Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

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Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Do 14. Mär 2013, 18:21

Das folgende Bild stammt von unserem ältesten Mitglied des Vereins.
Die Maschine steht genau an der Stelle wo heute der Airport zufinden ist.

Bild

Bild

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Do 14. Mär 2013, 18:24

Vor kurzem wurde ein Zeitzeuge aus dem Jahr 2001 interviewt :

http://www.cso-freunde.de/index.php?opt ... &Itemid=76

Weitere Berichte werden demnächst bei uns folgen.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von Swen » Do 14. Mär 2013, 19:34

Ja so ist das. :) Ich hab ja im Terminal letzte Jahr gesehen, wie die Geschichte des Flughafens so entstand. Sehr schön gemacht im Übrigen.
Bis denn der Swen

Meine Spotterfotos
LCBS Bilder
PlaneSpotters.net Bilder

Fotoapparillo und anderes Gedöns von Canon
Ein Admin schläft nicht, er root.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Fr 15. Mär 2013, 00:19

Diese Ausschnitte gibts demnächst auch hier. :good:
Wir sammeln natürlich noch vom Chronisten und Berichterstatter aus Cochstedt und der hiesigen Zeitung aus Stassfurt.
:friends: Lasst Euch überraschen..

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Fr 15. Mär 2013, 21:53

Nachlegen können wir einen Ausschnitt der Gemarkungskarte aus dem Jahr 1985.

Die Geheimnisskrämerei war schon enorm.

Nichts war eingezeichnet...

Bild

Der rote Kreis zeigt den russischen Fliegerhorst.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Sa 20. Jul 2013, 13:28

Cochstedt-
Der GSSD – Flugplatz für Frontfliegerkräfte

Ein Abriss neuer Erkenntnisse >

Cochstedt war auch im Jahr 1945 , April , ein sehr beschauliches Fleckchen.Die Amerikanischen Truppen fanden in Cochstedt viel Grün und viele Felder vor.
Der Lauf der Geschichte sollte sich beim Besatzerwechsel im Juli 1945 noch nicht ändern.
Die sowjetischen Truppen nehmen Ihren Teil in Besitz.
Es sollte noch gut 12 Jahre dauern.

Zwischen April und Dezember 1958 wurde der GSSD-Flugplatz durch deutsche Unternehmen ( damals VEB ) errichtet.
Hierbei spielte der VEB ABK ( Autobahnbaukombinat ) aus Magdeburg eine entscheidende Rolle.

Die Baustoffe wurden über die damals funktionierende Kleinbahn aus Rtg. Schneidlingen versorgt.
Eine Stichstrecke vom Abzweig Hakelforst wurde errichtet.
Weiterhin wurde die F180 ( Straße ) für Materialtransporte genutzt.
Die SLB ( Start-und Landebahn ) wurde 2200 m lang gebaut.

Alte Bauwerksakten belegen einen enormen Nachbesserungswert, da die Bauausführung sehr mangelhaft war bzw. ausgeführt wurde.

Schon knapp 7 Jahre später( Juli - September 1965 ) wurde die SLB bedarfsgerecht um 300 m verlängert.
Grund war der Ausbau zum Cargo-und Logistikzentrum der GSSD.
In den 50er Jahren waren u.a. Jak-11,Jak-18,Li-2 und IL-12 stationiert
Das Tanklager hatte zum damaligen Zeitpunkt eine Kapazität von knapp 2 Mio. Litern Kerosin.

Der bis zum Ende geführte Funkname „ Sadowy „ ( Sadowy – Garten ) kennzeichnete einen der wichtigsten Hubschrauberstationierungsorte in Mitteldeutschland.
Die 292 OVE mit Mi-8 waren bis zuletzt in Cochstedt stationiert.
Diese kamen erst in den 80ern aus Allstedt.

Das Areal umfasste damals eine Fläche von ca. 163 ha.

