[Bericht] AMS-LGW-AMS British Airways 734; Garuda 777-300ER

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[Bericht] AMS-LGW-AMS British Airways 734; Garuda 777-300ER

Beitrag von Karsten » Do 23. Okt 2014, 08:15

Im August wurde im airliners.de-Forum verkündet, dass Garuda Indonesia ab September die Route Jakarta-Amsterdam um den Weiterflug nach London-Gatwick erweitert. Geplantes Flugzeugmuster ist die Boeing 777-300ER. Schon beim Lesen der
Flugplan-Ankündigung ist die Reise in Gedanken bereits gebucht. Eine exotische Airline und dazu die Boeing 777 die mir persönlich noch in meiner Flugstatistik fehlt. Der Wochenend-Return für ca 100€ buchbar. Jedoch wollte ich nicht
Übernachten. Zwar fliegt Garuda täglich AMS-LGW-AMS, jedoch reicht die Umsteigezeit nicht aus, da Online-CheckIn nicht vorgesehen ist. Das Risiko einzugehen noch pünktlich am Schalter, der eine Stunde vor Abflug schließt, zu erscheinen
war wegen Einreise aus Non-Shengen deutlich zu groß. Und in Nachhinein erwieß sich die Entscheidung als richtig.
So stand nun die Wahl der richtigen Reihenfolge und Airlines aus.
Die Wahl für den Hinflug fiel auf British Airways 737-400. Ein paar wenige Euro teurer als Easyjet A319, dafür fehlt die 734 aber noch in meiner Statistik. Ausserdem steht die Ausmusterung bei BA kurz bevor.

Die Grundplanung steht. Lediglich Mitreisenden waren nicht so schnell und zahlreich zu begeistern. Denn der Plan sah wie folgt aus:
PKW Abfahrt in Braunschweig 04:00 --> ca 4 Stunden Fahrt bis Amsterdam. 10:25 - 10:30 Flug mit British Airways. Kurzer Mittagsnack und Rückflug 13:10 - 15:45. Rückkehr in Braunschweig gegen 21:00.


Am Samstagmorgen fanden sich dennoch 3 unerschrockende Reisende mitten in der Nacht am Parkplatz des Flughafen Braunschweig ein.

Nach einer pünktlichen etwa vierstündigen, inklusive einer Pause, teilweise äußert nebeligen, Fahrt erreichten wir im späten Morgengrauen den viergrößten Flughafen Europas. Ein Parkplatz in einem der Parkhäuser war schnell gefunden. Bei
einer angesetzen Parkgebühr von 30€ für 24 Stunden Standzeit überrascht die große Auswahl an Stellflächen nicht weiter.

Bei British Airways war ein Online CheckIn bereits möglich, so dass ich schon am Vorabend die Bordkarten ausgedrucken konnte. Daher war genug Zeit die kostenlose Besucherterrasse zu betreten und einen Kaffe zu trinken. Ausserdem folgte
der Preflight-Check der Fokker 100 sowie eine kostenlose Kabinenbesichtigung. Vernünftige, datenbankfähige, Fotos waren leider wegen dem Gegenlicht nicht möglich.
Zeitig entschlossen wir uns daher den Weg zum Abfluggate anzutreten.

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British Airways wird im Pier D abgefertigt:
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Dort wird bei den meisten Fluggastbrücken die Sicherheitskontrolle erst direkt vor dem Einsteigen, also dezentral durchgeführt. So kamen wir nach der Bordkartenkontrollen recht schnell voran. Unser Abflugbereich war aber gesondert
abgetrennt und wurde zentral kontrolliert. Einige andere Passagieren nutzen einfach die Fastlane ohne weitere Prüfung der Statusberechtigung. Nach 20 Minuten durften wir den Bereich ohne gesondertes Abtasten passieren und genossen die
frühe Morgensonne mit Blick auf die Kaagbaan (Startbahn 06/24).
Zu unserer angegeben Boarding-Time blockierte jedoch noch ein AerLingus-Airbus das Gate, denn ein Gast hat sich, trotz mehrfachen freundlichen Aufrufens durch die Bodencrew, dazu entschlossen doch nicht mit nach Dublin zu fliegen. Leider
musste das gesamte Gepäck im Frachtraum nach dem einen übrigen Koffer durchgeschaut werden.

Nun durfte endlich die Boeing 737-400 an das Gate andocken.
Erstflug am 15.10.1992, Auslieferung an British Airways am 26.10.1992

Und damit sogar älter als einer meiner Mitreisenden :-)

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Das Einsteigen verlief, typisch brtitisch, äußert geordnet in einer aufgeräumten Schlange.
Auf einem Luftfahrt-Vortrag hat ein Fachmann ziemlich eindeutig berichtet, wie man sehr schnell ein altes Flugzeug beim Einsteigen beziffern kann --> modriger Geruch. Dieser Satz schoss mir in die Erinnerung. In der Tat war ein leicht muffiger
Geruch warzunehmen. Nicht unangenehm oder ähnliches, jedoch wahrnehmbar. Es soll ua an den mit Feuchtigkeit vollgesaugten Dämm-Matten zwischen Außenhaut und Kabinenverkleidung liegen.
Aber dieses "Erlebnis", mit einem kurz vor der Ausmusterung stehenden Flugzeugr zufliegen, war nun mal auch der Grund um nicht Easyjet zu wählen.

