Towerlotsen Streik

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von BSer » Do 2. Okt 2008, 09:22

Ich dachte der "Heuwender" (ATR-72) würde wenigstens erst Freitag Früh bzw. Vormittag kommen. Was wollen denn die WOBer mitten in der Nacht schon zu Hause? Konnten die sich das Hotel nicht leisten?
Ansonsten ist der BWE wie ausgestorben, traurig traurig. Dass ausgerechnet der BWE den Pilotabschluss machen musste (der ja im gewissen Sinne eine Sonderrolle unter den Regionalflughäfen hat, da er Forschungsflughafen ist). Hoffen wir mal, dass es kein Pilot"abschuss" wird.

Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass der gestrige ScotAirways Flug CB562 von HAJ nach Birmingham auch hätte vom BWE gehen sollen. Er fand ungefähr zu selben Zeit wie der EZE-Flug statt, hatte dasselbe Ziel und CB war vor ein paar Tagen schonmal am BWE.
Macht mittlerweile 3 Sonderflüge (DTK, EZE, CB), die gestern ex HAJ und nicht ex BWE gegangen sind. Dazu noch die PWF und CSA-Flüge. Der BWE muss bei den Landegebühren echt grad Verzicht üben, obwohl es nichtmal nötig wäre!
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Do 2. Okt 2008, 13:45

"GURKENSCHÄLER" (ATR-72)
:P

Die genialste Regio-Turbo-Prop in ihrer Klasse. Hat man wenigstens kein Gear-Schaden nach der Landung... Bin schon gespannt auf die 600er Serie. Die wird eine sehr große alternative zu Do 328. Zwar ist sie indirekt konkurrenzlos, aber es stehen ja immer noch ein paar rum. Für Hubflüge ist Turbo-Prop eh viel ökonomischer als die lauten Regiojets. Wenn die ATR 42-500 raus geht, ist sie eigentlich sehr angenehm zu ertragen.

So nun wieder Ontopic:

Wären ja tolle Movements geworden. Schade. Aber Andreas, was du schon angesprochen hast, dass habe ich auch gedacht... :friends:
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von btorsten » Do 2. Okt 2008, 13:55

Die Flüge finden Heute auch leider wieder ab HAJ statt. CSA aber ab BWE laut Flightstats.
EZE1441 Birmingham 1800 A
PWF214 Ingolstadt 1830 A
PWF063 Ingolstadt 1840 A
Hoffentlich bleib PWF nach dem Lotsenstreik nicht in HAJ!!

Bis dann, Torsten

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von ich » Do 2. Okt 2008, 21:27

gerade noch mal nachgefragt, der vfl soll jetzt doch schon 2330h kommen.

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Do 2. Okt 2008, 21:42

Danke für die Info. Nur da ist mit Fotografieren nichts drin, weil da die Terrasse zu hat.
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Wilga35 » Fr 3. Okt 2008, 13:16

moin,

habe ich gerade auf der homepage der gdf entdeckt...unter anderem geht es da auch um den flug des vfl nach bukarest!

http://www.gdf.de/front_content.php?cli ... =353&m=&s=

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Fr 3. Okt 2008, 13:35

Naja im Nachhinein kann man viel schreiben, mal auf den letzten Absatz bezogen. Der Text steht jetzt so dar getreu nach dem Motto, wir wollen dem Flughafen ja nichts böses. Ist auch ein wenig lächerlich. Aber es wurde immer noch nicht genau drauf eingegangen was nun wirklich gefordert wird. Es wurde jetzt ein Rahmen geschaffen, aber keine Daten reingepackt...

Also Diskussion immer noch zwecklos. Immer noch keine genauen Daten.

Die Zeitung schrieb 35%. Dem steht noch nichts dagegen.
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Wilga35 » Fr 3. Okt 2008, 13:58

ich glaube konkrete zahlen wird man sicher nicht erfahren...ob nun 15 %, 25 %, 35 %, 45% oder 105 % mehr - egal, wenn man der gdf glaubt, soll es ja für den job auf einem regionalflughafen angemessen sein...an die gehälter der lotsen der dfs auf den "großen" plätzen (dazu gehören unter anderem auch erfurt, saarbrücken oder dresden mit deutlich weniger bewegungen wie hahn, dortmund, paderborn oder braunschweig ) werden "regionale" wohl nie auch nur annähernd rankommen...

