HAJ-Vortrag Modul 3

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Re: HAJ-Vortrag Modul 3

von Karsten » So 6. Okt 2019, 19:42

Hallo Jörg,
danke für den sehr informativen Bericht. So erhält man auch als "Nicht"-Pilot einen fundierten Einblick in die Landung nach Instrumenten.

In den letzten Jahren werden mehr und Funkfeuer wie NDB und VOR abgeschaltet. Ein Beispiel ist der WSR(Weser)-VOR nordöstlich von Bremen. Auf meinen ersten Streckenflügen an die Nordsee war es ein toller optischer wie auch Instrumenten-Peilpunkt. Mitlerweile gibt es dieses VOR nicht mehr.
Die meisten "Sport"-Piloten (ich mag diesen Ausdruck persönlich gar nicht, sondern eher Sichtflieger) nutzen oftmals GPS-Navigation in dem aktiven Fliegerleben.
Aber(!), nach wie vor ist es Ausbildungsinhalt und sogar Prüfungsziel ein Flug nach Sichtflugregeln mit terrestrischer Navigation und Nutzung von VOR/DME Prüfungsinhalt und auch entsprechend wichtig dieses zu beherrschen.

HAJ-Vortrag Modul 3

von Jörg » Do 26. Sep 2019, 18:46

Auf der Seite vom HAJ Flughafen habe ich das hier eindeckt.
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Airportwissen:
Modul 3: Instrumentenflug / Navigation

Funkfeuer gerichtet / ungerichtet
Anflugkarte Hannover
Navigation einst und heute
Landung bei jedem Wetter ILS
Jedes Modul besteht aus einer Vorfeldrundfahrt und einen Vortrag.
Am 17.07. habe ich den Vortrag besucht.
Nach der Sicherheitskontrolle sind wir mit einem Pax-Bus, in Richtung Osten zum Anfang der Südbahn gefahren.
Hier steht ein Landekurssender (Localizer)
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Der Localizer informiert den Piloten ob er weiter rechts oder links fliegen muss, um exakt in der Bahnmitte aufzusetzen.

Hier ist noch eine Anlage aus Braunschweig:
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Auf der Rückfahrt haben wir uns noch verschiedene kleinere Sender auf dem Vorfeld angesehen.

Zum Vortrag:

In den Anfängen der Fliegerei wurden nur am Tag und nur nach Sicht geflogen.
Man orientierte sich an Eisenbahnstrecken, Flüssen und Autobahnen sowie mit Kompass, Uhr und Karte,
so wie es auch heute noch die Sportpiloten machen.
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Hier ist der Link zur aktuellen Anflugkarte Hannover:
https://skyvector.com/?ll=52.3911062968 ... 301&zoom=4
Später wurden dann Leuchtfeuer eingerichtet die bei Bedarf angezündet wurden.
Diese wurden im Laufe der Zeit elektrifiziert.
Mit der Zeit wurden die Leuchtfeuer durch Funkfeuer NDB ersetzt.
Es gibt Anflug-NDBs in der Nähe von Flugplätzen.
Die Anflug-NDBs stehen auf der Anfluggrundlinie vor der Landebahn und
Strecken-NDBs, sie kennzeichnen oft die geografischen Positionen.
Einzelne NDBs wurden dann durch VOR Drehfunkfeuer ergänzt.
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Eine Instrumentenlande-System besteht aus 4 bis 5 Sendern:
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Die Grafik trifft nicht mehr 100% auf alle Flughäfen in Deutschland zu. Die beiden 75MHz Sender (Marker) werden nach und nach durch eine DME am Gleitwegsender ersetzt“. (Hinweis des Erstellers der Grafik)

1.) Dem Localizer (Landekurssender):
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Der Localizer informiert den Piloten, ob er weiter rechts oder links fliegen muss, um exakt in der Bahnmitte aufzusetzen.

2.) Dem Glideslope (Gleitwegsender):
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Der Glideslope informiert den Piloten, ob er tiefer oder höher fliegen muss, um exakt auf der Landebahnschwelle aufzusetzen.

3.)   und 2-3 Markern (Outer, Middle und Inner Marker)
Der Outer Marker steht ca. 7200 m vor der Landeschwelle.
Beim Überflug ist ein tiefer Ton zu hören und eine blaue Anzeige leuchtet auf.
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Der Middle Marker steht ca.1050 m vor der Landeschwelle. Beim Überflug ist ein hoher
Ton zu hören und die gelbe Anzeige leuchtet auf.
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Der Inner Marker wird kaum verwendet.

Hier sind 2 kleine youtube Videos zur Erklärung:



Die Anflugbefeuerung ist ein System von Lichtern, die dem Piloten das Erkennen der Landebahn ermöglichen.

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Eine Landung kann entweder nach Instrumentenflugregeln (IFR) oder nach Sichtflugregeln (VFR) erfolgen.

Beim ILS-Anflug ist das Erreichen der Entscheidungshöhe sehr wichtig, der Pilot muss die
Landebahn oder Teile der Anflugbefeuerung erkennen können, ansonsten muss der Anflug
abgebrochen werden.

ILS-Anflug werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt:

CAT I
Einfachste Kategorie mit einer Entscheidungshöhe von 200 ft über Grund und
mindestens 550 m Bodensicht. Der Anflug kann ohne Autopiloten vorgenommen werden.
CAT II
Mittlere Kategorie mit einer Entscheidungshöhe zwischen 100 ft und < 200 ft
über Grund und mindestens 300 m Bodensicht. Der Anflug kann ohne Autopiloten vorgenommen werden.
CAT IIIa
Die Entscheidungshöhe liegt bei weniger als 100 ft über Grund und mindestens 175 m Bodensicht.
CAT IIIb
Wenn die Entscheidungshöhe kleiner als 50 ft über Grund ist und mindestens 50 m Bodensicht.
Alle CAT III Landungen müssen mit Autopilot geflogen werden.
Diese sollen in der Zukunft durch ein GPS-System abgelöst werden.

Im Vortrag haben wir uns dann noch verschiedene Cockpit Instrumente angesehen.

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Quellen:
Wikipedia
Jepessen, OuterMarker 27 EDLV, CC BY-SA 3.0
Benutzer:Herr-K, Mm-eddv-09l, CC BY-SA 3.0
Mysid, Horizontal situation indicator-de, CC BY-SA 3.0
und

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Bernd Büdenbender der mir die Freigabe zur Veröffentlichung seiner Grafik
gegeben hat und an den Referenten für die zur Verfügung Stellung der alten Anflugkarte.

Hier ist der Link:
https://www.hannover-airport.de/erlebni ... taltungen/
und hier geht es zu Modul 4
viewtopic.php?f=9&t=5727

Gruß Jörg

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