Ein paar Eindrücke der Kabine.

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Langer Taxi zur Startbahn 18C mit entsprechendem Verkehr bereits am Boden.

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Kurz nach dem Abheben durchbrachen wir über der Nordsee in ca 4000ft Höhe die geschlossene Wolkendecke und genossen die wie im Fluge vergehende Zeit bei einem kleinen Vormittags-Snack.

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Etwa 30min nach dem Abflug begann der Sinkflug und bald konnten wir die typisch südenglische Landschaft geniessen.

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Während des Eindrehens in den Endanflug erblickten wir den Flugplatz Dunsfold. Auf diesem Gelände wird die berühmt-renomierte Auto-TV-Sendung "Top-Gear" aufgezeichnet.

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Ausserdem steht dort eine Boeing 747-200, die durch verschiedene Film- und TV-Produktionen bekannt geworden ist. Das vorherige Kennzeichen war G-BDXJ (ex British Airways, European Aiviation, Air Atlanta) und trägt nun N88892.

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Die besonderen Triebwerke wurden für den Film "James Bond Casino Royal" angebaut.

Der letzte Flug fand am 25.05.2005 von Gatwick nach Dunsfold statt. Ich selbst habe dieses Flugzeug zu (Leb-)Flugzeiten leider nicht mehr, z.B. in 2003 in Bournemouth, fotografieren können.

Volkswagen warb einst für die Stärke eines Fahrzeug und auch in in dem Musiktitel fand sie Aufmerksamkeit.

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Nun weiter im Programm, äh, Flug.

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Wenige Minuten später endete dieser kurze Flug in Gatwick.

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Relativ pünktlich dockten wir am Satelliten des Terminal-North an. Als einer der letzten aussteigenden Passagiere, nutze ich die Chance noch einmal die Kabine zu fotografieren. Die Crew freute sich über mein Interesse an Ihrem Arbeitsplatz
und stellte mir die Frage warum ich denn diese, doch mitlwerweile etwas abgenutzte, Kabine fotografiere. Die Begründung mit meinem Hobby wurde positiv aufgenommen. :-)

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Über die von weitem sichtbare Hochbrücke erfolgt der Übergang in den Terminal-Nord. Ähnlich wie in der Londoner Underground werden auch hier riesige Rolltreppen genutzt.
Von oben hat man einen schönen Ausblick und sogar ein wenig Spottern durch die schmutzigen Scheiben ist möglich.

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Nach der Einreise suchten wir sofort den Schalter von Garuda Indonesia auf und erhielten nach der jeweils zweimaligen Nachfrage, ob wir den wirklich kein Gepäck haben und wirklich jeder einen einzelnen Platz am Fenster haben möchte,
unsere Bordkarten. Ungefähr 9 Stunden vorher habe ich von zu Hause aus versucht die Bordkarten per Online-CheckIn auszudrucken. Das war wie ich schon geschrieben habe, nicht möglich. Jedoch konnte ich unsere Wunschplätze bereits in der
Buchung speichern. Gegen 11:30 hielten wir die gewünschten Bordkarten in unseren Händen. Der offiziele Schalterschluß ist mit 12:00 Uhr angegeben. Somit hätten wir auf dem Hinflug mit Garuda Indonesia nicht mehr genug Zeit gehabt um
rechtzeitig den CheckIn zu erledigen.

Nach dem Schnappen von etwas frischer englischer Luft ausserhalb des Terminals, drängte ich bald zum Aufbruch in den Sicherheitsbereich. Dank einer direkt vor uns öffnender Schlange für die Kontrolle, passierten wir unterhalb von 5
Minuten und somit viel schneller als erwartet diesen Bereich. Ein ruhiger Restaurantplatz zum Lunch war wegen dem großen Andrang nicht zu finden, so versorgten wir uns in einem Snack-Imbiss mit original englischen warm/kalten Baguettes.

Rechtzeitig fanden wir uns am Ausgang mit der bereits wartenen Boeing 777-300ER ein.

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Erstflug 30.04.2014, Übernahme am durch Garudia am 21.05.2014

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Nach und nach teilten sich mit uns 170 Passagiere den engen Warteraum. Die Einsteigezeit rückte näher und näher. Die Bodencrew wurde nervöser. 5 Minuten nach dem geplanten Boarding erfolgte die Durchsage, dass sich der Abflug verzögern würde. Nach weiteren 20 Minuten wurde der Flug um 60 Minuten nach hinten verschoben. Da in keinsterweise genug Sitzplätze für alle Wartenden vorhanden waren, entschlossen sich viele den Bereich wieder zu verlassen. Während des Beratschlagen unter
uns drei Reisenden, erfolgte ca 10 Minuten später die Durchsage, das der Flug nun zum zügigen Einsteigen bereit stehe. Als Grund für die Verspätung wurden "security reasons" genannt. Letztendlich haben wir nicht erfahren, woran es hackte.
Als einer der ersten an der Tür wurden wir freundlich mit einem Lächeln und asiatischer Verbeugung begrüßt.

