Towerlotsen Streik

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Sa 20. Sep 2008, 08:56

aber soweit ich gehört habe, geht es bei dem streik nicht um die ösies.

die im tower werden wohl gar mächtig verheizt, schon seit längerem fehlt ein lotse, überstunden ohne ende, kein neuer in sicht, weil überall sonst erheblich mehr gezahlt wird, ........
Soviel zum Thema BSZ.
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Revilo

Re: totale ruhe

Beitrag von Revilo » Sa 20. Sep 2008, 12:40

ich hat geschrieben: erstens hat ein lfz im endanflug vorrang, zweitens hat der twr eine anflugfolge zu erstellen, also diese lfz zu "staffeln", damit es dann auf der piste auch passt.
Der Vorrang gilt nur für den Endteil des Anfluges und die Landung selbst. Das Instrumentenanflugverfahren beginnt ja schon früher. Konstruierter Fall: IFR-Flieger verlässt Hehlingen VOR in 2.500ft, um das ILS 26 zu intercepten und schneidet dabei einen in der gleichen Höhe aus der Nordplatzrunde nach Osten abfliegenden Motorflieger - wer hat Vorrang? Sobald der IFR-Flieger in der Gegend um Braunschweig unterhalb FL100 sinkt, hat er in VMC Ausschau zu halten und anderen Luftfahrzeugen gemäß §13 LuftVO auszuweichen. Dabei muß er ggf. von der ihm erteilten Freigabe abweichen.
ich hat geschrieben: auch das ist falsch, es werden durchaus ifr- freigeben gegeben, jedoch mit der einschränkung, daß der instrumentenflug erst ab einer definierten höhe beginnt! ein kleiner, aber wesentlicher unterschied, weil die freigabe für den piloten auch in diesem fall bindend ist!
Ich habe das schon korrekt beschrieben. Der Towerlotse gibt eine IFR-Freigabe aus Bremen weiter, die in einer bestimmten Höhe beginnt. Aber kein Lotse in Deutschland kann eine Freigabe für einen IFR-Flieger im Luftraum Golf erteilen, da sind wir uns doch hoffentlich einig?! Der Flug vom Abheben bis zum Erreichen der in der IFR-Freigabe genannten Höhe erfolgt nach VFR, unter Beachtung der Sichtflugmindestbedingungen, der Ausweichregeln und nach eigenem Ermessen und alleiniger Verantwortung des Piloten.
Revilo hat geschrieben: erstaunlich, du kennst die forderungen?
laß mal hören!
oder glaubst du tatsächlich die arbeitgeberdarstellung in der zeitung?
meines wissens gehört es immer zum tarifzirkus, die gegenseite in ein schlechtes licht zu stellen, durchaus auch mit falschen infos.
Die Braunschweiger Zeitung beschreibt, daß die Towerlotsen wegen der schlechten Arbeitsbedingungen streikten und daß Verhandlungen über die GdF - das ist übrigens die Arbeitnehmerseite - zunächst wegen der hohen Forderungen gescheitert sind. Die Verhandlungspartner von Flughafen- und GdF-Seite sind namentlich genannt. Wenn Boris Gelfert die Forderungen der GdF falsch wiedergegeben hat oder die Forderungen der Braunschweiger Fluglotsen ganz andere sind als die der GdF, dann sollten sie schleunigst eine Richtigstellung verlangen, um sich nicht lächerlich zu machen.

Ich kann mich an mindestens zwei sehr wohlwollende Artikel in der BZ erinnern, in denen die Arbeit der Fluglotsen dargestellt wurde - da müssten ja noch Kontakte bestehen :)

ich

Re: totale ruhe

Beitrag von ich » Sa 20. Sep 2008, 13:46

Revilo hat geschrieben: und schneidet dabei einen in der gleichen Höhe aus der Nordplatzrunde nach Osten abfliegenden Motorflieger
auch das geht nicht, aus der nordplatzrunde darf nicht nach osten abgeflogen werden, da die vfr- an- + abflugverfahren auch am wochenende gelten.

aber lassen wir das :roll:

und zur bz, jedem das seine, das gehört in unserer gesellschaft nun mal zu tarifverhandlungen.