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von BSer » Fr 3. Okt 2008, 16:34

Also ich finde es, auf Deutsch gesagt, saumäßig bescheuert, dass die GdF sich jetzt sogar noch in die Hände klatscht, weil der VfL WOB vom HAJ geflogen ist. Das zeigt nur, dass die Airlines kurzen Prozess machen und einfach den BWE nicht mehr ansteuern - fertig! PWF und CSA scheinen sich auch für das ganze Hick-Hack mit "wir streiken Vormittags und Nachmittag, mal gar nicht oder gleich den ganzen Tag" nicht mehr zu interessieren und fliegen pauschal zum HAJ.
Diese geschäftsschädigende Mentalität von Gewerkschaften ko**t mich generell an. Egal ob verdi, IG Metall, GdL, GdF oder sonst wem. Auf Kosten Einzelner werden Flächentarifverträge durchgeboxt oder Pilotabschlüsse über's Knie gebrochen. Der volkswirtschaftliche Schaden wird dann den bösen bösen Unternehmen in die Schuhe geschoben, die nicht 30% mehr zahlen wollen. Es geht aber nicht ums Wollen, sondern ums Können! Wo soll denn das Geld herkommen, das da in großen "wir klopfen uns gegenseitig auf die Schulter weil wir ja die Gewerkschaft sind"-Veranstaltungen theadralisch gefordert wird? Man sollte da mal die Kirche im Dorf lassen. Hinterher ist das Gejammer groß, wenn Unternehmen ins Ausland abwandern, Geschäftsbereiche ausgegliedert werden oder Mitarbeiter entlassen werden mussten, weil der Kostendruck zu groß ist.

Mal zum Vergleich: Studenten müssen sich ihr Studium selber finanzieren, 720€ Studiengebühren pro Semester abdrücken, Versicherungen bezahlen, Miete, GEZ usw. Nebenbei wollen Prüfungen bestanden, Labore bewältigt und Vorträge gehalten werden. Da bleibt nicht mal Zeit für einen Nebenjob. Studenten sind wirtschaftlich schlechter gestellt als Hartz 4 Empfänger, ich kann da viele Details nennen! Was sollen da Studenten sagen, die spätere "Wissenselite" Deutschlands, die ihr BAFöG sogar zurückzahlen müssen, wenn sie dieses Rumgekasper mit Streiks sehen? Sollen Studenten jetzt etwa auch streiken, weil's uns so schlecht geht? Nein, im Gegenteil! Wir klotzen dann extra doll ran, damit wir das Studium möglichst schnell durchziehen!
Nun ist der Vergleich zwischen gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern und Studenten etwas weit hergeholt, aber ich finde mit Forderungen nach 35% mehr Lohn, Kuren usw. macht sich jeder nur lächerlich. Ich habe weitaus weniger im Monat als ein Towerlotse und komme trotzdem über die Runden, fahre ein Auto und habe eine schöne Wohnung. Da sollte jeder Towerlotse mal drüber nachdenken, wie angemessen seine Forderungen wirklich sind. Mein späterer Beruf ist mindestens genauso verantwortungsvoll wie der eines Lotsen, sowohl in Hinsicht auf Menschenleben als auch finanziell für das Unternehmen!
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Fr 3. Okt 2008, 16:39

volkswirtschaftliche Schaden
Nicht nur der Flughafen leidet, sondern auch alles drum Rum. Bei meiner Schwester im Hotel sind öfters mal Piloten. Komischerweise ist in letzter Zeit sehr wenig los was das angeht...
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von ich » Fr 3. Okt 2008, 19:17

