[Bericht] Europatour: Finnair A350-900, Berlin - Madrid - London - Helsinki - Berlin

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[Bericht] Europatour: Finnair A350-900, Berlin - Madrid - London - Helsinki - Berlin

Beitrag von Karsten » Sa 22. Dez 2018, 22:52

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Nach langer Zeit folgt nun der für mich persönlich schon längst überfällige Bericht.
Letztendlich für mich selbst eine schöne Erinnerung an dieses Flugwochenende.
Erinnerung auch deshalb, da die Reise noch über airberlin-Meilen und deren damals bereits ausgelagertes Callcenter gebucht wurde. Alles Vergangenheit. Es war eines der besten Vielflieger-Programme überhaupt, um Meilen zu sammeln und natürlich auch wieder auf internationalen Flügen auszugeben.

Um eines vorweg zu nehmen.
Diese Flüge sind 1,5 Jahre nach der Reise noch genauso buchbar. Daher hat der Bericht noch eine gewisse Aktualität.
Jedoch sind mittlerweile die Erinnerungen doch schon etwas weniger detailliert.

Wie kam es zu dieser Reise…?
Im Oktober 2015 führte Finnair den neuen A350 auf einzelnen Europastrecken als Trainingsflüge der Besatzungen ein. Schon damals wuchs der Wunsch einen dieser ersten besonderen Flüge auf airberlin-Meilen zu buchen. Erste Umläufe wurden auf den Strecken Hamburg und Berlin-Tegel angemeldet. Jedoch nur ein bis zwei Mal an wenigen Tagen.
Ideal wäre die Route Berlin-Tegel – Helsinki – Berlin-Tegel gewesen.

Problem eins: Würden überhaupt Prämientickets auf diesen Erstflügen in der Business-Class möglich sein?
Problem zwei: Das geplante Flugpaar nach Tegel wäre auch der errechnete Geburtstermin meiner zweiten Tochter gewesen. Nunja….
Beides nicht ganz ideal.
Letztendlich kann ich es so beantworten:
Zu 2: Geburt war einige Tage früher UND meine Frau hat mir sogar grünes Licht für den Flug, wenn auch in einer kürzeren Form gegeben. Wahnsinn. :good:
Zu 1: Der freundliche topbonus-Agent teilte mir mit, dass keine Flüge mehr in der Business-Class verfügbar wären. Selbst Economy nicht.
Er konnte mich aber damit trösten, dass es so gut wie keine Plätze über die airberlin-Meilen für diesen Flug gab. Generell hatte Finnair auf sämtlichen Flügen nur wenige Plätze für airberlin-Meilenbuchungen geöffnet.
Na gut… Reiseidee erst mal verschoben.

So dauerte es geschlagene 19 Monate von der ersten Idee bis zum Einbuchen des Finnair A350. Über das hier schon oft genannte Vielfliegerforum kündigten sich erste Gerüchte über die Route Helsinki - London-Heathrow an.
Im März 2017 wurden die Gerüchte zum Flugplan konkreter und schon begannen die Überlegungen, wie sich die Strecke London - Helsinki sinnvoll in einen Trip einbinden lassen könnte.
Parallel köchelte immer noch der Unmut in mir, dass auf meiner Reise Madrid - London-Heathrow von einem A340-600 auf A330-200 getauscht wurde. Wenn auch der A330 nahezu im Neuzustand war, ist es kein Vierstrahler.
Bericht hier:
viewtopic.php?f=28&t=4853

Also stand recht schnell die Idee, die beiden Reisen zu Verbinden.