ich hab zumindest noch nie irgendwelche derartigen verhandlungen erlebt, wo von arbeitgeberseite nicht von total überhöhten forderungen gesprochen wurde, und die arbeitnehmer ihre schlechte situation beklagen! also lassen wir die doch einfach die tradition wahren.

fakt ist, daß kein lotse nach bs kommt, weil ein jeder sich sozial und finanziell deutlich verschlechtern würde!
so weit her kann das also mit den spitzenverdienern nicht sein :lol:

Revilo

Re: totale ruhe

Beitrag von Revilo » Sa 20. Sep 2008, 14:31

ich hat geschrieben: auch das geht nicht, aus der nordplatzrunde darf nicht nach osten abgeflogen werden, da die vfr- an- + abflugverfahren auch am wochenende gelten.
Schon öfter selbst gemacht. Man darf sich das ja erlauben lassen :) Der Fall wäre aber auch gültig für einen fremden Motorflieger, der zufällig von West nach Ost in 2.500ft über die Kontrollzone fliegt.
ich hat geschrieben: fakt ist, daß kein lotse nach bs kommt, weil ein jeder sich sozial und finanziell deutlich verschlechtern würde!
so weit her kann das also mit den spitzenverdienern nich sein
In den letzten zwei Jahren sind da schon ein paar neue Moderatoren zu Radio Braunschweig hinzugekommen. Ich denke mir, daß unabhängig von der Bezahlung Braunschweig einfach nicht der Traumarbeitsplatz für einen jung-dynamischen, frisch ausgebildeten Regionallotsen ist...

ich

Re: totale ruhe

Beitrag von ich » Sa 20. Sep 2008, 15:57

Revilo hat geschrieben:In den letzten zwei Jahren sind da schon ein paar neue Moderatoren zu Radio Braunschweig hinzugekommen. Ich denke mir, daß unabhängig von der Bezahlung Braunschweig einfach nicht der Traumarbeitsplatz für einen jung-dynamischen, frisch ausgebildeten Regionallotsen ist...
auch das ist wieder falsch :P

Revilo

Pfff...

Beitrag von Revilo » Sa 20. Sep 2008, 16:12

ich hat geschrieben: auch das ist wieder falsch :P
Stimmt, war bisher alles falsch :ROFL:

Was ist mit Mike Zulu... Und dem netten Herren mit dem osteuropäischen Akzent, dessen Name ich nicht kenne? Alles neue Stimmen, die vor ein paar Jahren hier noch keiner kannte.

ich

Re: Pfff...

Beitrag von ich » Sa 20. Sep 2008, 21:22

ha mich mal schlau gemacht:

mz ist meines wissens, mit einer unterbrechung, schon etliche jahre da.
könnten bald 10j sein, da bin ich mir aber nicht sicher.
ein lotse ist neu, aber trotzdem fehlt seit längerem einer.
mir wurde gesagt, die überstunden haben sich auf fast 1500h summiert, was ich bei 7 leuten für ganz schön heftig halte.
und auch im oktober sind wieder für jeden überstunden angesagt, und an der situation soll sich nichts ändern, es fehlt halt weiter einer.

insofern muß ich dir recht geben:
Revilo hat geschrieben:Stimmt, war bisher alles falsch :ROFL:

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Sa 20. Sep 2008, 21:33

die überstunden haben sich auf fast 1500h summiert
:shok: %) Das ist ja immens! Das sind knapp 214h für jeden, bei sieben Mann... Das wäre ja knapp eine volle Woche...
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von charly » Sa 20. Sep 2008, 21:38

Swen hat geschrieben:...Das wäre ja knapp eine volle Woche...
nicht eher ein Monat ??

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Sa 20. Sep 2008, 21:53

214h /31 sind bei mir 6,9
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von ich » Sa 20. Sep 2008, 22:00

vergiß mal die 31h.

weiß jetzt nicht genau, aber das ist ganz normal öffentlicher dienst mit irgenwie um 39h/woche.

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Sa 20. Sep 2008, 22:10

31Tage = ein Monat.
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Macht Arbeit Spaß?

