Im Dieselflugzeug über Braunschweig hinweg

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Im Dieselflugzeug über Braunschweig hinweg

Beitrag von andi » Fr 21. Sep 2007, 19:53

Im Dieselflugzeug über Braunschweig hinweg
Interessengemeinschaft Flugtechnik stellt während der Rundflugtage neues Antriebskonzept vor
Von Jörn Stachura
Sie sind zurück, die Rundflugtage des Vereins Interessengemeinschaft Flugtechnik. Am Wochenende bietet sich die Chance, die Stadt von oben neu zu entdecken. Und für Technikfreude gibt es als Extra ein Flugzeug, das ein Dieselmotor antreibt.
Äußerlich wirkt sie ganz normal, die viersitzige Cessna. Doch wird der Motor angelassen, tönt es seltsam tief und dumpf. Kein Wunder: Denn kein Benzinmotor treibt die Luftschraube an, sondern ein Diesel. Die Erklärung sei einfach, so Carsten Liersch, stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft: "Wir haben als einer der ersten Vereine eine Cessna von Benzin- auf Dieselantrieb umrüsten lassen."
Das bot sich an, so Liersch, weil ohnehin "aus Sicherheitsgründen alle 2500 Flugstunden der Motor getauscht werden muss". Mittlerweile sei bereits der zweite Motor verbaut und arbeite klaglos.
Dieselmotor reduziert den Verbrauch um die Hälfte
Der Motor stammt von einem Spezialunternehmen aus Sachsen, das einen normalen Mercedes-Vierzylinder-Diesel mit 1,7-Liter-Hubraum modifiziert und dann auch einbaut.
Das Resultat, so Liersch: "Das Fliegen ist noch ruhiger, sicherer und sparsamer geworden." Bei Reisegeschwindigkeit fließen zwar dennoch 17 Liter pro Stunde durch die Einspritzdüsen, "aber ein Benzinmotor würde rund 35 Liter verbrauchen. Wobei das hochoktanige Kerosin doppelt so teuer ist wie der normale Diesel", erklärt Liepsch.
Am Wochenende werden die Passagiere die Gelegenheit erhalten, mit der Cessna über Braunschweig zu fliegen und sich das neue Abtriebskonzept erläutern zu lassen. Denn wie Liersch erklärt, "gab es zwar schon viele Versuche, Dieselmotore einzusetzen. Doch sie konnten sich nicht durchsetzen. Erst jetzt ist die Technologie vorhanden, die Benzinmotoren abzulösen. Obwohl das sicherlich nicht von heute auf morgen geschehen wird."
Flugschein kostet etwa 7000Euro
Und dennoch: Obwohl Privatpiloten sicher nicht am Hungertuch nagen, gibt sich der Verein alle Mühe, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Denn die Wurzeln des Vereins liegen im Unisport. Selbst heute besteht dort noch eine Gruppe Motorflug.
Doch die Zahl der Studenten, die sich für das Fliegen interessieren, sei rückläufig, berichtet Liersch: "Allein der Flugschein kostet schließlich rund 7000Euro. Unser Dieselflugzeug hilft, zumindest die Betriebskosten deutlich zu drücken. Die neue Technologie macht das Fliegen zumindest etwas erschwinglicher."
Götz Ulrich mit dem Schmuckstück der Interessengemeinschaft: Eine Cessna, die nun ein Dieselmotor antreibt, und die darum besonders wenig Treibstoff verbraucht. Foto: Rudolf Flentje

Braunschweiger Zeitung, 21. September 2007, Braunschweig Lokal, Seite 21

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Beitrag von andi » Sa 22. Sep 2007, 07:41

Rundflugtage 2007

Termin: Wochenende 22. und 23. September, Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Jeweils 10 bis 18Uhr.
Tickets: Verkauf auf der Außenterrasse des Flughafens.
Preise: 30 Euro pro Person für einen 15-minütigen Flug.