BSer hat geschrieben:Also ich finde es, auf Deutsch gesagt, saumäßig bescheuert, dass die GdF sich jetzt sogar noch in die Hände klatscht, weil der VfL WOB vom HAJ geflogen ist. Das zeigt nur, dass die Airlines kurzen Prozess machen und einfach den BWE nicht mehr ansteuern - fertig!
nöö, das zeigt, das der flughafen nicht durchblickt.
zumindest ich kann in dem gdf- link keinerlei häme erkennen, für mich sieht das ehr wie ein angebot an die airlines aus.
BSer hat geschrieben:Diese geschäftsschädigende Mentalität von Gewerkschaften ko**t mich generell an. Egal ob verdi, IG Metall, GdL, GdF oder sonst wem. Auf Kosten Einzelner werden Flächentarifverträge durchgeboxt oder Pilotabschlüsse über's Knie gebrochen.
klar, daß du darüber so denkst. angehende "eliten" haben auch keine gewerkschaft nötig.
aber arme schlucker wie z.b. ich schon. will jetzt keine grundsatzdiskussion über gewerkschaften anzetteln, aber die zeiten der ausbeutung sind vor allem dank der gewerkschaften vorbei.
BSer hat geschrieben: Es geht aber nicht ums Wollen, sondern ums Können!
woher hast du die information?
BSer hat geschrieben:Wo soll denn das Geld herkommen, das da in großen "wir klopfen uns gegenseitig auf die Schulter weil wir ja die Gewerkschaft sind"-Veranstaltungen theadralisch gefordert wird?
na, z.b. von den vorständen, die sich die taschen immer mehr dafür vollstopfen, daß sie ihre leute drücken und aussaugen :P :P :P
BSer hat geschrieben:Mal zum Vergleich: Studenten müssen sich ihr Studium selber finanzieren, .............
mir kommen gleich die tränen :grin:

du vergleichst studenten mit gestandenen, teilweise über 50j alten fluglotsen?
warum nicht mit vorständen bei vw oder anderen großunternehmen?
oder arbeitslosen schulabgängern? oder..........? einfach unsinn!

BSer hat geschrieben: aber ich finde mit Forderungen nach 35% mehr Lohn, Kuren usw. macht sich jeder nur lächerlich.
da fehlt jetzt aber die begründung, wärend meines studiums mußte ich eine aufgestellte these auch untermauern :ROFL:
was hältst du denn vom umkehrschluß, der flughafen hat sehr lange von seinen billiglotsen profitiert und diese ausgenutzt.
offensichtlich bekommen sie ja deutlich weniger als andere lotsen und wollen lediglich eine angleichung!

warum kommt denn kein lotse nach bs ???

sicher spekuliere auch ich nur, interessant wird es, wenn rivelo die ihm angeblichen bekannten einkommen der lotsen ausspuckt.
aber der ziehrt sich ja :roll:
BSer hat geschrieben: Ich habe weitaus weniger im Monat als ein Towerlotse und komme trotzdem über die Runden, fahre ein Auto und habe eine schöne Wohnung. Da sollte jeder Towerlotse mal drüber nachdenken, wie angemessen seine Forderungen wirklich sind.
meinst du ernsthaft, das ist ein irgendwie relevanter maßstab?
ich frag mich wirklich, woher deine wilden spekulationen kommen.
zunächstmal unterstelle ich einfach, daß keiner von uns das aktuelle einkommen der lotsen kennt.
und das der lotsen von anderen plätzen erst recht nicht :crazy:
und was da gerecht ist, kann glaub ich auch keiner beurteilen, meiner meinung nach noch nicht mal, wenn zahlen auf dem tisch liegen.

daher sollte man sowohl mit gewerkschaftshetze als auch mit voreiligen schuldzuweisungen vorsichtig sein, vor allem, wenn man noch nicht mal grundlagenwissen hat !

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von BSer » Fr 3. Okt 2008, 20:29

Glaub mir, ich kenne persönlich das Metier der Gewerkschaften sehr gut. Es wird mir jedes Jahr bei einer neuen verdi Tarifrunde vorgeführt. Ich habe sehr wohl Grundlagenwissen, da kannst du sicher sein. Mein Wissen habe ich auch nicht aus dem Fernsehen, mehr will ich dazu nicht öffentlich schreiben. Mein Beispiel eines studentischen Einkommens soll zeigen, dass man auch mit wenig Geld gut auskommt und das die Forderung nach 35% mehr Gehalt geradezu an Raffgier grenzt. Nichts gegen ein schönes Gehalt und ca. 4% mehr Lohn plus Einmalzahlung pro Tarifrunde, aber 35% sind lächerlich (und das ist die einzige Zahl die ich kenne, ohne Gegenargument ziehe ich mich daran hoch). Ich will auch nicht sagen, dass alle mit einem studentischen Einkommen zufrieden sein sollen, nur sollte man mal die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten, aus der ich das betrachte.

