Schon immer wollte ich mal auf dem Vorfeld spotten und (mal wieder) mit einem kleineren Flugzeug fliegen. Am Besten ist es natürlich, dies zu kombinieren. Gesagt getan!
Am 5. Mai haben wir uns (insgesamt waren wir vier Personen) entschieden, von Braunschweig nach Schwerin und dann weiter nach Rostock-Laage zu fliegen. Der Rückflug nach Braunschweig erfolgte ohne Zwischenstops. Lediglich eine Schleife über Schwerin haben wir uns genehmigt, aber dazu später mehr.
Hier nochmal unsere Route (vereinfacht)
Los ging es also am 05. Mai morgens um 8 in Garbsen, wo Gert uns abholte. Mauro und ich guckten wie jeden Morgen auf Flightradar und bemerkten die TK-A320 mit Sharklets (TC-JPP), die auf dem Weg nach Hannover war. Schnell richteten wir, zusammen mit Gert, einen kurzen Hügelbesuch ein und fotografierten den Flieger. Nach ca. 20 Minuten auf dem Hügel ging es schnell zurück zum Auto, denn wir wollten ja um 10:00 am BWE sein. Das ging nicht ganz, wir erreichten Braunschweig mit einer kleinen Verspätung. Natürlich war dies kein großes Drama.
In Braunschweig wurden wir kurz vor dem Tor der FFG (Flugförderungsgesellschaft) von Karsten, unserem Piloten in Empfang genommen. Wir vier freuten uns natürlich riesig und für Mauro und mich ist das VFR-Fliegen relativ neu. Zwar haben wir beide einen Flugsimulator, wo wir aber nur IFR-Flüge mit der A320-Familie oder 777 durchführen. Auch der VFR-Funk war für uns neu.
Aber nun zurück zur FFG...
Das Auto wurde abgestellt und nach 3 Minuten Fußweg erreichten wir das Gelände der FFG. Dort angekommen besprachen wir einige Sachen und baten Karsten um ein Briefing. Das Wetter an dem Tag war für einen VFR-Flug ausgezeichnet und dank der Thermik war das Steigen ein Erlebnis. Die Route wurde uns erklärt und das Flugzeug vorgestellt: Eine Cirrus SR20, Reg: D-ENYA. Außerdem wurde der Treibstoffverbrauch, sowie die Takeoff-Speeds (V1, VR, V2) berechnet.
Nach dem Briefing ging es auf das Vorfeld, wo die D-ENYA unter kritischem Blick von Mauro und mir inspiziert wurde. Ein echter hingucker und uns gefiel die Cirrus. Nach dem Saubermachen der Scheiben gab es das ,,Ok" zum Rausschieben der Cirrus. Zum Einsatz kam eine Schleppstange und das Flugzeug wurde mir Hand(!) rausgeschoben.
Nach dem Rausschieben wurde das Handgepäck verstaut, die Kameras blieben natürlich eingeschaltet auf dem Schoß liegen. Nach dem relativ kurzen Boarding (es waren nur vier Personen an Bord) wurden die Checklisten abgearbeitet, dies war bei einer Cirrus ganz anders, als bei dem A320. Der Motor wurde gestartet und wir rollten zum Tanken. Die Treibstoffmenge wurde natürlich vor dem Flug berechnet. Wir entschieden uns zusätzlich 90 Gallonen zu tanken, dies sollte für die ganze Tour reichen. Also kommt man dann insgesamt auf 120 Gallonen.
Nach ca. 5 Minuten an der Zapfsäule setzten wir uns wieder in den Flieger, da während der Betankung niemand an Bord sein durfte. Vor dem Trip haben wir uns auch beraten wer wo sitzen darf, auf dem ersten Flugabschnitt nach Schwerin, der einer Flugzeit von 50 Minuten berechnet wurde, durfte ich auf den rechten Sitz.
Was uns Passagiere am Meisten beindruckte, war die Elektronik im Cockpit. Zwei moderne Displays zeigten uns Flugwegkarten und die Airportcharts, sowie Groundcharts. Außerdem konnte man sich im rechten Display auch andere Informationen, wie z.B. den Treibstoffstand oder die Treibwerksleistung anzeigen lassen. Eigentlich vergleichbar mit dem ECAM-System im Airbus. Nun genug geredet, wir waren am Holding Point der Runway 08 angekommen und die Before Takeoff Checklist wurde abgearbeitet.
Einen Moment warten mussten wir aber trotzdem...