In den ersten Jahren nutzen einzelne Flugzeuge bis zur Staffelgröße den Platz.
Später zählten MiG – 17 , 19 und auch 21 ( 1961 und 1970 / Juli )dazu.
Suchoj – Jagdbomber sollen auch vertreten gewesen sein.

Truppenverlegungen heben die Bedeutsamkeit des Platzes hervor. So landeten neu einberufene Soldaten in Cochstedt . Diese Aktionen liefen meist im April und November. ( Dauer 14 Tage / mit jeweils 5- 6 Maschinen täglich )
Mit zivil anmutenden Flugzeugen der Aeroflot ( AN 12 , Il-18 und TU-134 ) wurden neue Rekruten eingeflogen .
In den letzten Jahren wurden auch IL-62 und Tu-154 für diese Zwecke benutzt.
Militärangehörige , die ihren Dienst abgeleistet hatten ,verließen so die DDR.

Ab 1975 galt Cochstedt als Verteilknoten für diese Militärangehörigen.

Recht unspektakulär ist die Geschichte bis auf wenige Zwischenfälle gewesen.

Ende der fünfziger Jahre sollen in Cochstedt stationierte Flugzeuge im Einsatz gegen westliche Störballons gewesen sein.

Am 28.9.1972 war der bislang größte Zwischenfall.


Hier die Meldung >
28.09.1972
Grenzverletzung durch BRD‐Motorflugzeug.
Gegen14.02Uhr erfolgt die Landung auf dem GSSD-Flugplatz Cochstedt durch
D‐ECWU,
CessnaF172H,
Flugzeugführer war Albert Meyer

Als Hubschrauberlandeplatz gehörte Cochstedt nicht zu den größten,wohl aber zu den modernsten.

Die 292. Selbstständige Hubschrauberstaffel war direkt dem Stab der 16.Luftarmee unterstellt.
Sie gehörte zu den Verbänden für den funkelektronischen Kampf.
Hierbei sollen seltene Konfigurationen an den Mi-8 und Mi-9 in die Luft gegangen sein.
Schon deswegen lag Cochstedt unter strengster Geheimhaltung.

Eine Militärkarte der NVA von 1985 zeigt keinerlei Hinweise auf einen Flugplatz.
Bis heute existieren nur spärliche technische Informationen der stationierten Hubschrauber .

Der Flugplatz war zu Zeiten des Kalten Krieges immer wieder im Visier der westlichen Geheimdienste und der westlichen Militärverbindungsmissionen.

In der MfS KD Aschersleben wurden unter 4 Aktennummern Berichte zum Schutz und der Geheimhaltung von Cochstedt geführt.
Die Kreisdienststelle ( KD ) kooperierte vonseiten der DDR mit weiteren Schutz-und Sichheitsorganen um Amerikaner, Briten und Franzosen fernzuhalten.
KD Aschersleben des MfS

Umfang: 61 lfd. Meter
Laufzeit: 1950 - 1989
Erschließungsstand: 100 %


Spezielle Dokumente aus den Jahren 1977 – 1986 > Überprüfung von Anwohnern und des Umfeldes des Flugplatzes der sowjetischen Streitkräfte in Cochstedt.- Überprüfung ausländischer Arbeitskräfte.- Überwachung von Betrieben

In den 80 er Jahren wurde der Flugplatz ( Ära Gorbatschow ) sogar noch massiv ausgebaut.

Noch 1987 wurden 4 fünfgeschossige Neubaublöcke / Typ WBS 70 durch den VEB WBK Magdeburg auf dem Areal errichtet.
Weiterhin entstand ein Ledigenwohnheim und die Schule Nr. 141 für Offizierskinder.

Der Abschluss der militärisch genutzten Ära fand am 7.7.1992 statt. An diesem Tage verlegte die Westgruppe der russischen Streitkräfte ihr Kampfgerät nach Monino ( 25 Km östlich von Moskau ).