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Nachtrag

Beitrag von andi » Mi 26. Sep 2007, 01:26

Nachtrag zum Wochenende..
Als Himmelsstürmer über Braunschweig
Mehr als 30 Mal startet die Cessna mit Dieselmotor der Interessengemeinschaft Flugtechnik beim Rundflugtag mit Gästen
Von Karsten Mentasti
Start frei für Delta - Echo Foxtrott Uniform Kilo. Aus dem Stand beschleunigt die blau-weiße Cessna 172 mit der Abkürzung D-EFUK auf 60 Knoten, dann zieht Götz Ulrich die Maschine sanft in die Luft - angetrieben von einem leisen Diesel-Motor.
Gut 30 Mal starteten am Wochenende zwei Maschinen des Vereins IG Flugtechnik in den Himmel über Braunschweig: Mit an Bord neben dem Piloten jeweils drei Fluggäste. Nach einer Unterbrechung hatte der Klub am Samstag und Sonntag wieder einmal zu einem Rundflugtag eingeladen - bei dem Wetter ein willkommenes Ausflugsziel für Braunschweiger Gelegenheits-Himmelsstürmer.
Zurück in die Luft: Der Bienroder Kiesteich bleibt nach dem Start rechts liegen, der Flug verläuft zunächst geradeaus. Erst über dem Industriegebiet Hansestraße dreht Ulrich die Maschine gen Süden und in Richtung Innenstadt. "Das ist vorgeschrieben, um die Anwohner der an den Flugplatz angrenzenden Stadtteile weniger mit Lärm zu belasten", erläutert der Pilot.
Burgplatz und Schlossarkaden aus der Luft zu sehen, das wünschen sich viele Fluggäste. Manche möchten auch gern einmal über dem Stadion kreisen. Von oben sind die Kreidezeichnungen auf dem Rasen für das Football-Halbfinalspiel der Lions gut zu erkennen.
Pilot Götz Ulrich erfüllt gern die Wünsche der Mitflieger. Einmal das eigene Haus, die eigene Wohnung aus der Vogelperspektive entdecken. Oder eine Runde über dem Südsee drehen - ein Ausflug in der dritten Dimension ist nun mal nicht alltäglich.
"Am Wochenende sind Flüge über die City möglich. Von Montag bis Freitag dürfen wir Privatflieger einige Bereiche nur durchqueren, wenn wir uns im Landeanflug befinden", erklärt der 42-Jährige. Sicher lenkt er die Maschine mit umgerechnet 170 Stundenkilometern über die Stadt, während die Fluggäste neugierig-interessiert aus dem Fenster schauen.
Andere suchen das Fachgespräch mit dem Piloten. Wann werden Höhen- und Seitenruder benutzt, wozu sind welche Anzeigen da?
Götz Ulrich und die anderen Piloten der Interessengemeinschaft Flugtechnik haben während der Rundflüge viele Laien neben und hinter sich sitzen. Andere, wie Matthias Woyde (26) und sein Vater Hartmut (61), sind zumindest Flug-Theoretiker, haben sich manches angelesen. Besonders die Unterschiede zu Segelfliegern interessieren Matthias Woyde.
Götz Ulrich setzt zur scharfen Linkskurve an. Das geht langsamer als bei einem Segelflugzeug. Dort muss der Pilot hart am Wind fliegen, um die Thermik auszunutzen. Fluggäste reagieren bei solchen Manövern oft mit flauem Gefühl in der Magengegend. In der Motor getriebenen Cessna ist das nicht der Fall.
Trotzdem mutet es seltsam an, 600 Meter über den Häusern der Innenstadt im 45-Grad-Winkel die Richtung zu ändern. An den schrägen Blick auf Staatstheater und Theaterpark muss man sich erst gewöhnen.
Götz Ulrich zieht die Maschine wieder gerade, fliegt noch eine Runde über den Bahnhof. "Jetzt müssen wir schon wieder zurück", entscheidet er. Normalerweise hätte er einen Kopfhörer auf, um mit dem Tower auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg Kontakt zu halten. Um sich besser mit den Fluggästen unterhalten zu können, hat er aber auf Lautsprecher umgeschaltet.
"Auf dem Flughafen landen Fallschirmspringer", gibt der Mann vom Tower plötzlich durch. Beim Landesanflug muss der Pilot daher eine engere Kurve fliegen, um ihnen nicht in die Quere zu kommen. Außerdem soll er auf der Beton-Landebahn herunterkommen - nicht auf dem Rasen, befiehlt der Fluglotse.
"So müssen wir nach der Landung eine größere Runde fahren, um an den Ausgangspunkt zu kommen", bedauert Ulrich. "Auf der Rasenbahn hätten wir gleich abbiegen können."
Fluggast Hartmut Woyde weiß, dass die Rasen-Landebahn in Waggum einen ausgezeichneten Ruf genießt. "Sie ist sehr gut gepflegt, ganz eben", bestätigt der Pilot. Nach 17 Minuten ist die Cessna wieder gelandet, und die nächsten Ausflügler warten schon.
Kurz vor dem Start der Cessna 172: Nachdem drei Fluggäste eingestiegen sind, klettert auch Pilot Götz Ulrich in den Motorflieger.








Braunschweiger Zeitung, 24. September 2007, Braunschweig Lokal, Seite 13
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Beitrag von Swen » Do 27. Sep 2007, 13:12

Ich war ja kurz da, wenn ihr wollt kann ich den Flieger ja mal online stellen. Qualität ist halt nicht so gut.
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Beitrag von Karsten » Do 27. Sep 2007, 16:50

klar, warum nicht. ;-)

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Beitrag von Swen » Do 27. Sep 2007, 21:15

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Beitrag von BSer » Fr 28. Sep 2007, 13:54

Ich dachte es ist die ganze Zeit von der D-EFUK die Rede :?:

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Beitrag von Karsten » Fr 28. Sep 2007, 15:06

Ich kann mir vorstellen, das beide Flugzeuge verwendet wurden.

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Beitrag von Swen » Sa 29. Sep 2007, 08:15

D-EFUK war die nicht in Frankfreich oder so?
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