Ergänzend dazu findet sich auch im Standardwerk "Braunschweigische Luftfahrtgeschichte" (ISBN 978-3-941737-18-1) vom Arbeitskreis Braunschweigischer Luftfahrtgeschichte e. V. (ABL) kein Hinweis auf eine Nutzung der Braunschweiger Flughäfen während der Berliner Luftbrücke. Nach dieser Quelle wurden die Flugplätze Broitzem und Waggum, wie Swen schon geschrieben hat, nach dem Krieg erst einmal landwirtschaftlich genutzt. Nur der Flugplatz der ehemaligen Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) in Völkenrode wurde noch bis 1947 von der britischen Royal Airforce genutzt, also nicht mehr zur Zeit der Luftbrücke.Swen hat geschrieben: ↑Sa 8. Okt 2022, 10:29 ...
Thema Luftbrücke: https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_ ... rgungslage
Im Buch Fliegen und Forschen konnte ich auch keine einzige Aussage finden, dass hier Rosinenbomber gelandet sein sollen. Eher steht dort, dass der Flughafen in einem finanziellen und infrastrukturellen Desaster war zu der Zeit. Keine Einnahmen, kaum/kein Flugverkehr. Die Alliierten zu dieser Zeit befahlen sogar Teile des Geländes für Agrarzwecke zu nutzen. Abgesehen davon, dass wohl der Flughafen wie ein Schrottplatz war... Ich wer das Buch nicht hat, ich kann es ja mal zum nächsten Treffen mit bringen. Wer ein Fan vom FH ist, kann sich dieses Buch natürlich auch kaufen.
Fliegen und Forschen Ernst-Johann Zauner
Die Nutzung für Flugzeuge der Luftbrücke, z. B. zum Zwischentanken, hätte auch eine entsprechende Infrastruktur erfordert, über die sich aber in den o. g. Quellen keine Hinweise finden. Im Internet habe ich auch keine Hinweise auf eine Nutzung Braunschweiger Flugplätze im Rahmen der Luftbrücke gefunden.
Beim Treffen kam auch die Frage auf, ob an der Stelle das heutige VOR-DME HLZ (Hehligen) zur Zeit der Luftbrücke bereits eine Funknavigationshilfe gestanden haben könnte, weil der Standort in der Verlängerung des damaligen, mittleren Luftkorridors liegt.
Dies ist eher unwahrscheinlich, weil die aus Berlin zurückkehrenden Maschinen das Funkfeuer in Völkenrode, nordwestlich von Braunschweig, angeflogen haben. Über diesem Funkfeuer teilten sich auch die Routen Maschinen, die zum einen zu den amerikanischen Basen in Frankfurt und Wiesbaden im Südwesten führten, zum anderen direkt westlich nach Wunstorf und Bückeburg (britisch) oder nordwestlich nach Faßberg und Celle (britisch/amerikanisch). Quelle: Klaus Scherff - Luftbrücke Berlin, Motorbuchverlag.
Nachdem das VOR Hehlingen in Betrieb gegangen war, war es in der Zeit nach der Luftbrücke der neue Anflugpunkt für Flüge durch den mittleren Luftkorridor bis zu dessen Aufhebung in den 90er Jahren.
