[Bericht] Royal Air Force Museum Hendon (UK) – Teil II: Battle of Britain Hall

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[Bericht] Royal Air Force Museum Hendon (UK) – Teil II: Battle of Britain Hall

Beitrag von Uwe » So 26. Mär 2017, 15:25

Die Battle of Britain Hall ist ein zentraler Ausstellungsschwerpunkt des Museums. Und sicherlich ist dieser Teil der Ausstellung auch aus Sicht der deutschen Geschichte des zweiten Weltkriegs sehr interessant.
Zurzeit wird dieser Teil des Museums umgebaut und ist nicht zu besichtigen. Zum Zeitpunkt meines Besuchs wurde bereits damit begonnen, die Exponate zu zerlegen und für den Transport nach Cosford, bzw. in die Lagerhallen, vorzubereiten. Dadurch ging der Charakter des Ausstellungsraumes zwar ein wenig verloren, aber auf der anderen Seite erlaubte es auch einige Einblicke in das Innenleben einiger historischer Flugzeuge, die sonst so nicht möglich wären.

"Never ... was so much owed by so many to so few"
(Nie zuvor ... hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken)

Mit diesen Worten beschrieb Sir Winston Churchill die Situation Großbritanniens während des Höhepunkts der Luftschlacht um England und drückte damit die Bedeutung aus, die die Luftschlacht um England und die Royal Air Force für die Briten hatte.
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Neben den Spitfires und Hurricanes der britischen Jagdverbände wurde auch die Boulton Paul Defiant in den ersten Kriegswochen als schwerer Jäger eingesetzt. Zwar mit einen Rückenturm stark bewaffnet, war sie aber für den Kurvenkampf mit den deutschen Jägern zu unbeweglich und ein leichtes Ziel. Später kam sie jedoch noch als Nachtjäger gegen die deutschen Bomber zum Einsatz. Hier in der typischen Lackierung dieser Einheiten.
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Sie gehörte auch zu Beginn des Krieges zur Ausrüstung der leichten Bomberverbände der RAF, die Bristol Blenheim.
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Was viele nicht wissen und oft in den Publikationen zur Luftschlacht um England nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass auch italienische Verbände gegen Ende der Luftschlacht an den Kampfhandlungen teilgenommen haben. Allerdings konnten sie mit ihren zu diesem Zeitpunkt bereits veralteten Doppeldeckern vom Typ Fiat CR 42 Falco nichts gegen die modernen Jäger ausrichten.
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Auch die deutsche Junkers Ju 87, besser bekannt als "Stuka", bekam ihre Grenzen während der Luftschlacht aufgezeigt. Zwar konnte sie ihre Ziele mit hoher Präzision bombardieren, war aber ohne Jagdschutz eine leichte Beute der britischen Jäger. Bei dem Exponat im Museum handelt es um eine spätere Version des Stuka, der an der Ostfront erfolgreich als Erdkampfflugzeug zur Panzerbekämpfung eingesetzt wurde.
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Weitere Protagonisten auf deutscher Seite waren (von vorn nach hinten) die Messerschmitt Bf 110, die Junkers Ju 88, die Messerschmitt Bf 109 E und die Heinkel He 111.
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Bei der ausgestellten Messerschmitt Bf 110 handelt es sich nicht um eine Version zur Zeit der Luftschlacht um England, sondern um eine spätere Version, die als Nachtjäger im Einsatz war (1944 - 1945).
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Man erkennt am Bug die Halterungen für die Radar-Antennen des Lichtenstein SN-2-Radar (FuG220b)
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Angetrieben wurde die Messerschmitt Bf 110 G-2 von zwei flüssigkeitsgekühlten Daimler-Benz DB 605 mit 1.475 PS Startleistung
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Die Junkers Ju 88 war zu dieser Zeit sicherlich das modernste taktische Kampfflugzeug. Bei der hier ausgestellten Ju 88 handelt es sich um einen Nachtjäger (Ju 88 R-1), der 1943 in britische Hände fiel, nachdem die deutsche Besatzung sich abgesetzt hat und in Schottland gelandet ist.
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Angetrieben wurde die Ju 88 von zwei luftgekühlten BMW 801 Doppelsternmotoren.
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Zwischen den ganzen Zweimots findet sich der Standardjäger der deutschen Luftwaffe zur Zeit der Luftschlacht um England: Die Messerschmitt Bf 109 E.
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Diese Maschine des JG 51 wurde im November 1940 über Kent beschädigt und vollzog auf dem RAF-Stützpunkt Manston eine Bauchlandung
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Vergleich der rechten Seite des Daimler-Benz DB 601 der Bf 109 ...
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... mit dem Rolls-Royce Merlin der Spitfire
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Und die linke Seite im Vergleich ...
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... mit dem Merlin einer Hurricane
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Neben der Junkers Ju 88 war die Heinkel He 111 der zweite Standardbomber der deutschen Luftwaffe. Dieses Exemplar stammt aus dem Jahr 1944.
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Charakteristisch für die He 111 ist u. a. ihre Vollsichtkanzel, die für eine hervorragende Sicht sorgte.
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Angetrieben wurde die He 111 von zwei flüssigkeitsgekühlten Junkers Jumo 211 D mit 1.200 PS Startleistung
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Damit endet Teil 2 des Rundgangs. Weiter geht es hier mit

Teil III des Rundgangs (Grahame-White Factory - World War I)

oder zurück zu

Teil I des Rundgangs (Milestones of Flight, Bomber Hall, Historic Hangars)
Gruß Uwe :hi:


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