Die Aussagen stammen von Elfriede Meier aus GB ( 78 ) Fiktiver Name
Zuletzt geändert von DieCSOFreunde am Mo 24. Mär 2014, 16:14, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Sa 20. Jul 2013, 13:53

Nach einer Skizze eines Augenzeugen.......
Bild

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Sa 20. Jul 2013, 13:59

Der Erlebnisbericht folgt demnächst...

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Sa 20. Jul 2013, 14:45

Da ist er dann.

Aufgeschrieben von einem Zeitzeugen.

Elfriede Meier ( 78 ) berichtet über einen Tagesablauf am Flugplatz Cochstedt...

Frau Meier konnte allerdings nur den sichtbaren Teil beschreiben.Das Objekt war streng bewacht.Fotografieren streng verboten.


Nach seinen Aussagen begann die Betriebsbereitschaft des Flugplatzes mit dem Einschalten des Funkfeuers.
Hierzu diente ein LKW auf dem ein viereckiger Glaszylinder aufgesetzt war.
Das Erkennungszeichen ( 2 mal lang und 3 mal kurz ) wird mit Hilfe einer Glühspirale gefunkt bzw. gesendet.

Nach gut 2 Stunden meldete sich die erste Maschine an.Alle weiteren des Tages ebenfalls.

Das Fluggerät flog in einer geschätzten Höhe von 800m in den Landesektor des Flugplatzes.
Danach drehte sie nach Erreichen des Geländes nach Süden wieder ab , flog eine Schleife.

Das dauerte in etwa 10-15 min.
Erst jetzt gingen die Flugzeuge in die eigentliche Landesequenz.
Dabei flogen die Maschinen relativ niedrig.Die F180 wurde mit gerade 50-60 Metern überflogen.
Am erst möglichen Landepunkt setzten die Maschinen auf.

Elfriede Meier 2013
Zuletzt geändert von DieCSOFreunde am Mo 24. Mär 2014, 16:16, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Sa 20. Jul 2013, 15:51

Unsere " russischen Freunde " waren allerdings auch dafür bekannt.
Umweltterrorismus ...
Jetzt kann sich jeder ein Bild machen .
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13500386.html

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von Uwe » So 21. Jul 2013, 22:50

Danke für den Thread und die Beiträge zu Geschichte des Flugplatzes. Finde es sehr interessant :good:
Gruß Uwe :hi:


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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von Karsten » Mo 22. Jul 2013, 21:14

Finde es auch sehr interessant.
Danke auch für den Link zum Spiegel mit den Zeilen von 1990.

War ja erst vor zwei Wochen mit btorsten und haben dieRyanair bestaunt.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Do 25. Jul 2013, 19:42

Neuigkeiten zu den Mi-8 >

USMLM History 1985
Notiz über die dauerhafte Verlegung des Kampfhubschrauberregiments vom Flugplatz Brandis nach Allstedt und die dauerhafte Verlegung der ECM-Staffel (mit Mi-8 HIP J und HIP K) von Allstedt auf den Flugplatz Cochstedt.

USMLM > US Military Liaison Mission bis 1.10.1990

Stationierung ab 1985 ( Verlegung aus Allstedt ) bis 1992:

16 Mi-8SMW/-PPA
2 Mi-9

Die 2 Mi-9 galten als Führungsmaschinen bzw. fliegender Befehlsstand (Luftbewegliche Führungsstelle)

Diese standen im westlichen Teil des Flugplatzes. Siehe Foto>

Bild

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Do 25. Jul 2013, 20:49

Interview Teil 1 eines Augenzeugen>

Elfriede Meier (78) , GB , berichtet über ihre Erfahrungen und Erinnerungen während der Zeit der Stationierung sowjetischer Truppen am heutigen Airport Magdeburg- Cochstedt