Ein Anruf am 11.11.2016 beim airberlin-Callcenter brachte schnell die Erkenntnis, dass beide Reise auf Meilen in Business möglich sind.
Beim Einbuchen des ersten Tickets mit Iberia gab es laut dem Agent erstmal Probleme, da es auf dem ersten Leg Tegel - Madrid keine Business-Class geben würde.
Bei dem zweiten Flug war alles wie gewünscht verfügbar.
Er probierte etwas hin und her und plötzlich haben doch beide Flüge gebucht werden können. Auf meine Nachfrage, dass beide Strecken in Business sind, erhielt ich ein „ja natürlich Herr Bley“.
So stand am Sonntag 30.04.2017
TXL-MAD mit Iberia Express A320 07:30 -10:40
MAD-LHR mit Iberia A340 15:45 - 17:10
an.

Im selben Gespräch buchten wir für den Folgetag Montag 01.05.2017
LHR-HEL mit Finnair A350 10:20 - 15:15
HEL-TXL mit Finnair A319 17:05 - 18:15
ein.

Wenige Minuten nach dem freundlichen Telefonat trudelten auch schon die eMails mit den Buchungsbestätigungen ein.
Und was sollte ich entdecken…. Der aufmerksame Leser wird nun denken: “natürlich TXL-MAD“ in Eco“. Jawoll, so war es dann auch.
Jeder Versuch in den darauf folgenden Wochen bis zur Reise eine kulante Änderung bzw. ein Teil der Meilen (beiden Flüge wurden als Business berechnet) zurück zu erhalten wurde abgelehnt.
So blieb alles wie es gebucht wurde, was nun aber zum Glück bedeutete, dass ich in London am Abend des Sonntags noch ein kleines Familientreffen organisieren konnte.


Wie immer nun genug Vorgeschichte, also ab ins Auto.
Dank Boarding gegen 07:00 Uhr und dem vorher geplanten Lounge-Frühstücksbesuch gegen 06:00 stand eine Abfahrt in Braunschweig gegen 04:00 Uhr an.

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Ganz schön früh, aber durch den geringen Verkehr am Sonntag eine ziemlich entspannte Fahrt. Ich entschied mich für einen Parkplatz innerhalb des Hexagon, das sollte sich am Folgetag deutlich in das Buch für die Reisenebenkosten einschreiben (69€ für zwei Tage Parken).

Durch den damaligen airberlin OneWorld-Gold-Status führte mich der nächste Weg direkt in die angenehme British Airways-Lounge und das Frühstücksangebot wurde wahrgenommen.

Flug 1 Berlin-Tegel – Madrid

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Im Hintergrund steht bereits Iberia Express A320 EC-MEG für den ersten Flug des Tages.
Dieser A320 hat schon verschiedene Kleider getragen (beginnend in 2001 mit Sabena, Air Luxor, Air One, CSA und schließlich in 2015 zu Iberia Express).

Recht zeitig (in Tegel sind alle Lounge auf der Landseite) verabschiedete ich mich bei der Lounge-Empfangsdame und erhielt den Kommentar, dass ich „noch massig Zeit hätte“. Achso aber sicher ist sicher…

Am Gate angekommen staute sich deutlich eine Schlange bis weit in der Gang des Hexagon hinein. Prio-Boarding gab es nicht und so stellte ich mich brav an die Schlange. Und es bewegte sich nischt… (wie der Berliner zu sagen pflegt).
Die Uhr tickte weiter fleißig in Richtung Abflugzeit. So wie ich sehen konnte, lief das Einsteigen schon.
15min später wurde eine zweite Sicherheitskontrolle geöffnet, aber nur weil am Nebengate noch ein weiterer Flug anstand. Auch hier wieder das übliche: Münzen, Getränkeflaschen, Laptop nicht ausgepackt, Kulturbeutel muss überraschend in einen Plastikbeutel und und und, was weiß ich nicht alles…
Langsam kroch die Nervosität deutlich in meinen Gemütszustand… Die werden doch nicht ohne mich Fliegen. In der Schlange sprach man sich kurzerhand ab, wer alles nach Madrid möchte. Fast alle Reisenden vor sowie hinter mir in der Schlange.
10min vor geplanter Abflugzeit Rucksack auf das Band, ohne Piepen durchgekommen. Auch das war geschafft. Am Gate informierte ich noch kurz die Agents, dass ich nicht der letzte Passagier bin, der noch knapp auf knapp in der Sicherheitskontrolle steht. Als Antwort erhielt ich gequältes Lächeln und den Kommentar, dass in Kürze das Gate geschlossen werden würde.
Also schnell ab durch den Schlauch auf meinen Platz. Business war bis auf den letzten Platz besetzt. Damit hatte der airberlin-Callcenter Agent Recht, keinerlei Verfügbarkeit.
Erleichtert nahm ich auf dem ersten Platz hinter dem Vorgang neben meinen beiden Mitreisenden meinen Platz ein. Da es der längste Flug (über 3 Stunden Blockzeit) der Reise werden würde und mein Mittelplatznachbar kurz vor der Gurtverlängerung stand, entschied ich mich meinen Rucksack in das Gepäckfach zu packen um etwas mehr Platz zu haben. Somit war auch die Kamera nicht mehr griffbereit.
Per Handybild das durch den engen Sitzabstand unangenehm einklemmende Gefühl dokumentiert. Selten habe ich derart eng gesessen.