Beitrag von Revilo » Sa 20. Sep 2008, 23:14

ich hat geschrieben: mz ist meines wissens, mit einer unterbrechung, schon etliche jahre da.
könnten bald 10j sein, da bin ich mir aber nicht sicher.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es nicht so ist (und werde am Montag mal nachforschen).

Rechnen wir doch einfach mal durch: Der Flughafen ist fünfmal die Woche von 7 bis 22 Uhr geöffnet und zweimal von 8 bis 21 Uhr. Das macht 75 Stunden + 26 Stunden = 101 Stunden Öffnungszeit pro Woche. Das entspricht grob einem Bedarf von 202 Mannstunden / Woche. Jetzt könnte man zu Recht einwerfen, daß ja auch der eine oder andere PPR-Flug außerhalb der Öffnungszeiten stattfindet, für den der Flughafen für eine halbe Stunde, selten auch mal länger geöffnet wird. Ich würde sagen, daß wir das in der groben Rechnung unter den Tisch fallen lassen, da ich im Gegenzug ja auch nicht berücksichtigt habe, daß manche Feiertage mit verkürzten Öffnungszeiten nicht auf ein Wochenende fallen, im kompletten Winterhalbjahr der Flughafen Sa./So. und Feiertags um 17:45 statt 21:00 Uhr schließt und vom 24.12. bis 1.1. der Platz nur wenige Stunden am Tag geöffnet ist, wenn überhaupt - damit würde für jeden Tag mehr als eine halbe Stunde zusätzlich für PPR anfallen, was ja wohl im Jahresschnitt ausreichen sollte.

Jetzt die Gegenrechnung: Bei 39 Arbeitsstunden pro Woche, 7 Mann und 11 von 12 Monaten tatsächlicher Arbeitszeit (wg. Urlaub) komme ich auf 250 theoretisch zur Verfügung stehende Arbeitsstunden pro Woche. Natürlich sind auch Lotsen mal krank, setzen wir also großzügigerweise einen (überdurchschnittlichen) Krankenstand von 10 Tagen pro Jahr an, dann stehen immer noch mehr als 240 Wochenstunden zur Verfügung. Jetzt muß natürlich noch ein bißchen Bürokram gemacht werden, Briefe beantworten, Anzeigen schreiben, die aktualisierten Blätter in die Dienstvorschriften einsortieren, Besprechungen mit den verschiedenen Flughafen-Nutzern, die Wochendienstplänge organisieren etc. Ziehen wir einen Tag Vollzeit für zwei Lotsen jede Woche für Büroarbeiten und Sonstiges ab (ich halte das für großzügig, denn Zeit für Nebenarbeiten gibt es doch jeden Tag auf dem Turm genug), bleiben noch 224 Stunden für den Tower-Dienst übrig. Dann noch die eine oder andere Fortbildung, jeder der sieben Mann zwei Wochen im Jahr (auch das ist vorsichtig gesagt eher großzügig), und wir sind bei 216 Stunden.

Also: 216 zur Verfügung stehende Stunden für den Towerdienst pro Woche, bei einem tatsächlichen Bedarf von vermutlich weniger als 200.

Wie da 1.500 Überstunden (die Zahl habe ich selbst von BP gehört) auflaufen können, ist mir ein totales Rätsel. Da meine Modellrechnung wohl in etwa stimmen dürfte, kann ich mir das nur durch schlechte Organisation, extrem hohe Krankenstände, oder den Ausfall mehrerer Lotsen für längere Zeit ohne Vertretung erklären. Vielleicht sollte man eher da mal den Hebel ansetzen. Ich habe jedenfalls nach wie vor den Eindruck, daß da auf ziemlich hohem Niveau gejammert wird.

Denn die Forderung "8 Mann á 31 Stunden" statt "7 Mann á 39" ist vor dem Hintergrund der beklagten vielen Überstunden nun wirklich Schwachsinn - denn so stehen insgesamt weniger Arbeitsstunden zur Verfügung.