2 Minuten später kam dann die Startfreigabe
Hier ist das Vorfeld vom BWE zu sehen
Das Steigen war für die D-ENYA eine echte Herausforderung. Bis ca. 5000 Fuß wuden wir alle durchgerüttelt, Grund dafür war die Thermik. Unsere Reiseflughöhe war 6500 Fuß, oder Flightlevel 65. Auf diesem Flug waren einige Dinge zu beachten, zunächst waren viele Segelflieger in der Luft und an dem Tag waren außerdem in einigen Gebieten in der Nähe unserer Flugroute Fallschirmsprünge geplant. Das bedeutet Aufmerksamkeit in Cockpit. Nicht nur Karsten, unser Pilot, sondern auch wir, die Passagiere, hielten Ausschau nach potenziellen Gafahren.
Nach etwa 35 Minuten begannen wir mit unserem Sinkflug. Bis 4800 Fuß war alles ruhig, dann wieder die übliche Thermik. Wir hatten großes Glück und der Towerlotse in Schwerin genehmigte uns eine Platzrunde über den Platz, so dass wir einen herrvorragenden Blick auf den Platz und die insgesamt sieben A340 hatten.
Nach der Ehrenrunde dann die Freigabe für die vollstädige Landung.
Nach einer schönen Landung verließen wir die Runway. Beim Rollen zur Parkposition dann ein Notschuss von der D-AAAS/B-6055
Dann ging es kurz ins Terminal zum Bezahlen, davor machten wir kurz halt vor der D-AAAM/9M-XAC
Ein kleiner Blick auf den Check-In-Bereich und den Wartebereich
Dann gings zurück aufs Vorfeld, die D-EMLB nahm ich auch noch mit
Dann noch Bilder von der D-AAAM/9M-XAC
Dann landete noch eine Piper D-EBIF+D-ENYA
Bilder vom Chinesen habe ich natürlich auch aus nächster Nähe: D-AAAS/B-6055
Im Hintergrund die weiteren A340
Jetzt wird einem der Größenunterschied klar
Nach einem 60-Minütigen Aufenthalt verließen wir Schwerin, es ging weiter nach Rostock. Diesmal nahm ich hinten Platz und Gert ging nach Vorne.
Beim Rollen nahm ich noch die Skyteam-Kiste mit: D-AAAR/B-6053
Ab nach Rostock! Die Flugzeit wurde hier mit 17 Minuten berechnet. Wir stiegen auf 3500 Fuß. An der Mecklenburgischen-Seeplatte vorbei ging es direkt nach Rostock. In Rostock ist der Anflug und die Landung nichts für schwache Nerven, da man eine starke Kurve drehen musste, um erst über der Bahn vollständig ausgerichtet zu sein.
In Rostock angekommen gab es natürlich wieder neue Regs: D-EZYB
Und fast die ganze Flotte!
Außerdem: D-EFHB
Wir wurden von einem Follow-Me-Car abgeholt und wurden zum Personaleingang gefahren. Dort angekommen verließen zeitgleich mit der Germania-Crew den Sicherheitsbereich. Mit einem freundlichen "Hallo" begrüßten wir uns.
Im Terminal gabs auch Flieger
Der Tagesflugplan
Aus dem Fenster dann die: D-ETNL
In Rostock erwartete uns dann das Mittagessen, naja, genauer gesagt eine Bockwurst. Eine Stunde blieben wir in Rostock und dann gings zu Fuß zurück aufs Vorfeld. Zwei neue Regs. gabs auch noch: D-EECB und G-EMBI
Ein schöner Augenblick so nahe an einem rollendem Flugzeug zu sein, auch wenn nur eine Embraer ist.
Dann stiegen wir wieder ein und Mauro saß auf diesem Flug vorne.
Da der Flughafen von Schwerin auf unserer Route war, drehten wir noch einen Kreis über dem Platz.
Der Schweriner-Airport von oben:
Nach der Runde blieben wir noch etwa 40 Minuten in der Luft. Dann setzten wir auf der Piste 08 in Braunschweig zur Landung auf.
Nach der Landung rollten wir wieder zum Gelände der FFG. Nach dem Abstelllen mussten wir uns mit dem Deboarding beeilen, da die D-ENYA von jemanden anderen gebraucht wurde. Tobias, ein weiteres Mitglied der FFG flog mit der D-ENYA weiter nach Parchim.
Wir blieben noch etwa 40 Minuten am Platz, um noch einige Flieger zu spotten und um das Cockpit von der Aquila anzusehen. Danach ging es mit dem Auto zurück nach Hannover.
Insgesamt war es ein toller Tag, so nahe an einem A340 zu stehen, kann man ja auch nicht alle Tage. Außerdem haben Mauro und ich eine Menge über das VFR-Fliegen erfahren.
Gerne nochmal!
