start.
Rush hour.
Bei diesem Airbus A321neo mit der MSN 11236 dürfte es leichter sein, die Airline zu identifizieren.
Die nächste chinesische Airline: Dieser A321neo (D-AZWW, MSN 11210) geht an Shenzhen Airlines.
Zur Abwechslung mal Europa. Die Wizzair mit Sitz in Ungarn erhält diesen A321neo (D-AYAL, MSN 11233).
Dann kam noch ein Überraschungsgast: Der dritte Prototyp des Airbus A321neo XLR (Extra Long Range) kam aus Toulouse. Er trägt die Registrierung F-WWAB. Mit der Zulassung durch die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA wird Anfang 2024 gerechnet.
Und noch einer zum Raten. Kleiner Tipp: Wer sich die Bilder des Beitrags anschaut, findet dort die Lösung, für wen dieser A321neo (MSN 11318) gebaut wird.
Dann ist auch die F-GLXN fertig und wird auf die Rollposition geschoben ...
Auf dem Weg zum Start.
Up and away!
Und noch eine Unlackierte mit ...
... der zweiten Chance, diese Airline, hier bei der MSN 11314, zu erraten.
Back to the roots. Ein weiterer Besucher stellte sich ein. Auf wen dieser Turmfalke wohl wartet?
Natürlich auf den A321neo der Gulf Air (D-AZXU, MSN 11221) mit seinem Artgenossen auf dem Seitenleitwerk.
Zusammen mit ihr machte auch ich meinen Abflug in Richtung Heimat.
Alles in allem war es ein schöner und interessanter Spottertag, der mir neben ein paar "Exoten" nicht nur einen, sondern sogar zwei Beluga XL bescherte und als kleine Zugabe noch einen der Prototypen des Airbus A321 XLR. Was will man mehr?
Frühere Beiträge aus Finkenwerder:
XFW 11.03.2020
XFW 18.04.2019
XFW 31.03.2017: Airbus A319neo D-AVWA fliegt
XFW 20.07.2016
14.03. + 18.03.2016: XFW - Spotten bei Airbus
23.03.2015 XFW - Airbus Finkenwerder
XFW 11.09.08
Und zum Schluss noch die Auflösung zu den Logos auf den Seitenleitwerken der (fast) unlackierten Maschinen:
MSN 11202 - Tibet Airlines (Tibet)
MSN 11253 - Juneyao Airlines (China)
MSN 11236 - Delta Airlines (USA)
MSN 11318 - Xiamen Air (China)
MSN 11314 - Xiamen Air (China)