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » So 21. Sep 2008, 00:07

Mal was anderes. Das zwischen durch Zeit ist, mag sein. Aber was ist wenn die Lotsen mal länger aufm Topf sitzen müssen, weil noch IFR verkehr angekündigt ist zu später Stunde oder in der Nacht. Das kommt oft genug vor. Wenn man einen normalen Tag hat und dann nochmal in der Nacht ran muss... Ich weiß ja nicht, wie die geregelten Arbeitszeiten sind, das sollte man auch mal nicht außer acht lassen. Weil alles was über die geregelte Zeit ist, sind halt Überstunden. Da kommt man nicht drum rum. Und die General Arbeitszeit wurde hier ja noch nicht aufgeschlüsselt und die hast du auch nicht in Erwägung gezogen. Daher sehe ich das erstmal noch aus einem anderen Blickwinkel.
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Revilo

Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Revilo » So 21. Sep 2008, 00:57

Naja, es sind wohl jeden Tag zwei Schichten á 7,5 Stunden mit Wechsel gegen 14:30, würde ich tippen. Am Wochenende wäre die Schicht dann jeweils eine Stunde kürzer. Damit braucht man jeden Tag vier Mann, somit 28 Schichten pro Woche, macht genau vier Schichten für jeden pro Woche. Was dann zu den 39 Wochenstunden fehlt (ca. 10 Stunden), ist eben übrig für Verwaltung und PPR-Zeiten. Hört sich nicht wirklich krass an, finde ich. Es sind ja effektiv auch nicht 39 Wochenstunden, da Urlaub etc. noch berücksichtigt werden muß.

Ist doch klar, daß man als Lotse ein bisschen Flexibilität mitbringen muß und nicht einen "nine-to-five"-Job verlangen kann. Mit dem Problem sind sie ja nicht alleine auf der Welt und die Bezahlung ist entsprechend. Frag mal andere in der Luftfahrtbranche!

Wenn die Behauptung aus der BSZ stimmt, daß man bei 31 Stunden Wochenarbeitszeit und 35% mehr Lohn bei einem Stundensatz von über 50€ landet, kann man rechnen: 31h/Woche mal 4,35 Wochen/Monat * 50€/h macht knapp 6.750€ im Monat. Man könnte davon auch auf den aktuellen Stand zurückrechnen: (50€/h / 1,35) x (31/39) = 29,44€/h. 39h/Woche mal 4,35 Wochen/Monat * 29,44€/h macht knapp 5.000€ / Monat (brutto). Immerhin.

Jetzt ist natürlich nicht klar, ist das Arbeitgeber-Brutto (erscheint mir allerdings zu knapp) oder der Brutto-Lohn, stimmen die Zahlen, gibt es ein 13. Monatsgeld etc. pp. Deshalb ist das natürlich nur eine "Spaß-Rechnung" und mit Vorsicht zu genießen.

Aber für die Arbeitsbedingungen und die Ausbildung dürfte der Lohn wohl mehr als angemessen sein. Schließlich sind unsere Lotsen Regionallotsen, kein DFS-Towerlotsen, die auch in Frankfurt oder München auf dem Turm arbeiten könnten. Mehr lesen kann man dazu zum Beispiel hier:

http://www.fluglotse.com/viewtopic.php?t=511

Einen Satz möchte ich zitieren:
Aber mit ca. 3500 - 4000 Euro brutto ist auch der Regiolotse ein gut bezahlter Mensch, vor allem wenn man bedenkt, dass der Regiolotse wesentlich weniger Stress in seinem Job hat.
Also scheint es in Braunschweig ja eher mehr zu geben als an vergleichbaren Plätzen...
Zuletzt geändert von Revilo am So 21. Sep 2008, 01:01, insgesamt 1-mal geändert.

charly

Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von charly » So 21. Sep 2008, 00:58

Swen hat geschrieben:214h /31 sind bei mir 6,9
öhhm, warum denn /31 ?

214 +h pro Beschäftigtem stehen doch an, ergo bei durchschnittlich 8 Std. je Arbeitstag = 26,75 Arbeitstage per capita !

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » So 21. Sep 2008, 01:10

Hab nicht 8h per Arbeitstag gerechnet. Wenn man davon aber ausgeht, hört sich das an wie Doppelschichten schieben.

