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[Artikel] Dornier Do 128-6 (D-IBUF)

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 21:40
von Heino
Kategorie: Flugzeuge mit Geschichte(n)

Allgemeines

Bei der Dornier Do 128 handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Dornier Do 28 D-2 Skyservant. Das Fahrwerk und die Triebwerksstruktur erhielten Verstärkungen. Es gab zwei Versionen: Die Do 128-2 mit Kolbenmotoren und die Do 128-6 mit Turboprop-Triebwerken. Der Erstflug der Turboprop-Version erfolgte am 4. März 1980 in Oberpfaffenhofen. Im Jahre 1981 erhielt die Dornier Do 128 ihre Musterzulassung vom Luftfahrtbundesamt. Die Produktion lief im Jahre 1986 nach nur etwa 30 produzierten Exemplaren der Do 128-6 aus.

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Die D-IBUF im Einsatz

Die Geschichte der D-IBUF

Die D-IBUF wurde zunächst als Prototyp der D4-Baureihe produziert. Zunächst sollte sie mit Allison-Turbinen ausgerüstet werden. Dieser Plan wurde allerdings verworfen. Als D5 erhielt sie Lycoming LTP 101-600 Triebwerke. Der Erstflug erfolgte unter der Bezeichnung "Turbo-Sky" im Jahre 1978. Dann erfolgte eine Umrüstung auf die Version D6 mit PT6A-110-Triebwerken von Pratt & Whitney. Die Maschine erhielt nun auch ihre endgültige Bezeichnung Dornier Do 128-6.

In den Jahren 1983 bis 1984 nahm die D-IBUF als "Polar I" an einer Expedition des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis teil. Für den Einsatz unter den erschwerten Witterungsbedingungen wurde sie mit Landekufen, einem Wetterradar, einem Enteisungssystem und einer Überlebensausstattung ausgerüstet.

Im Jahre 1987 kam die D-IBUF als Versuchsträger zum Institut für Flugführung (IFF) der TU Braunschweig. Hierfür wurde sie mit einer wissenschaftlichen Versuchsausrüstung für meteorologische Messungen in der unteren Atmosphäre sowie für Flugmechanik und Flugführungsexperimente ausgestattet. Der Hauptbestandteil dieser Ausrüstung ist der markante Nasenmast. Mit ihm werden alle wichtigen meteorologischen Werte wie Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck und der Anströmwinkel des Windes gemessen. Zusätzlich sind noch weitere Windmessstationen an den Flügelspitzen und dem Seitenleitwerk installiert worden.

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Markant: Der Nasenmast

Weitere wissenschaftliche Messsysteme können in der Kabine installiert werden. Dazu zählen ein luftchemisches Analyse-Systeme, Schleppsonden, meteorologische Dropsonden oder ein Fluggravimeter. Mittels GPS und einem Trägheitsnavigationssystem kann die Position und die Lagewinkel des Flugzeuges bestimmt werden.
Die D-IBUF hat eine umfangreiche Avionik und ist für Flüge unter Instrumentenflugbedingungen ausgerüstet.

Heute ist die D-IBUF das letzte flugfähige Exemplar einer Dornier Do 128-6 in Deutschland.

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Seitenansicht

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Frontansicht

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Blick ins Cockpit

Technische Daten
  • Länge: 11,41 m
  • Höhe: 3,90 m
  • Spannweite: 15,50 m
  • Flügelfläche: 29,00 m²
  • Leistung: 2x 450 SHP
  • Höchstgeschwindigkeit: 278 km/h
  • Messgeschwindigkeit: 222 km/h
  • Normale Reichweite: 1825 km
  • Dienstgipfelhöhe: 6096 m
  • Gesamtgewicht: 4350 kg
Quellen und Weblinks

https://www.tu-braunschweig.de/iff/fors ... gsflugzeug
http://www.awi.de/de/infrastruktur/flug ... flugzeuge/
http://de.wikipedia.org/wiki/Dornier_Do_128
http://forum.luftfahrtclubbraunschweig. ... t3453.html