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Durch die Business-Class führte der Weg in die hintere Economy-Section. Achja, geruchstechnisch in diesem Fall: Neuflugzeug-Geruch!

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Sitzplatz eingenommen und noch schnell ein Blick nach Links zur Verbindungsbrücke.

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Im Flieger herrschte angenehmne Ruhe, denn es passierte nichts.... Ich mutmaße, die Passagiere, die sich entschlossen haben, den Ausgangsbereich zu verlassen mussten nun alle wieder zurück laufen. Denn schließlich wollte man kein Gepäck
mehr ausladen.
Spontan ruhte ich ein wenig meine Augen aus. Das merkte ich jedoch erst, als ich durch äußerst tiefes und sonores Brummen/Vibrieren aus dem Schlafe schreckte. Aha, es werden nacheinander die Triebwerke angelassen...
Nachdem beide Antriebe eine stabile Drehzahl erreicht haben, waren diese fast nicht mehr wahrnehmbar.

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Taxi und Take-Off

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Genau 17 Minuten nach dem Abheben wurde das Hot-Meal gereicht. Das muss man sich mal vorstellen, auf diesem 40 Minuten-Hopser. Und dabei jeweils immer noch nach außen hin völlig entspannte und lächelnde Flugbegleiterinnen.

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Niederländische Ärmelkanal-Küste wenigen Minuten vor der Landung.

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Das Aufsetzen erfolgte auf der Polderbaan, also der entsprechend am weitesten entfernten vom Terminal.

Economy Class "von vorne".

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Insgesamt ein sehr angenehmes Flugzeug mit sehr großem Geräuschkomfort. Durchaus tauglich für die Langstrecke ;-) .

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Durch die über eine Stunde Verspätung entschlossen wir uns für eine direkte Heimfahrt und ließen das Spottern an der z.B. Polderbaan ausfallen.

Nach knapp erneut vierstündiger PKW-Fahrt erreichten wir in der Dämmerung wieder Braunschweig.
In der folgenden Nacht gab es erneut einen selten festen Schlaf, der nur noch nach solch Touren erlebt werden kann.

Für die Nachflieger:
Bei Flüge sind meist auch recht kurzfristig für jeweils ca 50€ buchbar. Falls Interesse bzw Bedarf, ich würde die Tour noch einmal machen...! :-)

Aussichten: keine. :-( bzw nun endlich wieder Bilder von allen Touren bearbeiten und bei Jetphotos hochladen.
Ansonsten, an Ideen mangelt es nicht. Jedoch an der Meilenverfügbarkeit bzw schlicht dem Preis bzw der Anreise.

British Airways: FRA-LON-FRA Boeing 767
Sun Air of Scandinavia: DUS-BLL-DUS Jetstream 31
Sun Air of Scandinavia: HAM-LCY-HAM Dornier Do328Prop/Jet
Singapore Airlines: MUC-MAN-MUC Boeing 777
Ethiopian Airlines: VIE-ARN-VIE Boeing 767
Korean Air: VIE-ZRH-VIE Airbus A330

Achja, hier eine Tabelle aus 2013, von der man sich Appetit auf leckerbissen innerhalb Europas machen kann:
http://www.vielfliegertreff.de/airlines ... pas-5.html


So, nun denn. Falls Interesse besteht, kann ich gerne auch noch eine große Zusammenfassung von dem St.Maarten-Trip in 2013 zusammenschreiben. Mit Hotel, Ausflüge usw.

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Re: AMS-LGW-AMS British Airways 734; Garuda 777-300ER

Beitrag von Uwe » Do 23. Okt 2014, 08:57

Danke für das Mitreisen dürfen. Du hast die Reise ja wieder sehr unterhaltsam geschildert und mit sehr schönen Bildern hinterlegt. Ich bin immer wieder begeistert von deinen Berichten, Karsten :good:

Neben dem Innenleben erkennt bei der B-734 auch Außen an den Tragflächen ihr Alter. Da sind schon einige Spuren zu erkennen ...

... und wenn Du St. Maarten ansprichst: Ich würde gerne mehr erfahren / sehen :)
Gruß Uwe :hi:


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Re: AMS-LGW-AMS British Airways 734; Garuda 777-300ER

Beitrag von btorsten » Do 23. Okt 2014, 13:21

Wow. Ein sehr schöne Bericht. Danke Karsten. Die Begeisterung war wie immer da.

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Re: AMS-LGW-AMS British Airways 734; Garuda 777-300ER

Beitrag von Swen » Fr 24. Okt 2014, 15:50

:good:
Bis denn der Swen

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