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Traditionell eröffnen die Spitfires die Flying Legends Airshow am frühen Nachmittag. Am Sonntag aber gaben sich die "Red Arrows", die Kunstflugstaffel der Royal Air Force, die Ehre, gab es doch gleich zwei Jubiläen zu feiern: 100 Jahre Duxford Airfield und 25 Jahre Flying Legends Airshow!

Die Wolkenuntergrenze und die Sicherheitsbestimmungen prägten das Kunstflugprogramm, änderten aber nichts daran, dass das Können des Teams mit ihren BAe Hawks in beeindruckender Weise präsentiert werden konnte. Bühne frei:


Am Ende war die Luft erfüllt vom farbigen Rauch der Smoker ...

Programmgemäß kamen dann die Spitfires. Neun Maschinen waren gleichzeitig in der Luft, in großer Formation, ...

... in kleinen Formationenen ...

... und in schönen Solo-Flypasses.

Zwischenzeitlich machte sich die P-51B Mustang für ihren ersten Auftritt bereit ...

... der jedoch abrupt endete und zum ersten Zwischenfall der diesjährigen Airshow führte: Beim ersten Hochgeschwindigkeitsüberflug löste sich die Malcom-Haube vom Flugzeug und zerbarst am Leitwerk. Sofort kehrte die Mustang zum Platz zurück und setzte sicher auf. Bei genauem Hinsehen sind neben der fehlenden Haube die Beschädigungen am Höhen- und Seitenleitwerk zu erkennen.

Als die Spitfires wieder hereinkamen, nahmen die Naval Fighters Aufstellung.

In der Trainerversion, hier eine Tr. 9, verliert die Spitfire ihre Eleganz durch das aufgesetzte, zweite Cockpit.

Hawker Sea Fury, Chance Vought Corsair und Grumman Bearcat bildeten das Trio der Marinejäger

Die Corsair flog ein schönes Solo-Display, während ...

... die Sea Fury und die Bearcat schönen Formationsflug im Highspeed-Modus zeigten.


Dann machten sich die Curtiss-Jäger auf den Weg.
Die Exportversion der Curtiss P-36: H-75A-1 Hawk in den Farben der französischen Armée de l’air, GC 11/5 Escadrille Lafayette, mit dem Kopf eines Sioux-Indianers auf dem Rumpf.

Curtiss P-40F "Lee's Hope" in typischer Wüstentarnung und mit interessanten Paintings ...

... und eine frühe Curtiss P-40C in Alu und mit Vorkriegsmarkierungen einer Ausbildungseinheit.

Die Mustangs hatten zwei Auftritte während der Show. Im ersten Teil zeigten sie Highspeed-Überflügen und leiteten dann nahtlos ins das Display der Boeing B-17G Flying Fortress über. Traditionell eskortierte einer der amerikanischen Jäger den Bomber bis zu seinem Solo-Display. Im zweiten Teil flogen die "Horsemen" aus den USA dann die Mustangs im engen Formationsflug vor. Allerdings ohne die "Berlin Express", die ja ihre Haube verloren hatte. Ich fasse die Mustangs hier mal zusammen.
Die Aufstellung für den ersten Teil: im Vordergrund die Mustang in den Farben Royal Air Force, in der Mitte "Miss Helen" und im Hintergrund "Miss Velma".

"Miss Velma"

"Miss Helen"

In dieser Formation hätten die "Horsemen" fliegen sollen. Ich hatte sie am Freitag beim abendlichen Training noch erwischt. Hier ist die "Berlin Express" noch mit von der Partie.

Und in dieser Formation sind sie dann tatsächlich geflogen. "Miss Helen" ist für die „Berlin Express“ eingesprungen.

Fly pass der Boeing B-17G Flying Fortress mit ihrem "little friend", der britischen Mustang.

Danach überließ die Mustang der Flying Fortress den Himmel über Duxford und kam zum Platz zurück.