Ein Unternehmen sollte pro Fiskaljahr mindestens 3% Gewinn machen, wenn es gesund haushaltet. Ich kenne zwar die Zahlen des BWE nicht, man muss aber kein Prophet sein was passiert, wenn rein hypothetisch die Fluglotsen 35% mehr bekommen (Gewerkschaft sei Dank), das Unternehmen aber diese erhöhten Personalausgaben nicht decken kann. Du kannst mir nicht erzählen, dass der BWE soviel Umsatz macht, dass die Forderungen der GdF gerechtfertigt sind. Sollte dem doch so sein, dann werden die Lotsen wirklich ausgebeutet. Diese ganze Geheimniskrämerei um das Einkommen der Lotsen verleitet mich geradezu zu der Annahme, dass es denen gar nicht so schlecht gehen kann. "Angeglichene" Gehälter an andere Lotsen finde ich mutig. An welche Lotsen meinst du? Die von FRA :ROFL: ?

Lotsen sollten froh sein, dass sie einen schönen Job haben, sonst würden sie ihn ja nicht machen. Sie sollten froh sein, dass sie im warmen und trockenen Glasturm ihre Arbeit machen, ein Gehalt bekommen. Andere würden gerne mit ihnen tauschen. Es ist okay dass sie für ihren verantwortungsvollen Job entsprechend entlohnt werden wollen, wer will das nicht. Es ist auch okay nach mehr Gehalt zu fragen, nur sollten sie bedenken was überhaupt realistisch von Seiten des Arbeitgebers ist. Die abstrusen Forderungen, geschäftsschädigendes Verhalten, Streik, Sturheit und Überheblichkeit lassen für mich die ganze Sache nur zu einer weiteren Gewerkschafts-Farce werden.
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Fr 3. Okt 2008, 20:36

Mal abgesehen davon. Es ist doch normal, dass sich die Großen immer Mehr bereichern und die kleinen immer mehr leiden müssen. Bei 4% und eine Einmalzahlung muss ich immer lachen. Kommt den bei einem kleinverdiener die 4% noch an? Ehe man sich versieht sind die Ruckzuck weg... Aufgefressen von den durch drehenden Markt. Das wir eine Bananen Republik sind, ist doch eigentlich jeden klar.
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von ich » Fr 3. Okt 2008, 23:24

moin,

zunächst mal, ich wollte natürlich dein grundlagenwissen allgemein nicht angreifen, ich meinte das nur auf diesen konkreten fall bezogen! und meiner meinung nach trifft das auf uns alle mehr oder weniger zu.

ansonsten:

zu den gewerkschaften: ich gebe dir in einigen punkten durchaus recht! dieses alljährlich wiederkehrende, ritualisierte aufeinander einschlagen der tarifparteien ist nicht nur antiquiert, sondern oft schon schwachsinnig!
nun macht aber die gdf genau das im unterschied zu den arbeitgebern nicht, und du bist trotzdem nicht zufrieden.
meiner meinung nach verhärtet das doch nur die fronten, einen streit in der öffentlich auszutragen, vorteile sehe ich da auch nicht.

gesamtwirtschaftlich betrachtet ist eine starke gewerkschaft in unserer gesellschaft aber unverzichtbar!!!

als beleg dazu einige sehr gut florierende betriebe, mehr oder weniger in privatbesitz:

nehmen wir mal vw, porsche, aldi und lidl.

bei den zwei erstgenannten gibt es sehr starke gewerkschaften, und trotzdem florieren sie.
und auch wenn sich die besitzer die taschen vollstopfen, die arbeitnehmer profitieren auch enorm.