Die CSO-Freunde > Elfriede, wie bist du nach G B gekommen, du wurdest ja nicht hier geboren?
Elfriede>Ich wurde 1935 in Ebersbach, ein kleiner Ort nahe Zwickau geboren. Dort wuchs ich dann auch auf und lernte Sekretärin.
Im Rahmen der sozialistischen Hilfe erhielt ich nach der Lehre den Auftrag, Sekretärin in der LPG G B auszuüben. Dabei lernte meinen heutigen Ehemann Walter kennen, die in der LPG als Koch tätig war. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, holte ich Walter 1959 nach Ebersbach, wo wir dann 1960 heirateten. 1961 wurde dann unser gemeinsamer Sohn geboren. Auf Grund von Wohnungsproblemen zogen wir dann 1962 nach G B und ich nahm eine Tätigkeit in der LPG als Sekräterin auf.
Durch diese Arbeit kam ich dann auch mit dem Flughafen Cochstedt in Berührung.

Die CSO-Freunde > Elfriede, vielleicht kannst du uns darüber etwas berichten?

Elfriede> Meine Eindrücke und Erlebnisse in Verbindung mit dem Flugplatz Cochstedt zur Zeit der Besetzung der sowjetischen Streitkräfte sind meiner Tätigkeit als Sekretärin bzw. Brigadierin der LPG G-B/ S zu verdanken. Ich war sehr oft in der Nähe beschäftigt.
Vom Flugplatz selbst war von außen nicht viel zu sehen. Wenn mein Standort günstig war, konnte man die SLB maximal zu 2/3 einsehen. Ansonsten war alles sehr geheim gehalten und durch die Sowjets bzw. andere Organe abgesichert.

Die in der Folge aufgeführten Ereignisse, die ich darlegen möchte wurden auch von meinen ehemaligen Arbeitskollegen mit mehr oder weniger Erinnerung bestätigt.

Teil 2 demnächst hier.
Zuletzt geändert von DieCSOFreunde am Mo 24. Mär 2014, 18:31, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Fr 26. Jul 2013, 20:29

Ein Bild aus 1991

Bild

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Fr 26. Jul 2013, 21:10

2003 - Der Fall Jörg Bartholomäus
> Ein Rückblick eines Augenzeugen und Insiders...<
"Die wollten ihn unbedingt haben, weil er sich schon einmal bei der Vermarktung eines Airport-Gewerbeparks Lorbeeren verdient hatte."
"Als schließlich der damalige SPD-Wirtschaftsminister und einstige Treuhandmanager Klaus Schucht dem Umworbenen zusagte, den Flughafen Cochstedt mit 90 Prozent Fördermitteln zu finanzieren, habe Bartholomäus nicht mehr nein sagen können."
Was der Insider dann erzählt, bringt Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerium mächtig in Bedrängnis.
"Cochstedt, sagt er, sei eigentlich ein Verkehrsflughafen, auf dem Flugzeuge 24 Stunden am Tag starten und landen dürfen - eine Seltenheit in der Bundesrepublik. Doch für einen Verkehrsflughafen hätte Sachsen-Anhalt nie EU-Fördermittel bekommen."
"Also wurde in Brüssel für einen Gewerbepark mit Landebahn geworben. Und siehe da: die Fördergelder flossen. "

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » So 28. Jul 2013, 19:58

Heute mal neueren Datums ...das Jahr 1994

1994 - ein turbulentes Jahr

Im April 1994 wurde der Verkehrslandeplatz Cochstedt als Flughafen umgewidmet.Hierzu gab der damalige Betreiber ein Statement in der MZ ( 28.4.1994 ).
Um diese Umwidmung zu erreichen war ein Generalbebauungsplan erforderlich .Dieser sah die Entwicklung für die nächsten 10- 15 Jahre vor.
In diesem Konzept sah der damalige Entwickler einen Erhalt der 4 Neubaublöcke vor.
Bis dato waren die Blöcke Eigentum des Bundes .Hier galt es Klärung zu finden.
Schon in diesem Jahr wurde das Thema Regionalflughafen aufgeworfen.Hierfür galt es damals die drei aufgestellten Kriterien zu erfüllen.
Die Start-und Landebahn war ja schon vorhanden.Weitreichende Investitionen galt es im Bereich des Instrumentenlandesystems ( ILS ) und eines Passagierterminals zu tätigen .
Für das ILS sind Investitionen von rund 2 Mio. DM nötig gewesen.
Beides wäre in der ersten Ausbaustufe realisiert worden.
Vom 27. - 29.Mai wurde ein Flugplatzfest am ehemaligen Militärflughafen veranstaltet.
Die schnelle Verbindungsstraße zwischen der B 180 und der Landstraße nach Schadeleben wurde in diesem Zusammenhang eröffnet.