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Dazu wirkte die gesamte Kabine irgendwie abgewohnt bzw ungepflegt. Die vielen Wechsel der Betreiber hinterlassen Spuren.

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Ansonsten ein ereignisloser Economy-Flug auf Platz 6A mit Catering zum Bezahlen. Ich kaufte nichts, da einerseits mein Portmonee oben im Gepäckfach lag und ich eigentlich genug Frühstück und Getränke in der Lounge zu mir genommen hatte.
Hätte mal etwas zu Trinken gekauft…


Flug 2 Madrid – London-Heathrow

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Ankunft im Terminal 4. Flüge in den Non-Schengen Bereich werden ab dem Terminal 4-Satelite (Langstreckenterminal) durchgeführt.
Nach dem Transfer mit der unterirdischen Personenbahn führt der Weg über mehrere Rolltreppen in die Abflugebene des Terminal 4S. Dabei wurde es etwas kribbelig, denn die Personen stauten sich bereits auf der fahrenden Rolltreppe. Immer dichter wurden die Wartenden von den Nachfolgenden zusammengedrängt. Die Ausreise war vollkommen überlastet. Die ersten Reisenden machten sich Ihrer Angst den Flug zu verpassen lautstark Luft. Ich selbst brauchte einige Minuten um zu begreifen, dass noch mehrere Schalter für Gäste mit EU-Ausweis geöffnet waren und konnte darüber recht schnell Ausreisen.

Mittlerweile machte sich deutlich der Durst und leider auch Kopfschmerzen bemerkbar. Seit 07 Uhr habe ich nichts mehr getrunken und nun war es bereits 12 Uhr… Fatal.

Endlich erreichte ich die Iberia-Lounge und konnte bald Durst und Hunger mit dem Frühstücks-/Brunchangebot stillen.

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Durch das frühe Aufstehen drängte mein Körper auf ein Nickerchen.
Zum Glück steht dafür der, bereits aus anderen Berichten bekannte, Ruhebereich bereit.

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Gute 90min verbrachte ich mit Ausruhen der Augen. In der Lounge war nun die Beleuchtung bemerkbar. Es hatte Regen eingesetzt.