im vergleich dazu die beiden letztgenannten, hier werden aufgrund erzwungener gewerkschaftsabstinenz zwar auch enorme gewinne erziehlt, aber die belegschaft wird bespitzelt, verheitzt und schlecht bezahlt.

so schlecht kann gewerkschaftliches wirken also nicht sein :P

zu deiner gewinnrechnung: du studierst offensichtlich weder bwl noch vwl oder ähnliches.
der flughafen ist nicht als wirtschaftsbetrieb mit gewinnausschüttung, sondern als infrastruktur zu sehen.
und straßen z.b. verdienen auch nur mittelbar geld. ohne flughafen gäbe es einige 1000 steuerzahlende arbeitsplätze weniger in bs und umgebung, auch die dazugehörigen firmen und behörden wären weg. insgesamt also sicher ein echter gewinnbringer für die gesellschafter!

zum einkommensvergleich: da ist ganz sicher nicht ffm gemeint, ich glaube nicht, daß die da oben solche traumtänzer sind.
auch das gehalt von plätzen wie erfurt, saarbrücken oder dresden dürfte traumtänzerei sein, auch wenn die deutlich weniger zu tun haben.

sogar hahn, die auch weniger zu tun haben, wird wohl besser bezahlt werden.

und zusätzlich kommt dann noch die zum teil recht heftige arbeitsbelastung durch forschungsbetrieb, fallschirmsprung und segelflug, an obigen plätzen alles unbekannt und in keiner statistik ausgewiesen.

aber jetzt zu dem letzten punkte, der zumindest erstaunt mich doch echt!
da hätte ich dir doch deutlich mehr zugetraut:
BSer hat geschrieben:Lotsen sollten froh sein, dass sie einen schönen Job haben, sonst würden sie ihn ja nicht machen. Sie sollten froh sein, dass sie im warmen und trockenen Glasturm ihre Arbeit machen, ein Gehalt bekommen.
ich möchte dir mit einem beispiel antworten:
bei mir hilft ein rentner beim unterhalt meines gartens. dieser hat mir schon öfter erzählt, wie dankbar er ist, das er noch was zu tun hat, die bewegung tue ihm sehr gut. natürlich bekommt er es trotzdem bezahlt.
deiner logik folgend, sollte er es in zukunft umsonst tun, möglichst bei schönem wetter noch etwas geld für mich mitbringen.

immerhin sorge ich für frische luft, bewegung und im endeffekt die gesundheit dieses mannes :grin:

und ich wünsche dir nach beendigung deines studiums ganz sicher einen traumjob.
allerdings, wenn man deiner logik folgt, leider gibt es immer weniger geld, je besser er ist :Yahoo!:
und du gehst ja hoffentlich auch dahin, wo es das schlechteste gehalt bei schlechtester sozialer absicherung gibt :Yahoo!:

mein gott, ist das jetzt ein langes posting geworden, eigentlich überhaupt nicht meine art :roll:

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von BSer » Sa 4. Okt 2008, 10:44

Es beruhigt micht, dass du das Tun der Gewerkschaften kritisch hinterfragst. Letztenendes hat jeder Streik und jeder damit verbundene neue Tarifabschluss Jobs gekostet. Die Gewerkschaft kann sich zwar damit brüsten, x% mehr Gehalt durchgedrückt zu haben, toll! Dann klopfen sich die Gewerkschaftsbosse auf die Schulter und vergessen doch glatt, dass für diese x% mehr y Arbeitnehmern betriebsbedingt gekündigt werden mussten. Das ist das, was mich wirklich aufregt. Ich kenne ein Unternehmen, das hatte vor 10 Jahren mal 300 Angestellte, welche praktische Tätigkeiten im 3-Schicht-System ausübten. Mittlerweile hat besagte Firma 10 Tarifrunden hinter sich, aber nur noch 100 Arbeitnehmer die davon auch profitieren. Jetzt wird mit höherer Quote, besserem Produkt, neuem Maschinenpark und im 2-Schicht-System mindestens die selbe Arbeit geleistet wie vor 10 Jahren. Ob die 200 Mitarbeiter, denen im Laufe der Jahre gekündigt werden musste bzw. deren Vertrag nicht verlängert werden konnte, der Gewerkschaft dafür dankbar sind? Nichts gegen eine Gehaltserhöhung, allein schon zum Inflationsausgleicht. Aber jedes Jahr erstmal 15% mehr zu verlangen, ist unverschämt (ich kenne die Bruttolöhne, da wird mancher Geschäftführer neidisch) und entzieht sofort jede vernünftige Verhandlungsbasis. Nun ist es so, dass man einen Lotsen nicht durch eine neue Maschine ersetzen kann, die weniger Bediener etc. braucht. Glück für die GdF, ein Lotse ist nicht ersetzbar. Auf diesem hohen Roß sitzt die GdF... leider...