Regiolotse ist nicht Regiolotse. Braunschweig ist in der Bundesrepublik ein Einzelfall. Solche Gegebenheiten wie hier, spiegelt sich wohl nirgends wieder. A) Segeflug B) VFR Flug C) IFR D) Special Flüge

D) Könnte man nochmal splitten in Schulungsflug, Forschungs und Testflüge und Fallschirmspringer, Überflüge (Der Bund nutzt ja oft den Flughafen) und was ich noch vielleicht gerade vergessen habe.

Bei anderen Flughäfen sieht die Welt anders aus. So und nun stelle man sich vor: Schöner Tag... VFR Flieger wie die Bienen ums Nest. IFR kommt eine Maschine rein die auch noch ATIS abfragt, weil wir ja Technisch so weit fortgeschritten sind. Dann kommt DLR und will was, die nächste Maschine brauch IFR freigabe auf dem Platz... Das mit zwei Mann? Ich finde das nicht gerade einfach...

Da ich immer noch nicht weiß, wie die Lotsen-Arbeitszeiten sind, bringt es wenig über effektive Arbeitszeit zu sprechen. Denn was zum Schluss der Stempel sagt ist fakt. Da können wir uns einen Wolf rechnen. Eh hier keiner von den Lotsen was sagen würde, wissen wir das eh nicht genau.
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Revilo

Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Revilo » So 21. Sep 2008, 01:54

Swen hat geschrieben: Regiolotse ist nicht Regiolotse. Braunschweig ist in der Bundesrepublik ein Einzelfall. Solche Gegebenheiten wie hier, spiegelt sich wohl nirgends wieder. A) Segeflug B) VFR Flug C) IFR D) Special Flüge
D) Könnte man nochmal splitten in Schulungsflug, Forschungs und Testflüge und Fallschirmspringer, Überflüge (Der Bund nutzt ja oft den Flughafen) und was ich noch vielleicht gerade vergessen habe.
Was das Verkehrsaufkommen und den Mischverkehr betrifft, ist Braunschweig kein Einzelfall. Hier ein Auszug aus der Liste der Flughäfen mit Kontrollzone, die nicht von der DFS betreut werden ( = Regionallotsen):

Frankfurt-Hahn, Egelsbach, Paderborn-Lippstadt, Kassel-Calden, Westerland/Sylt, Hamburg-Finkenwerder, Dortmund, Karlsruhe/Baden-Baden, Mannheim, Friedrichshafen, Augsburg... usw. - die Liste ist lang. Und dazu kommen noch manche Plätze mit Fox-Luftraum, die ja auch VFR/IFR-Mischverkehr-kompatibel sind.

Ich war im Sommer beispielsweise in Augsburg zum Auftanken, da war wesentlich mehr los, als ich jemals in Braunschweig erlebt habe. Jedenfalls habe ich vor der Kontrollzone einige Zeit halten müssen und beim Start war ich Nummer fünf oder sechs, wobei es ziemlich lange gedauert hat, die startenden Maschinen zwischen die landenden zu quetschen. Während meiner Anwesenheit von ca. 2h war die Kapazität der SLB zu genau 100% genutzt. Das lief aber in einem ruhigen Tonfall äußerst professionell und routiniert.

In anderen Ländern wird so etwas selbstverständlich ohne Kontrollzone abgehandelt. Die letzte Verantwortung ist eh bei dem Piloten, also kann er sich auch selbst staffeln.

Auch bei den nicht-kontrollierten Plätzen gibt es mitunter mal etwas dichteren Verkehr: Beispielsweise ein Segelflugwettbewerb mit 15 Schleppmaschinen und über 100 Segelflugzeugen, die alle innerhalb eines Zeitfensters von 1,5h in die Luft gehen. Da brummt es aber ganz mächtig, es gibt Starts und Landungen im 30-Sekunden-Takt und teilweise sind weit über 50 Maschinen direkt in Platznähe in der Luft. Es funktioniert. Wenn es gute Regeln gibt, und alle Teilnehmer professionell mitspielen, geht das sogar besser ohne Dirigent am Boden. Denn der müsste alleine alles im Blick haben, während die Piloten nur sich selbst und die Maschinen vor ihnen beachten müssen.

Was die Arbeitszeiten / Bezahlung der Braunschweiger Lotsen betrifft, ich denke, in nächster Zeit wird da sicherlich die eine oder andere Meldung in der Braunschweiger Zeitung zu lesen sein. Warten wir's ab... Außerdem kann man ja die Ohren auf den Buschfunk spitzen :grin:

ich

Re: Macht Arbeit Spaß?