Die "Memphis Belle" bekam ihr Outfit während der Dreharbeiten zu dem Film über die legendäre B-17, die als erster Bomber der 8th Air Force 25 Kampfeinsätze über Europa absolvierte. Dabei handelte es sich allerdings um eine F-Version des Bombers. Der Betrieb dieser einzigen flugfähigen B-17 in Europa wird übrigens komplett aus Spendengeldern finanziert.




Wie bereits im letzten Jahr zeigte die Classic Formation aus der Schweiz wieder ein schönes Flugproramm mit der Douglas DC-3 und den beiden wunderschönen Beech 18.



Für mich persönlich immer wieder ein Highlight: Kunstflug vom Feinsten von Anna Walker mit der Bücker 131 Jungmann (eigentlich CASA 1-131, spanischer Lizenzbau) . Zu dem Flugprogramm wird eine wunderschöne sanfte Musik gespielt, die das Programm zu einer regelrechten Aufführung macht. Ein Ruhepunkt in der eher von leistungsstarken Motoren geprägten Veranstaltung.



Das Kontrastprogramm folgte auf dem Fuße: Die Hispano H.A. 1112 Bouchon, ein spanischer Lizenzbau der deutschen Messerschmidt Bf 109G mit einem ebenfalls in Lizenz gebauten britischen Merlin-Triebwerk, macht sich fertigt.

Doch was ist das? Weißer Rauch aus dem Motorraum?

Keine Gefahr! Der Smoker sorgte für ein wenig "Action". Die Bouchon kehrte wohlbehalten zurück.

Was sich dann auf dem Weg machte, kann man schon als kleine Sensation bezeichnen. Fünf Hakwer Hurricanes machten sich bereit. Fünf von fünfzehn fliegenden Hurricanes weltweit! Zusammen mit den Spitfires Mk I und der Bristol Blenheim flogen sie das "Battle of Britain" Display. Immer ein Höhepunkt der Flying Legends Airshow. Leider konnte die frisch restaurierte originale Messerschmidt Bf 109E aus Biggin Hill nicht teilnehmen, die eigentlich für das Programm angemeldet war.
Die P3700 im Vordergrund zeigt die Markierungen der 303. Staffel der Royal Air Force, in der während des Krieges polnische Exil-Soldaten dienten. Die P3717, hier im Hintergrund, ist 2017 zum ersten Mal in der Luft zu sehen ...

... genauso wie die P2902, beides Hurricanes Mk I aus der Anfangszeit des Krieges.


Das Display zum Gedenken an die Luftschlacht um England im Jahr 1940 war sehr beeindruckend, zumal viele der Maschinen genau zu dieser Zeit im Einsatz waren. Die Formation wurde von vier Hurricanes angeführt, ...

... denen die Bristol Blenheim folgte, eskortiert von drei Spitfires Mk I.

Rasse und Eleganz: Die beiden Spitfire Mk I im Formationsflug sind einfach schön anzusehen.


Während die beiden Spits wieder hereinkamen ...

... zeigten die Hurricanes ihr Programm.
Die Sea Hurricane gehört zur renomierten Shuttleworth Collection in Old Warden.


Leider flogen die Hurricanes "nur" in Vierer-Formation, was aber nicht minder spektakulär aussah.


Während die Hurricanes einer nach dem anderen ...

... zur Landung ansetzten ...

... zogen die dritte Spitfire und die Bristol Blenheim noch ihre Bahnen über den Himmel. Einfach mal zurücklehnen und genießen:







Nach so vielen Eindrücken haben sich alle mal eine Pause verdient bis zu den weiteren Höhepunkten in Part III der Flying Legends 2017…

Hier geht es zu den anderen Teilen des Berichts:
- Meet the Flying Legends 2017 Part I
- Meet the Flying Legends 2017 Part III
Wer noch etwas in der Vergangenheit stöbern möchte:
Flying Legends 2016
Flying Legends 2014
Flying Legends 2013
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