Meine Gewinnrechnung sollte jetzt keine ausgefeilte Bilanz werden. Man kann aber nur soviel Mehr an Gehalt verlangen, wie einem der Arbeitgeber auch realistisch zahlen kann. Alles was darüber hinaus geht ist utopisch und zeugt geradezu vom betriebswirtschaftlichen Unvermögen der Gewerkschaften. Das Geld muss schließlch irgendwo herkommen und das auch so, dass das Unternehmen mit seinen Preisen am Markt konkurrenzfähig bleibt.

Ich meine nicht, dass sich jeder für jedes Gehalt verheizen soll. Mach ich auch nicht :) Mir kommt es aber auf die Verhältnismäßigkeit an. Was soll ein Ein-Euro-Jobber denn denken, der bei Wind und Wetter im Park die Hundehaufen einsammelt, wenn jemand der laienhaft betrachtet (ich weiß sehr wohl dass es anders ist) in der Glaskanzel sitzt und in sein Mikrofon spricht, dafür plötzlich 35% mehr haben will? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lotsen am BWE 35% weniger bekommen, als einer in Hahn oder Erfurt und es demnach nötig ist, einen derart saftigen Angleich zu verlangen. Die GdF trägt auf dem Rücken des BWE ein idiotisches Machtspielchen aus, und alle Lotsen machen mit! :cry:
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von ich » Sa 4. Okt 2008, 11:18

BSer hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lotsen am BWE 35% weniger bekommen, als einer in Hahn oder Erfurt und es demnach nötig ist, einen derart saftigen Angleich zu verlangen.
da hast du recht, es dürfte ehr auf die 50% zugehen.

zu den verlorengegangenen stellen:

glaubst du nicht, die wären zum großteil sowieso verschwunden?
unser system basiert nunmal darauf, daß unternehmer versuchen, sich die taschen vollzustopfen, und nur eine gewerkschaft kann da für ausgleich sorgen.

aber letztendlich läuft doch alles immer wieder auf eine frage hinaus:

wenn die bs- lotsen, wie du behauptest, finanziell so gut gestellt sind, warum gibt es dann keinen ersatz für ausscheidende lotsen?

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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von BSer » Sa 4. Okt 2008, 12:44

Die verloren gegangenen Stellen waren zwar nicht alle eine direkte Folge der Streiks und Lohnerhöhung, aber was soll ein Unternehmen machen wenn das Personalbudget nicht mehr her gibt. Solange man in einem Flächentarifvertrag drin steckt und keinen eigenen Haustarif hat, hat man nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten. Es soll auch Firmen geben, die nicht alle im Geld schwimmen und wo sich die Chefetage die Taschen voll macht. Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass das auch am BWE der Fall sein könnte? Ich weiß es nicht, genauso wenig wie ich weiß wieviel Prozent mehr an Gehalt gerechtfertigt wären, um an andere Regionaltower ranzukommen. Wenn du es weißt, dann ist das schön für dich. Aber pauschal zu sagen, dass das System darauf basiert, dass sich die Unternehmer die Taschen vollzustopfen und die Belegschaft verheizt wird, finde ich weit hergeholt. Solche Firmen gibt es, logisch, aber manche Firmen versuchen einfach zu überleben bzw. überhaupt erstmal eine schwarze Null zu schreiben. Es bringt keinem Arbeitnehmer was, wenn die Firma pleite ist oder Leute entlassen werden, nur die Gewerkschaften scheint das nicht zu interessieren und das ist das Schlimme daran!