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Kopfschmerzen waren weiterhin deutlich präsent.
Die Lounge hält keinerlei Kopfschmerzmittel bereit, da man offiziell keine Medikamente ausgeben dürfe.
Nach dem Mittagessen und weiterer Wasserzunahme machte ich mich überpünktlich (50min) auf dem Weg zum Gate. Ich suchte eine Apotheke oder ähnliches, leider gibt es derartiges nicht. Ich fand einen Zeitschriften- und Reiseartikelladen. Von Damenhygiene bis zur Zahnpasta alles verfügbar. Nur keine Schmerzmittel…
Meine offizielle Frage ob der Laden auch was gegen „Headache“ führe wurde leider verneint. Nochmals fragte ich sehr freundlich aber direkt ob ich nicht etwas aus dem „privaten Bestand“ (Frauen haben so etwas…) erhalten könne.
Und was soll ich sagen, ich schaute einige Minuten unauffällig verschiedene Zeitschriften an und irgendwann kam die freundliche Verkäuferin zu mir und legte mit zwei Tabletten in der Verpackung auf die Ware. Absolut dankbar für diese verbotene Handlung wollte ich mich genauso unauffällig erkenntlich zeigen. Das wurde höflichst berührt abgelehnt. Hätte übrigens selber genauso ohne Gegenleistung geholfen.
Es waren Tabletten mit 1000er-Dosis. Durch Zerbrechen der Tablette nahm ich erstmal nur die Hälfte ein. Erleichtert trat ich den Weg zum Gate an.
Das Highlight des Tages war gerettet.

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Endlich geht der Wunsch des A340-600 in Erfüllung.

A340-600 im Regen. Verpflegung und Fracht werden eingeladen.

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Genau 45min vor geplanter Abflugzeit begann das Einsteigen und wenig später fand ich mich auf meinem Platz 5L ein.

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Einige Eindrücke der Business-Kabine.

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Für gute Unterhaltung war gesorgt.

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Draußen weiterhin Regenwetter welches in den kommenden Minuten aber bessern würde.

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Noch vor dem Taxi wurden die geräuschdämmenden Kopfhörer ausgeteilt.
Ich verzichtete vorerst und genoss das Warten bis alle Eco-Passagiere ihre Sitze eingenommen hatten.

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Dieses Mal relativ langes Rollen zur Startbahn 15R.

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Ab durch die Wolken, immer wieder schön

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Und schon wurden die WiFi-Gutschein für die Business-Gäste ausgeteilt.

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Zum Glück waren die Kopfschmerzen mittlerweile fast verschwunden.
Gerade noch Zeit für einen Spaziergang bis in das Heck und zurück und ungefähr über Bilbao, an der spanischen Nordküste, wurde das Essen und die passenden Getränke verteilt.


Das heutige Menü

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Immer wieder schmackhaft das gebratene Rinderhacksteak
Steer eye fillet in a rosemary and Guernica pepper sauceserved on a bed of mashed potato with olive oil.
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Leckeres Essen, köstliche Getränke und dazu diese spezielle Folge in der sich Homer und Peter treffen. Achja das Leben kann so schön sein über den Wolken.

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Im Anschluss einen, zum Zielort passenden schwarzen, Tee.

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Noch haben wir die 34000ft noch nicht verlassen.

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Kleines Bedienpanel zum herausnehmen und Aufladen des Smartphone direkt über USB möglich.

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Noch etwas Zeit zum entspannen.

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Da die Wolkendecke bis kurz vor dem Aufsetzen geschlossen war, gibt es dieses Mal leider keine schönen Sightseeingbilder der Innenstadt.

Willkommen in London.

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Einreise hat zügig funktioniert und keine 20min nach der Landung saß ich schon in einem der, im Bereich des Flughafens kostenlosen, öffentlichen Busse.
Zielpunkt der „Green Man“-Pub in der Nähe der Hatton Cross-Station.

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Dort wartete meine Tante und Onkel bereits, die dank einem guten Zufall auf einer Taufe in London eingeladen waren. So konnten wir uns noch zum Abendessen vor deren Heimreise treffen. Wäre ich am Folgetag geflogen, dann wäre dieses schöne Dinner leider nicht zustande gekommen.

An dem Nachmittag war die Südbahn für die Abflüge eingeteilt und es wurde in Richtung Osten gestartet. Sehr geräuschvolle und eindrucksvolle Überflüge insbesondere der Widebodys konnte so am Pub sowie am Hotel Hilton Garden Inn am Hatton Cross erlebt werden.




