von Revilo » Di 12. Apr 2011, 22:48
Moin Swen,
ich würde sagen "b" (je nachdem, was gemeint ist) und "c".
Es gibt zwei verschiedene Techniken zur Seitenwindlandung, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben:
Bei der einen Methode wird mit einem Vorhaltewinkel angeflogen. Die Ruder stehen dabei neutral und das Flugzeug wird sauber von vorne angeströmt. Die Flugzeuglängsachse zeigt allerdings aufgrund des Seitenwindes nicht in Flugrichtung über Grund. Um beim Aufsetzen das Fahrwerk zu schonen und ein Abkommen von der Bahn zu vermeiden, wird der Vorhaltewinkel knapp über dem Boden mit dem Seitenruder "herausgetreten" ("de-crab"). Diese Methode nennt man zum Beispiel "Schiebemethode" oder "crabbed approach". Im Übergang vom Fliegen mit Vorhaltewinkel zum Aufsetzen in Bahnrichtung stellt sich ein schiebender Flugzustand ein, bei dem das Flugzeug seitlich von vorne angeströmt wird. Das hat mit slippen nichts zu tun.
Es gibt aber auch die Methode mit hängender Fläche ("Seitengleitflugmethode", "sideslip approach", "wing-low" oder "wing-down"). Hier wird eine Fläche hängen gelassen und die Flugzeuglängsachse durch Gegen-Seitenruder in Flugrichtung über Grund ausgerichtet. Bei diesem Flugzustand mit gekreuzten Rudern handelt es sich m.E. schon um einen Seitengleitflug, man slippt. Diese Methode wird oft nur in Verbindung mit der ersten Methode angewendet, wobei der Übergang im kurzen Endteil erfolgt.
Die Slip-Technik kann auch zum Erhöhen des Widerstandes und damit der Sinkrate eingesetzt werden. Wie wirksam sie ist, wie sich eingeleitet und gehalten wird und ob sie überhaupt zulässig ist, hängt wieder vom Flugzeug ab. Bei Segelflugzeugen ist es eine Standard-Methode, die zur Ausbildung gehört. Es gibt schließlich Segelflugzeuge, die über keinerlei Bremsklappen verfügen und nur so gelandet werden können.
Bei einem vollen Slip im Segelflugzeug steht Seiten- oder Querruder am Anschlag oder kurz davor, Schiebe- und Querneigungswinkel können locker 30° und mehr erreichen, die Sinkrate vervielfacht sich, der Fahrtmesser steht auf Null (die Fahrt muss über das Horizontbild gehalten werden), und je nach Flugzeug kann es ordentlich schütteln, weil Teile des Flugzeugs von turbulenter Luft getroffen werden. Der Slip ist - wenn im Flughandbuch zugelassen - ein stabiler und sicherer, aber nicht besonders passagierfreundlicher Flugzustand.
Moin Swen,
ich würde sagen "b" (je nachdem, was gemeint ist) und "c".
Es gibt zwei verschiedene Techniken zur Seitenwindlandung, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben:
Bei der einen Methode wird mit einem Vorhaltewinkel angeflogen. Die Ruder stehen dabei neutral und das Flugzeug wird sauber von vorne angeströmt. Die Flugzeuglängsachse zeigt allerdings aufgrund des Seitenwindes nicht in Flugrichtung über Grund. Um beim Aufsetzen das Fahrwerk zu schonen und ein Abkommen von der Bahn zu vermeiden, wird der Vorhaltewinkel knapp über dem Boden mit dem Seitenruder "herausgetreten" ("de-crab"). Diese Methode nennt man zum Beispiel "Schiebemethode" oder "crabbed approach". Im Übergang vom Fliegen mit Vorhaltewinkel zum Aufsetzen in Bahnrichtung stellt sich ein schiebender Flugzustand ein, bei dem das Flugzeug seitlich von vorne angeströmt wird. Das hat mit slippen nichts zu tun.
Es gibt aber auch die Methode mit hängender Fläche ("Seitengleitflugmethode", "sideslip approach", "wing-low" oder "wing-down"). Hier wird eine Fläche hängen gelassen und die Flugzeuglängsachse durch Gegen-Seitenruder in Flugrichtung über Grund ausgerichtet. Bei diesem Flugzustand mit gekreuzten Rudern handelt es sich m.E. schon um einen Seitengleitflug, man slippt. Diese Methode wird oft nur in Verbindung mit der ersten Methode angewendet, wobei der Übergang im kurzen Endteil erfolgt.
Die Slip-Technik kann auch zum Erhöhen des Widerstandes und damit der Sinkrate eingesetzt werden. Wie wirksam sie ist, wie sich eingeleitet und gehalten wird und ob sie überhaupt zulässig ist, hängt wieder vom Flugzeug ab. Bei Segelflugzeugen ist es eine Standard-Methode, die zur Ausbildung gehört. Es gibt schließlich Segelflugzeuge, die über keinerlei Bremsklappen verfügen und nur so gelandet werden können.
Bei einem vollen Slip im Segelflugzeug steht Seiten- oder Querruder am Anschlag oder kurz davor, Schiebe- und Querneigungswinkel können locker 30° und mehr erreichen, die Sinkrate vervielfacht sich, der Fahrtmesser steht auf Null (die Fahrt muss über das Horizontbild gehalten werden), und je nach Flugzeug kann es ordentlich schütteln, weil Teile des Flugzeugs von turbulenter Luft getroffen werden. Der Slip ist - wenn im Flughandbuch zugelassen - ein stabiler und sicherer, aber nicht besonders passagierfreundlicher Flugzustand.