Im April wurde dem Wirtschaftsausschuss ein Gutachten für die zukünftige Entwicklung eines Regio-Airports für die Region Magdeburg vorgelegt.
Es gab wichtige Plätze im Raum Magdeburg die für die weitere Entwicklung dieses Vorhabens eine Rolle spielten. Cochstedt stand hinter Magdeburg auf dem zweiten Platz, gefolgt von den Standorten Mahlwinkel und Zerbst.

Der Zwischenbericht des Wirtschaftsausschusses des Landes bescheinigte dem Flughafen Cochstedt am 18.Mai 1994 einen günstigen Standortvorteil der allerdings nur realisierbar sei wenn sich die verkehrstechnische Infrastruktur verbessere. Beide anderen nachfolgenden Standorte wurden als ungeeignet eingestuft.

Der 27.Mai 1994 war ein besonderer Tag in der Geschichte des Flughafens.Der Airport trug ab sofort den Namen „Harz-Börde Flughafen“. Der damalige Wirtschaftsminister Lukowitz nahm um 13.30 Uhr die Befeuerungsanlage in Betrieb.Die damaligen Landräte aus Staßfurt und Aschersleben ( Czuratis und Leimbach ) waren zu Gast.
Gegen 14.30 Uhr landete erstmals die JU-52 in Cochstedt. Als Rahmenprogramm wurde ein regionales Volksfest veranstaltet.
Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte der Regierungspräsident Böhm die erforderlichen Dokumente um den Flughafen auch als diesen nutzen zu können an den damaligen Geschäftsführer Scheer.
Im April 1994 konnte der Platz allein schon 150 Luftbewegungen verzeichnen.Die Akzeptanz war da..

Am 25.6.1994 landete gegen 9.46Uhr der damalige CDU Generalsekretär ,Peter Hintze , auf dem Harz-Börde Flughafen .Er war beeindruckt was sich hier getan hatte.

Doch diese schöne Situation sollte sich schon bald wieder ändern.Vier Wochen nach Einführung der Rot-Grünen Minderheitsregierung sollte sich die Euphorie bald legen.
Die Katze aus dem Sack gelassen , erklärte sie „ das eine weitere Förderung für Regionalflughäfen künftig nicht mehr erfolgt“
Die Mitteldeutsche Zeitung schrieb am 20.8.1994 einen ausführlichen Artikel.
Detlef Gürth,Landtagsabgeordneter und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU im Landtag, sprach unverhohlen von einem „ Schlag ins Gesicht“.

Eine wichtige , wenn auch zweifelhafte Aussage tätigte der damalige Ministerpräsident Höppner Anfang September 1994 in einem Bürgerforum in Aschersleben.
„ Der Flugplatz ist eine Spinnerei von einigen Leuten“ so seine Antwort auf die Frage ob er zu dem Thema stehe.

Eine Transall C-160 der Bundeswehr kam im September 1994 erstmals nach Cochstedt.
Für das vom 9.-11.September stattfindende Airportfestival wurden Landeübungen durchgeführt.

Georg Adolph ,Bürgermeister von Cochstedt , äußerte sich Ende Oktober wohlwollend über das Flugplatzvorhaben „..denn man verspreche sich eine Aufwertung der Region und die Schaffung von Arbeitsplätzen“.