Hier ein Eindruck und ein eigenes kurzes Video von den Landungen in der Nähe der Myrtle Avenue von einer späteren Reise im Juni 2017.

http://karsten.flugzeugbilder.org/bilder/Finnair/44.mp4


Guten Morgen London!

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Kopfschmerzen waren zum Glück passe. Hab gut geschlafen. Innerhalb des Hotels selbst hört man nur ein minimales Grollen der Abflüge.

Ohne Frühstück verließ ich nach einer sehr angenehmen Nacht das Hotel und nutzte erneut den kostenlosen Nachverkehr zum Terminal 3.


Flug 3 London-Heathrow – Helsinki

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Sitzplätze waren bereits reserviert, dadurch war kein Online-Checkin notwendig. Entspannt nutzte ich den Business-Checkin und bekam meine, im Vergleich zu anderen Gesellschaften, hübschen Papierbordkarten ausgehändigt.

Zügige Priority Sicherheitskontrolle abseits der normalen Kontrollstellen ließen diesen Vormittag weiterhin entspannt starten.

Als Business-Passagier ist die Cathy Pacific Lounge vorgeschrieben. Als Oneworld-Gold hätte ich aber auch jede andere Lounge im Terminal 3 wählen können. Dennoch wäre auch ohne diese „Vorschrift“ diese Lounge mein Favorit gewesen.

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Kleine Übersicht

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So gönnte ich mir von dem reichhaltigen Frühstücksbuffet erstmal ein „english Breakfast“.
Dazu nette Aussicht auf das Vorfeld.

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Auch für das „Business“ war bestens gesorgt. Goldene Wasserhähne, teures Papier zum Hände abtrocknen und edle Seife sowie Handcreme.

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Zurück am Tisch beim Austrinken des leckeren Schwarztees der Sorte „English Breakfast“ erspähten meine Augen das heutige Highlight.

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Airbus A350-900
Ausgeliefert am 31.12.2015 an Finnair.
Damit zum Zeitpunkt meines Fluges im Mai 2017 keine zwei Jahre alt.

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Abschied von der Lounge und Fußweg knappe 10min zum abgelegensten Gate im Pier 6.
Am Gate waren keine weiteren Bilder möglich, daher hier der erste Eindruck der Business-Class.

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Leselicht, Fernbedienung für das Inflight-Entertainment, Anschluß für Kopfhörer, USB-Port sowie internationale Steckdose zum Aufladen für Laptops und die Bedienung der Sitzverstellung.

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Noch bevor ich mich auf meinen Platz (7A) setzte, fragte ich freundlich nach einem Besuch im Cockpit. Meist nimmt dann die die Kabinenchefin bzw der Kabinenchef das Mäppchen mit meinen Lizenzen mit nach Vorne und wenige Minuten später folgt die freundliche Einladung.
So auch dieses Mal. Ganz bewusst verzichte dann auf Fotos usw um die Besatzung nicht zu irritieren bzw um meinen ganz persönlichen Besuch nicht durch Gedanken an ein „perfektes“ Foto zu trüben.
Um das etwas zu kompensieren habe ich im Folgenden einige Videos mit „eingemischt“.

Mittlerweile (…Sicherheitslage) genieße ich bei Besuchen im Cockpit etwas Smalltalk und eine kleine Übersicht über das Flightdeck, vergleiche die Avionik mit den mir bekannten Mustern Aquila und Cirrus und frage nicht offensiv nach einem Jumpseat-Mitflug.
In diesem Fall kam es ganz anders. Die Besatzung lud mich zum Einflug in den finnischen Luftraum in das Cockpit ein. Ein Abflug in Heathrow war leider, auf Grund der lokalen Sicherheitsbestimmungen, nicht möglich zu erleben. Gar nicht schlimm, denn etwas wollte ich die Kabine und den bequemen Sitz auch noch erleben. Mit den Worten „avoid the beer and see you later collequae” verabschiedeten wir uns erstmal.

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Ziemlich dicker Gurt
Versteckt befindet sich dort ein Airbag.