Beitrag von ich » So 21. Sep 2008, 08:55

Revilo hat geschrieben: Jetzt muß natürlich noch ein bißchen Bürokram gemacht werden, Briefe beantworten, Anzeigen schreiben, die aktualisierten Blätter in die Dienstvorschriften einsortieren, Besprechungen mit den verschiedenen Flughafen-Nutzern, die Wochendienstplänge organisieren etc.
allein mit diesem satz disqualifizierst du dich schon.

bei einem übergang von einem provider zum andern müssen auch neue vorschriften, absprachen, etc her.
die alten dürfen nicht übernommen, natürlich auch nicht abgekupfert werden!

es gibt inzwischen regelmäßige zertifizierungen.

das geamte zulassungssystem wurde geändert und muß aktualiesiert werden.

spezielle ausbildungssysteme für jeden platz, fragenkataloge etc mußten erarbeitet werden.

das alles geschah und geschieht in bs !
Revilo hat geschrieben:Denn die Forderung "8 Mann á 31 Stunden" statt "7 Mann á 39" ist vor dem Hintergrund der beklagten vielen Überstunden nun wirklich Schwachsinn - denn so stehen insgesamt weniger Arbeitsstunden zur Verfügung.
wo hast du bloß diesen humbug her, beziehst du dich immer noch auf diesen traurigen bs- artikel?

und warum sollen sich die leute oben verheizen lassen, nur weil die geschäftsführung aufgrund der dürftigen situation nicht in der lage ist, nachwuchs zu beschaffen. mit deiner begründung wäre es sinnvoll, die regelarbeitszeit auf die gesetzlich max. möglichen 60h zu erhöhen. in allen bereichen.

dann könnten überstunden überall locker abgebaut werden und anschließend würde ich vorschlagen, auf 45h zu reduzieren.
da die leute ja dann nur noch 75% arbeiten, sollten alle gehälter entsprechend gekürzt werden.

aber es ist müßig, darüber zu diskuttieren, solange die forderungen nicht konkret auf dem tisch liegen.
denn meines wissens handelt es sich nur um eine anpassung an standarts anderer plätze.
und wenn ich mir überlege, daß lotsen an plätzen wie erfurt, saarbrücken, hahn, altenrhein , eine tourismusmanagerin in hannover,.... angeblich ungefähr das doppelte bei wesentlich besserer sozialer absicherung bekommen, dann sollte man das ganze schon in einem anderen licht sehen.
Revilo hat geschrieben:Naja, es sind wohl jeden Tag zwei Schichten á 7,5 Stunden mit Wechsel gegen 14:30,
[/quote][/quote]

du meinst also allen ernstes, der dienst beginnt um 0700h?
nur als beispiel:schon mal morgens ein wetter (metar) von bs im netz abgerufen, das ist wie von zauberhänden auch schon vor flughafenöffnung drin! wer das wohl wann macht.

ansonsten möchte ich mich aus dieser diskussion verabschieden, es bringt nichts, immer wieder neu mit falschen zahlen zu operieren und humbug zu verbreiten, auch wenn das natürlich gerade im netz besonders einfach ist.
mit den neuen zulassungen, die erarbeitet werden, kann ein lotse an jedem flughafen europas, nicht nur in frankfurt, arbeiten.

es bringt absolut nichts, mit irgendwelchen naiven fantasierechnungen zu ermitteln, ob wer auch immer angemessen entlohnt wird. was heißen soll, selbst wenn die braunschweiger lotsen doppelt überbezahlte ist:

wenn es woanders deutlich mehr gibt, wird man keinen nachwuchs bekommen, das problem auf braunschweig zu reduzieren, ist falsch !

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » So 21. Sep 2008, 09:16

Egelsbach, ...Hamburg-Finkenwerder
Also Egelsbach und Finki mit Braunschweig zu vergleichen. Nee, also beim besten willen nicht sorry...
es bringt absolut nichts, mit irgendwelchen naiven fantasierechnungen zu ermitteln
Das schrieb ich schon bereits.
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