Und warum keine neuen Lotsen auf den Turm des BWE wollen, weiß ich nicht. Klar, das liebe Gehalt, aber es gibt so viele andere Faktoren: Motivation, Familie, Wohnortwechsel, Austrocontrol statt DFS usw....
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Swen » Sa 4. Okt 2008, 12:55

Irgendwie gerät das mit den Überstunden in Vergessenheit. Gerade geht es nur um Gehalt...
Der auszuhandelnde Abschluss soll die Gehälter sowie die
anderen Arbeitsbedingungen der Braunschweiger Lotsen in
mehreren Schritten auf ein Niveau bringen
, welches die GdF
für den Bereich der Regionallotsen für angemessen hält.
Dazu gehört zB auch unnötige Doppelschichten schieben. Des weiteren wurde hier erwähnt, dass kein Nachwuchs kommt. Wenn ich jetzt 2 und 2 zusammen zähle, dann kommt man natürlich schnell darauf, wenn jemand geht, dann muss deren Arbeit mit gemacht werden.

Mal eine andere Frage, wann gab es denn die letze Gehaltserhöhung im Turm. Sollte die länger her sein, dann ist es ja auch ok. Zu den 35% wird es eh nie kommen. Das ist taktig immer mehr fordern als nötig und dann runter handeln. Ist auch nichts neues. ;) Siehe GDL. Außerdem wird meines Erachtens auch außen vor gelassen, dass Lotsen auch eine Gewisse Verantwortung haben die dementsprechend vergütet werden muss. Man stelle sich nur den Crash am Bodensee vor die Augen... Soviel zum Thema wir sparen mal.
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Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von Burch » Sa 4. Okt 2008, 14:04

moin,
sehr interessant eure berichte zu lesen.
von mir nur 2 sachen :
ohne gewerkschaften würde es uns in deutschland nicht so gut gehen und die
unternehmer würden sich noch mehr die taschen vollstecken.
auch hätten mit sicherheit nicht mehr leute arbeit ,eher weniger, weil die
arbeitgeber entlassen könnten wie sie wollen.
2. es ist von bis zu 35 prozent lohnerhöhung die rede.
ein lotse der 15-20 jahre da oben sitzt möchte bestimmt nur eine angemessene erhöhung.
bei einem frischling,der vielleicht seit einem jahr da oben sitzt, und als billigarbeitskraft eingestellt würde ist
eine erhöhung von ca. 20-30 prozent nach entsprechender einarbeitung sogar gerechtfertigt.

ich

Re: Towerlotsen Streik

Beitrag von ich » Sa 4. Okt 2008, 14:12

gehaltserhöhung?

keine ahnung, ist halt ganz normal öffentlicher dienst. wohl anfang des jahres.

wenn einer die gehaltsgruppe rauskriegt, kann jeder nachschauen, was die bekommen!!!

zu den überstunden, die entstehen halt, weil kein nachwuchs kommt.
und jetzt muß wieder ein fehlender lotse ersetzt werden.

aber mir wurde jetzt berichtet (verifizieren konnte ich es nicht), daß der konflikt schon lange im gang ist und der streik jetzt die letzte notleine sein soll.

einige beispiele:

früher sollen die lotsen kuren bekommen haben, basierend auf einem vertrag zwischen bfs und flughafen bs. diese wurden einfach gestrichen. dagegen klagte ein lotse. das urteil:
der lotse hat zwar recht, aber da er nicht vertragspartner ist, kann er es trotzdem nicht einklagen.

ein lotse klagte für eine bessere eingruppierung. das urteil:
grundsätzlich richtig, der lotsenberuf passt aber nicht ins öffentliche tarifgefüge, daher läßt es sich nicht ändern

ein lotse wollte seine im jetzigen tarifvertrag festgeschriebene altersteilzeit. wurde abgelehnt.
auch hier mußte erst geklagt werden, aber in diesem fall bekam der lotse recht.

der flughafen wurde gebeten, auf die bereits seit einem jahr mitgeschleppten überstunden zumindest die tariflich zulage zu bezahlen, nichts

wer läßt schon auf dauer so mit sich rumspringen ???

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