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Erstes Platznehmen
Die Sicht nach außen ist durch die angewinkelten Sitze doch deutlich eingeschränkt
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Bald wurden die Kopfhörer ausgeteilt

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Na dann wollen wir doch mal das System „exploren“

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Die heutige Strecke

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Pushback und absolut leises Anlassen der Triebwerke.

Taxi zur 09R
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Um ständig nach draußen zu schauen, müsste man sich ganz ordentlich nach vorne Beugen.
Schaue ich doch lieber etwas „Fernsehen“.

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Wie immer in Heathrow staut es sich ca 10-15 Minuten vor dem Abflug.

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Kurz die Filme durchgeschaut. Dieses Mal kam ich gar nicht dazu eine Serie oder ähnliches zu schauen.

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Auf der 09R starte ein AirCanada A319(!).
Ich hielt es für einen besonderen Flug der Regierung oder ähnliches. Bei der nachträglichen Recherche wurde bekannt, dass es einer der wenigen transatlantischen Flüge bzw der kürzeste Flug überhaupt mit Standrumpfflugzeug von London nach St. Johns in Kanada mit durchschnittlich 5,5 Stunden Flugzeit ist.
https://onemileatatime.com/shortest-tra ... ear-round/

Mittlerweile wurde der A319 durch die 737MAX ersetzt.
Eine sehr interessante Übersicht über die längsten Flüge mit A32X/B73X.
https://airlinegeeks.com/2018/08/15/8-h ... tatistics/

Blick nach hinten während wir auf die Abflugposition 09R rollen.

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09R

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Los geht’s

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Ab durch die Wolken

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Sonne!

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Blick nach hinten

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Heißes Tuch zum Erfrischen

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Ausblick mit Gänsehaut

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Schuhe aus und Beine hochgelegt

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So sieht es eher nach großer Reise aus ;-)

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Blick in der Liegeposition

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Kurz vor der niederländischen Küste beginnt der Service

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Im System sind bereits die „Connections-Flights“ hinterlegt. In meine Fall AY917 nach Berlin.

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Leider nach außen keine Sicht auf die deutschen nordfriesischen Inseln.

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Nördlich von Flensburg wird der Himmel wolkenfrei und das „Hotmeal“ bestehend aus Vollkornbrot mit geschmorten Zwiebeln und Dill sowie Köttbullar mit Kartoffelbrei und Gemüse.
Getränke bestehend aus Wasser und Beerensaft (…super süß aus Konzentrat, wer schon mal in Schweden oder generell im Norden war weiß was ich meine).

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Nach dem Essen ein notwendiger Blick in den Waschraum mit Tageslicht.

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Über Schweden ein Blick nach vorne sowie nach hinten.

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Hier nun reißen die Bilder abrupt ab...

Kurz nach diesen Bildern wurde ich erneut ins Cockpit eingeladen. Jumpseat eingenommen, angeschnallt und während ich mein Headset aufsetzten konnte erhielten wir nach dem Frequenzwechseln auf den finnischen Controller unsere erste Sinkfreigabe. Alle weiteren Kurse nach Radar-Vektoren.
Zur unserer linken Hand gab es eine tolle Sightseeing-Tour über Helsinki auf die sich direkt das Eindrehen auf das ILS 22L einreihte.




Anflug 22L





Und hier noch ein sehr schönes Video über die Anflug- bzw Landevorbereitungen im Lufthansa A350




Ich hoffe das entschädigt etwas für die fehlenden Bilder bzw Videos meinerseits.

