Ziel ist das Museum in Oberschleißheim.
12:46 Uhr: Die ATTAS verläßt das DLR-Gelände
12:51 Uhr: Der letzte Start
Tschüß D-ADAM!!!
Heino
DLR überführt „Fliegenden Simulator“ in das Deutsche Museum in München
Nur noch ein Exemplar des deutschen Passagierflugzeugs VFW 614 war in den letzten Jahren in Betrieb: Das Advanced Technologies Testing Aircraft System, kurz ATTAS – der Flugversuchsträger und "Fliegende Simulator" des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR). Am 7. Dezember 2012 startete ATTAS seine letzte Reise vom Forschungsflughafen in Braunschweig zur Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums in München. Zum letzten Mal erhob sich somit eine VFW 614 in die Luft. Das Museum erhält das Forschungsflugzeug als Geschenk für seine umfangreiche Luftfahrtsammlung.
Exakte Landung auf dem Flugplatz Schleißheim
"Der Flug nach Oberschleißheim ist planmäßig verlaufen", sagt Stefan Seydel, Leiter der DLR-Forschungsflugabteilung in Braunschweig. "Wir freuen uns, dass ATTAS nach mehr als einem Vierteljahrhundert im Dienste der DLR-Luftfahrtforschung in der Flugwerft des Deutschen Museums einen würdigen Platz für den Ruhestand gefunden hat." Die Planung des letzten Fluges war eine Herausforderung, denn ATTAS musste auf dem Flugplatz Schleißheim auf einer vergleichsweise kurzen Landebahn exakt aufsetzen. "Im Anflug haben wir uns ganz auf den Moment konzentriert“, sagt Testpilot Hans-Jürgen Berns "Mit zwanzig Jahren ATTAS-Erfahrung war auch das zu meistern."
Flugplanung bis ins kleinste Detail
Seit Monaten plante das DLR gemeinsam mit dem Deutschen Museum den letzten Flug und insbesondere die Landung sehr detailliert. "Wir mussten ganz sicher gehen, dass ATTAS auf dem vergleichsweise kleinen Flugplatz unbeschadet landen kann", sagt Seydel. "Dafür brauchten wir passende Wetterbedingungen, die heute gegeben waren." Die Feuerwehr aus Oberschleißheim und des Flughafens München sowie die Polizei sicherten das Unternehmen ab.
Zudem hatten Flugversuchsingenieure in Braunschweig bereits schwere Instrumente aus dem Forschungsflugzeug demontiert, damit ATTAS bei der Landung einen möglichst kurzen Bremsweg benötigt. Die Messanlage mit einigen hundert Sensoren bleibt derweil nicht im DLR. Die Instrumente werden in der Flugwerft erneut montiert. So erhält das Deutschen Museum einen vollständigen Flugversuchsträger für seine Sammlung.
Nächste Station: Gläserne Werkstatt
Nach der Landung auf dem Flugplatz Schleißheim rollte ATTAS aus eigener Kraft auf das Gelände der Flugwerft. "Das Deutsche Museum schätzt sich glücklich den Fliegenden Simulator ATTAS in die Reihe seiner Luftfahrtsammlung aufnehmen zu können. An diesem Flugzeug lässt sich ein ganzes Forschungsfeld in seiner wissenschaftlichen und technischen Entwicklung dokumentieren", sagt Dr.-Ing. Ludwig Dorn. Er ist Luftfahrtkurator am Deutschen Museum. ATTAS wird nach ersten Vorbereitungen zunächst in der gläsernen Werkstatt der Flugwerft für Besucher zu sehen sein. Erfahrene Restauratoren präparieren das Forschungsflugzeug dort etwa ein Jahr lang für die spätere Ausstellung in der neuen Flugzeughalle.
Vielfältige Verdienste in der Luftfahrtforschung
Bereits im Juni 2012 – nach fast 27 Jahren aktiven Forschungsdienstes - verabschiedete das DLR den Forschungsflieger ATTAS in den Ruhestand. In seiner Dienstzeit hat der Flugversuchsträger Wirbelschleppen sowie lärmarme Landeanflüge untersucht, war als fliegender Simulator im Einsatz und hat Flugführungstechnologien erprobt. Zuletzt hatte der DLR-Flugbetrieb Schwierigkeiten, passende Ersatzteile für ATTAS zu finden. Ein kontinuierlicher Flugbetrieb konnte nicht mehr gewährleistet werden. Seit 2007 hatte sich das Deutsche Museum um die Aufnahme des Flugversuchsträgers in seine Sammlung bemüht und schließlich den Zuschlag des DLR erhalten.
Der Hangar am Forschungsflughafen Braunschweig bleibt indes nicht leer: ATRA (Advanced Technology Research Aircraft) – ein umgerüsteter Airbus A320 – fliegt weiter als großer Flugversuchsträger im Dienste der DLR-Luftfahrtforschung.
Davon gehe ich bei obiger Aussage auch aus.Heino hat geschrieben:Jens, ich glaube, du hast die Braunschweiger Zeitung noch nie gelesen.