Die Sitzung des Kreistages Anfang November befasste sich u.a. mit dem Thema „Flughafen Cochstedt“.Die Mehrheit der Kreistagsmitglieder stimmten für den Antrag einer weiteren Realisierung des Flughafens und seiner Entwicklung.
Es gab nur zwei Stimmenenthaltungen.

Ein sehr turbulentes Jahr endete ...

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Re: Die Geschichte des Fliegerhorstes / Airport

Beitrag von DieCSOFreunde » Mo 29. Jul 2013, 10:43

Nachgelegt die Kurzchronik von 1990-2000..
Diese wurde nach neuesten Erkenntnissen erstellt.

Eine Kurzchronik der Jahre am Flugplatz Cochstedt bis zur Entstehung des Airport Cochstedt
( heute Magdeburg-Cochstedt )

Schon seit den Jahren der politischen Wende und des Beitritts der DDR zum Geltungsgebiet des Grundgesetzes existierten Pläne für eine friedliche ,zivile Nutzung des sowjetischen/ russischen Militärflughafens.
1991 Erste Bemühungen für eine zivile Nachnutzung des Fliegerhorstes
1992 7.Juli verlassen die letzten sowjetischen Kräfte Cochstedt
1993 Der Landkreis Aschersleben beteiligt sich an der Flugplatzgesellschaft in Cochstedt ( März )
1994 Im Januar wird die Zufahrtstrasse von der heutigen B180 gebaut
1994 Im April hält der Landkreis am Konzept „ Regionalflughafen „ fest
1994 Am 28.5. erhält der Betreiber die Genehmigung der zivilen Nutzung des Flugplatzes
1994 Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt , Reinhard Höppner, äußert sich in einem Bürgerforum zum Thema Regio-Flughafen in Cochstedt am 3.9. in Aschersleben das dieser „..eine Spinnerei von ein paar Leuten ! „ sei
1994 Gegen Ende des Jahres drängt der Landrat Leimbach zu einer Konzeptumsetzung für ein Gewerbegebiet mit Landebahn.
1995 Am 5. Juli wird der Kooperationsvertrag mit dem Augsburger Flughafenentwickler Jörg Bartholomäus geschlossen
1997 Der Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt kündigt am 14.November den Beginn der Erschließungsarbeiten an.Es sollen mindestens 500 Arbeitsplätze entstehen.
1997 Der amtierende MP des Landes Höppner beginnt am 22.November bei einem Festakt eigenhändig mit der Sanierung der Start-Landebahn.Aus Landesmitteln sollen ca. 83 Mio . DM bereitgestellt werden.
1998 Im April kündigt der Geschäftsführer der FG ein 300 Mio-Dollar-Projekt an .Es sollen mindestens 650 Arbeitsplätze entstehen. In diesem Zusammenhang werden die Namen der amerikanischen Investoren genannt.
1998 Juli- Lt. FG stehen Investitionen von ca. 1 Mrd. DM an
1998 Nach Aussage der FG stehen Investitionen mehrerer Unternehmen an.Genannt werden ein Ultraleichtflugzeug-Hersteller,ein Flugzeugwartungsunternehmen,eine arabische Airline und eine Spedition
1998 Am 18.12. feiern vertretend für 2 Investoren,Inge Petersson und Rolf Johnsson , den Baubeginn für zwei Fabriken. Das Gelände ist seit dem ungenutzt.
1999 Die Betreibergesellschaft HBG gerät im März in Liquiditätsprobleme
1999 Im Juni hebt das Land die Fördermittelsperre wieder auf. Diese wurde wegen Geldschwierigkeiten erlassen.
1999 Am 23.Juli prüft das Land die Verwendung von Fördermitteln,die der Investor Kestrel zur Ausbildung von Ingenieuren erhalten hat.
1999 Im Juli beantragt Kestrel Aircraft Kurzarbeit , welche vom Arbeitsamt am 27.7.abgelehnt wird.

Fortsetzung folgt..........

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