Und wie es nun im Flightdeck…?
Deutlich geräuschvoller als im Kabinenbereich, aber nicht laut. Nach meinem persönlichen Empfinden ist die Kabine des A350 deutlich leiser als in der Boeing 787.
Die Avionik ist up-to-date, die Checklisten werden direkt über die Avionik abgearbeitet.
Durch meine regelmäßigen ILS-Anflüge in Sichtflugbedingung mit der D-ENYA sind mir alle Verfahren und Funksprüche bekannt.
Queranflug, Eindrehen und stabilisieren auf das ILS.
„Finnair eight-tree-two, you are cleared to land runway two-two-left“.
Leider gibt es hier keine Super-Grinse-Smiley, aber das würde es am besten ausdrücken. :)
Wenn der automatisierte Ausruf „retard retard retard“ erfolgt, wären optisch aus der Cockpitsicht in den Echo-Klasse-Flugzeugen noch einige Sekunden Zeit bis das Hauptfahrwerk die Landebahn berührt. Hier war jedoch kurz darauf bereits ein Rumpeln im hinteren Teil des Flugzeug wahrzunehmen. Sobald das Bugrad den Boden berührt, beginnt es deutlich im Cockpit zu vibrieren.
Anschließend Umkehrschub und zügiges Bremsen und Abrollen nach links über den letzten High-speed-taxi.
Als Parkposition wurde uns ein Außenstellplatz im Bereich der Wartungshangar zugewiesen.
Es folgt das bei mir geliebte und zugleich unbequeme Bus(de-)boarding.

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So schnell endete nun mein Erlebnis mit dem A350.
Wie immer hätte der Flug auch noch gerne deutlich länger dauern können.

Mit Bussen zur internationale Einreise, welche aber durch Automaten und wenig Andrang innerhalb von Sekunden erledigt war.

So führte mich der Weg direkt in die Europa-Lounge von Finnair.


Flug 4 Helsinki – Berlin-Tegel

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Die internationale Lounge bietet sogar eine eigene Sauna. Gerne hätte ich diese getestet, aber meine reine Umsteige-Zeit betrug noch 1:40h, so dass ich mich für die gefühlt überfüllte Europa-Lounge entschied.

Hier einige Eindrücke (durch die vielen anderen Gäste, nicht so viele Übersichtsaufnahmen)

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Auch hier gab es Köttbullar

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Und einen fantastischen Blick auf das Vorfeld

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30min vor Abflug begann das Boarding.
Und das nahezu vollständig automatisiert. Alle Passagiere legten nur ihre Bordkarten, ohne Ausweiskontrolle, auf die Scanner worauf sich die Schranke öffnete. Bodenpersonal stand nur noch für spezielle Aufgaben bereit.

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Willkommen auf dem Platz 2A in der europäischen Business-Class von Finnair.
Durch die bequeme Polsterung bequeme Sitze (sehr gute Economy-Class) in heller Stoffausführung. Sehr angenehm ohne schwitziges Rutschgefühl.

Passagiere in der Business-Class der Lufthansa werden nun das Zweifeln an der angeblichen besten europäischen 5-Star-Airline bekommen.
„Die Lufthansa ist von Skytrax als erste europäische Fluggesellschaft mit fünf Sternen ausgezeichnet worden. Dabei handelt es sich um die höchste Bewertung, die die britische Unternehmensberatung vergibt.“

Um mir einen Vergleich zu erlauben, bin ich im März 2018 in Business mit Lufthansa auf der Strecke Frankfurt – Tallinn im A321 geflogen.


Für die Passagiere liegen ein Kissen sowie eine Decke bereit.
Vergleich Lufthansa --> keine Kissen, keine Decke

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Sitzabstand
Vergleich Lufthansa --> vergleichbar

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Nur so zum Vergleich Iberia Express vom Vortag
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Inflight-Enteranmaint
Vergleich Lufthansa --> kein Monitor bzw keine Kameraansichten

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Essen
Vergleich Lufthansa --> kein Hotmeal, lediglich kalte Garnelen als Mittagessen (muß man mögen, kann mir was leckeres Vorstellen)
Der Lachs war auf den Punkt genau zubereitet und auch das Gemüse perfekt im Garpunkt.

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Getränke
Vergleich Lufthansa --> gab keinen Sekt oder Champagner

Service
Vergleich Lufthansa --> Flugbegleiter hielten sich hauptsächlich in der Eco auf. Wenn doch mal zu erblicken, dann ausschließlich mit privaten Gesprächen in der Küche. Keine Nachfrage nach einem zweiten Getränk oder ähnliches.
Hier wurde sogar noch ein weiteres Getränk gereicht.

Da ich auf der linken Seite saß, boten sich immer wieder spektakuläre Sichten auf die Ostseeküste von Estland, Lettland, Litauen, Russland und Polen.

Anflug auf die 27R mit spektakulären Blick auf das Berliner Stadtgebiet.
Mit dem Bus führte uns die Fahrt in den Ankunftsbereich im Terminal C.

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Kurzer entspannter Fußweg zum Hexagon und ich erlöste den Wagen aus seiner teuren Garage.

2,5h später hatte mich die Löwenstadt zurück.


Nach diesen beiden Langstreckenfliegern wuchs der Wunsch nun auch mal den bequemen Business-Platz über eine deutlich längere Zeit auszuprobieren.

In der Zwischenzeit machte mir nun aber die airberlin-Pleite im Oktober 2017 einen Strich durch die Rechnung.
Die Pläne für die Reise waren bereits angefertigt, jedoch fehlte mir die Zeit die topbonus-Meilen rechtzeitig sinnvoll einzulösen. Von den benötigten 120.00 Meilen hatte ich bereits 109.439 Meilen angespart.
Die Pläne wurden aber nicht vernichtet sondern warteten nur auf die Umsetzung.
Umsetzung ist im November 2018 erfolgt.
Bericht folgt…

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Re: [Bericht] per Airbus durch Europa: Finnair A350-900, Berlin - Madrid - London - Helsinki

Beitrag von BSer » So 23. Dez 2018, 03:27

Toller Bericht, vielen Dank!
Das Kribbeln wenn man in der Schlange steht und es nicht weiter geht, ist echt ein fieses Gefühl :crazy:
Canon EOS 60D + EF 70-300L IS USM + EF-S 15-85 IS USM + Blitz 430EX II
Canon Powershot S3 IS

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Re: [Bericht] per Airbus durch Europa: Finnair A350-900

Beitrag von Swen » So 23. Dez 2018, 10:45

Schöner Bericht und mein Neid hast du! :) Hat aber wirklich Spaß gemacht zu lesen mit vielen Bilder auch wieder viel Arbeit verbunden. Danke dafür!
Bis denn der Swen

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Re: [Bericht] per Airbus durch Europa

Beitrag von Michael2001 » Mo 7. Jan 2019, 16:00

Sehr interessanter Bericht, vielen Dank fürs Hochladen, Karsten!
Wunderbares Routing, wunderbare Flugzeugtypen und sehr detailreich (mit den entsprechenden Groundcharts) , wie man es aus deinen Berichten kennt. Dein Bericht hat mich jetzt ganz heiß gemacht, den A350 zu fliegen. :grin:
Besonders toll ist der direkte Vergleich mit Lufthansa. Gerade das Business Class-Catering auf Europastrecken ist bei LH sehr miserabel.
Auch bei Iberia scheint sich das Business Class-Catering zu verbessern. Eine ungefähr ähnliche Menge auf dem Tablett hat mir TAP auf Toronto - Lissabon in der Business serviert.
Gruß
Michael

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Re: [Bericht] Europatour: Finnair A350-900, Berlin - Madrid - London - Helsinki - Berlin

Beitrag von Karsten » Mi 9. Jan 2019, 20:16

Vielen Dank für das tolle Feedback von allen! :good:

Motiviert sich direkt an den nächsten Bericht zu setzen.

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Re: [Bericht] Europatour: Finnair A350-900, Berlin - Madrid - London - Helsinki - Berlin

Beitrag von Karsten » Fr 18. Jan 2019, 21:22

zwar oben schon verlinkt, aber dennoch hier noch einmal DER Tipp ab der 43. Minute.

...Lautsprecher auf laut....! :-)
Kommentar... :)


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